Erschienen in:
01.12.2004 | Originalien
Aberrationen höherer Ordnung nach Implantation einer irisgestützten Vorderkammerlinse (Ophtec Artisan®) in das phake Auge
verfasst von:
J. Bühren, T. Kasper, E. Terzi, Prof. Dr. T. Kohnen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Veränderung der Aberrationen höherer Ordnung nach Implantation einer irisgestützten Vorderkammerlinse darzustellen.
Methoden
13 Augen von 7 Patienten wurden präoperativ und einen Monat nach Implantation der Artisan®-Linse (6-mm-Optik, Tunnel bei 12 Uhr) untersucht. Das mittlere präoperative sphärische Äquivalent betrug −10,69±1,92 dpt (−7,63 bis −14,88 dpt). Für Pupillendurchmesser von 3,5 und 6 mm wurde der RMS-Wellenfrontfehler („root mean square“) für Aberrationen der 3. bis 5. Ordnung berechnet.
Ergebnisse
Im Mittel veränderten sich die gesamten Aberrationen höherer Ordnung (HOA RMS) für eine 3,5-mm-Pupille um 0,037±0,089 µm (6-mm-Pupille: 0,405±0,245 µm). Aberrationen der 3. Ordnung änderten sich um 0,031±0,098 µm (0,320±0,269 µm). Es konnte eine deutliche Zunahme der Trefoil-Komponente Z 3,−3 um 0,117±0,085 µm (0,596±0,350 µm) in Abhängigkeit vom Abstand der Inzision vom Limbus beobachtet werden. Aberrationen der 4. Ordnung veränderten sich um 0,018±0,037 µm (0,280±0,143 µm). Hier stieg insbesondere die sphärische Aberration Z 4,0 um 0,025±0,034 µm (0,296±0,164 µm) an, wobei keinerlei Zusammenhang mit der Lage der Inzision festgestellt werden konnte.
Schlussfolgerung
Nach Implantation einer Artisan®-Linse lässt sich eine geringe Zunahme der Aberrationen höherer Ordnung beobachten. Dies ist insbesondere auf die Induktion von Z 3,−3 und Z 4,0 zurückzuführen, wobei die Induktion von Trefoil durch die Inzision, die Induktion der sphärischen Aberration durch das Implantat bedingt ist.