Entwicklungen der letzten Jahre
Verfahren
Name | Firma | Pumpe/Antrieb | Blutfluss | Monitoring |
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ILA | Novalung, Heilbronn, Deutschland | Pumpenlos (arteriovenöse Druckdifferenz) | Je nach Kanülen und Blutdruck 600–1500 ml/min | Blutfluss |
iLA activve | Novalung, Heilbronn, Deutschland | Zentrifugalpumpe | Modulsystem; je nach Kanülen- und Membranwahl 1–6 l/min | Blutfluss, Drücke, Luftblasen |
Cardiohelp-PALP
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Maquet, Rastatt, Deutschland |
Zentrifugalpumpe
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Je nach Kanülen bis 2,8 l/min
|
Blutfluss, Drücke, Luftblasen, S
v
O
2
, Hgb, Bluttemperatur
|
DeCAP Smart
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Hemodec, San Pietro Vimiano, Italien |
Rollerpumpe
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Bis 400 ml/min
|
Blutfluss, Drücke
|
Hemolung RAS | A-Lung Technologies, Pittsburgh, USA | Zentrifugalpumpe | Bis 550 ml/min | Blutfluss, CO2-Elimination, Luftblasen |
Prismaflex-ECCO
2
-R
| Gambro, Hechingen, Deutschland |
Rollerpumpe
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Add-on zur CVVH, bis 400 ml/min
|
Blutfluss, Drücke
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Erweiterung des Spektrums, differenzierte Konfiguration
Kanülierung
Indikationen und neue Indikationen
ARDS
Hyperkapnisches Lungenversagen
Intubationsvermeidung
Neue Indikationen
Patientenmanagement
Interaktionen
Gerinnungsstörung | Klinisches Bild | Diagnostik |
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Thrombosierung Oxygenator | Hypoxie, evtl. Hämolyse | TMP ↑, POxy-pO2 ↓, D‑Dimer ↑, PLT ↓, (Hämolyse?) |
Thrombosierung Pumpenkopf | Hämolyse | Geräusche im Pumpenkopf, Hämolyse |
Überantikoagulation (Heparin) | Blutung | aPTT > 80 s, TZ ↑↑, Anti-Xa > 0,50–0,60 |
Venöse Thrombosen | Evtl. Pulmonalembolie | D-Dimer ↑, Ultraschall |
Thrombozytopenie („consumption“) | Evtl. Blutung | PLT ↓ |
DIC | „Clotting“, Blutungsneigung | Fbg ↓, PTZ und aPTT ↑, PLT ↓, D‑Dimer ↑, F1+2 ↑ |
Hyperfibrinolyse | Blutung | D-Dimer ↑, Fbg ↓, TEM |
Erworbenes von-Willebrand-Syndrom | Blutung | vWF:RCo/vWF: Ag-Ratio < 0,6 |
Lagerung, Mobilisierung
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Lagerungstherapie inkl. Bauchlagerung und ggf. auch kontinuierlicher lateraler Rotationstherapie,
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diagnostische Verfahren inkl. Bildgebung außerhalb der Intensivstation (z. B. CT),
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Reduktion der Analgosedierung mit Einsetzen zumindest teilweiser Spontanatmung und Kontaktierbarkeit,
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Weaning vom Respirator bis hin zur Extubation,
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Frühmobilisation bis hin zur aktiven Vertikalisierung und zum Gehen.
Zukünftige Entwicklungen
Resümee und Ausblick
Fazit für die Praxis
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Technische Entwicklungen der letzten Jahre haben die Anwendung extrakorporaler Gasaustauschsysteme einfacher und komplikationsärmer gemacht.
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Eine Vielzahl individuell zu adaptierender Systeme und Konfigurationen stehen zur Verfügung.
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Die steigende Zahl möglicher Indikationen führt bereits jetzt zu einer zunehmend breiten Anwendung der verfügbaren Systeme.
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Für viele Einsatzmöglichkeiten fehlen – trotz intensiver Forschungstätigkeit – valide klinische Daten, sodass diese als experimentell betrachtet werden müssen.
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Erfahrung und die Kenntnis der Systeme, ihrer Effekte und der komplexen Interaktionen mit der Physiologie sind die Voraussetzung für ihre sichere und erfolgreiche Anwendung.
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Eine entsprechende Ausstattung, das Vorhandensein von Spezialisten unterschiedlicher Disziplinen sowie eine Mindestanzahl von Anwendungen pro Jahr sind zu fordern.