Erschienen in:
17.01.2021 | Affektive Störungen | Schwerpunkt: Verhaltenssüchte - Originalien
Psychische Komorbidität bei Kaufsucht im Vergleich zu anderen psychischen Störungen
Angst‑, Depressions- und somatoforme Symptome sowie traumatische Kindheitserfahrungen
verfasst von:
Nora M. Laskowski, Ekaterini Georgiadou, Nadja Tahmassebi, Martina de Zwaan, Astrid Müller
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Kaufsucht geht mit einer hohen psychischen Komorbidität einher. Bislang haben nur wenige Studien untersucht, ob sich Patient*innen mit Kaufsucht hinsichtlich der komorbiden Psychopathologie von Patient*innen mit anderen psychischen Störungen unterscheiden.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit untersuchte die Häufigkeit von Angst‑, Depressions- und somatoformen Symptomen sowie traumatischer Kindheitserfahrungen bei Patient*innen mit Kaufsucht und Patient*innen mit anderen psychischen Störungen.
Material und Methoden
Es haben 128 ambulante Patient*innen mit Kaufsucht und 116 stationäre Patient*innen mit anderen psychischen Störungen folgende Fragebögen beantwortet: Pathological Buying Screener, die Module für depressive Erkrankungen (PHQ-9) und somatoforme Störungen (PHQ-15) des Gesundheitsfragebogens für Patient*innen (PHQ-D), den Generalized Anxiety Disorder Screener (GAD-7) sowie den Adverse Childhood Experiences Questionnaire.
Ergebnisse
Es wurden keine Gruppenunterschiede bezogen auf Alter, Geschlecht, Bildung und Partnerschaftsstatus gefunden. Auch ergaben sich keine Gruppenunterschiede hinsichtlich Depressions- und somatoformer Symptome oder traumatischer Kindheitserfahrungen. In der Gruppe mit Kaufsucht war der Anteil der Patient*innen, die im GAD‑7 über dem Schwellenwert für eine Angststörung scorten, marginal höher als in der Gruppe der stationären Psychotherapiepatient*innen.
Schlussfolgerung
Die hohe psychische Komorbidität sollte bei der Behandlung von Patient*innen mit Kaufsucht Berücksichtigung finden.