Erschienen in:
01.05.2008 | Übersichten
Wirkstoffkonzentrationsbestimmungen zur Therapieleitung
Ergänzung therapeutischer Referenzbereiche durch dosisbezogene Referenzbereiche
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. E. Haen, C. Greiner, W. Bader, M. Wittmann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Neben zuverlässigen, validierten Bestimmungsmethoden gehört zu einer evidenzbasierten Wirkstoffkonzentrationsbestimmung, die erfolgreich in der Praxis zur Therapieleitung eingesetzt werden kann, die optimale Ausnutzung aller Informationen, die aus der Konzentrationsbestimmung erhalten werden können. Hierzu gehört die Einordnung des Messwertes in einen therapeutischen Referenzbereich. Die Einordnung in einen dosisbezogenen Referenzbereich liefert darüber hinaus ein Signal, um auf individuelle Veränderungen des Arzneimittelstoffwechsels aufmerksam zu werden: pharmakokinetische Interaktionen mit anderen Arznei-, Genuss- und Nahrungsmitteln, genetische Besonderheiten des Arzneimittelstoffwechsels (Genpolymorphismen als Ursache für langsame/schnelle Metabolisierer), Veränderungen der Arzneimittelelimination, die auf Jugend/Alter oder Erkrankungen der Ausscheidungsorgane (Leber und Niere) zurückzuführen sind, ein noch nicht erreichtes pharmakokinetisches Gleichgewicht, mangelnde oder übererfüllte Compliance, auch Signalüberlagerungen verschiedener Medikamente bei der quantitativen Analyse im Labor. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden dem Einsender einer Probe in einem klinisch-pharmakologischen Befund zusammen mit dem Messwert mitgeteilt. Die Arbeit beschreibt das im Labor der Klinischen Pharmakologie der Psychiatrischen Universitätsklinik Regensburg übliche Vorgehen und definiert die qualitativen Anforderungen, die an valide, evidenzbasierte Referenzbereiche zu stellen sind.