Erschienen in:
06.12.2018 | Agitiertheit | Originalien
RETRACTED ARTICLE: Vergleich von sublingualer und intravenöser Gabe
von Lorazepam bei psychiatrischen Notfällen im Notarztdienst
verfasst von:
D. Schwerthöffer, F.-G. Pajonk
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Psychiatrische Notfälle mit Erregungszuständen sind einer der häufigsten Gründe für
Notarzteinsätze. Im Rahmen der initialen Pharmakotherapie werden dabei häufig
Benzodiazepine (BZD) verwendet. Obwohl Lorazepam unter den BZD über besonders günstige
klinische und pharmakologische Eigenschaften verfügt, wird es im Notarztdienst kaum
eingesetzt. Die sublinguale Darreichungsform von Lorazepam bietet zahlreiche Vorteile
gegenüber der i.v.-Applikation.
Material und Methoden
In einer 18-monatigen Interventionsstudie wurden Wirksamkeit, Wirkeintritt und
Verträglichkeit der sublingualen Gabe von Lorazepam mit der i.v.-Gabe von Lorazepam bei
Notarzteinsätzen aufgrund von Erregungszuständen verglichen. Die Zuordnung zu den beiden
Interventionsgruppen erfolgte nach einem Zeitkriterium. Wirksamkeit, Wirkeintritt und
Verträglichkeit wurden durch zahlreiche psychometrische Testverfahren gemessen.
Ergebnisse
Es nahmen 37 Patienten an der Untersuchung teil (sublingual: n = 22, i.v.: n = 15). Lorazepam ist gut
geeignet zur medikamentösen Behandlung eines Erregungszustands. Die sublinguale Gabe von
Lorazepam scheint der i.v.-Gabe bei dieser Indikation hinsichtlich Wirksamkeit und
Verträglichkeit gleichwertig zu sein.
Schlussfolgerung
Die sublinguale Gabe von Lorazepam ist geeignet zur Behandlung von Erregungszuständen
im Notarztdienst.