Erschienen in:
01.09.2008 | Leitthema
Aktive Immuntherapie urologischer Tumoren und tumorbedingte Immunsuppression
verfasst von:
Dr. H. Kübler, J.E. Gschwend
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2008
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Zusammenfassung
Der Mangel an kurativen Behandlungskonzepten zur Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms erfordert die Entwicklung von neuen, effektiven Therapiestrategien. Durch Fortschritte auf dem Gebiet der immunologischen und translationalen Forschung stellen Vakzinierungen eine neue, viel versprechende Behandlungsmodalität des Prostatakarzinoms dar. Die Immunisierung von Patienten mit hormonrefraktärem Prostatakarzinom mit einer allogenen, IL-2- und IFN-γ-sezernierenden Tumorzellvakzine ist ein sicherer Therapieansatz ohne dosislimitierende oder autoimmune Toxizität. Eine Reduktion der PSA-Progression sowie vakzineinduzierte Immunantworten konnten bei behandelten Patienten nachgewiesen werden. Trotz dieser Ergebnisse weisen aktuelle Vakzinestrategien nur einen limitierten klinischen Erfolg auf. Es konnte nachgewiesen werden, dass mehrere immunsuppressive Mechanismen, wie regulatorische T-Zellen oder myeloide Suppressorzellen eine antitumoröse Immunantwort unterdrücken und die Aktivität von immuntherapeutischen Ansätzen abschwächen können. Ein besseres Verständnis von regulatorischen Zusammenhängen des Immunsystems bietet neue Möglichkeiten, die vakzineinduzierte antitumoröse Immunantwort zu verbessern, indem eine tumorbedingte Immunsuppression rückgängig gemacht wird, bevor die Immuntherapie bei Tumorpatienten erfolgreich eingesetzt werden kann.