Erschienen in:
09.05.2016 | Anämien | Originalien
Kostenanalyse eines Patient-Blood-Management-Konzepts
verfasst von:
A. G. Kleinerüschkamp, Prof. Dr. Dr. K. Zacharowski, C. Ettwein, Dr. M. M. Müller, Dr. C. Geisen, Prof. Dr. C. F. Weber, Prof. Dr. P. Meybohm
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patient Blood Management (PBM) ist ein interdisziplinäres Therapiekonzept, welches durch ein umfangreiches präoperatives Anämiemanagement, die Minimierung iatrogener Blutverluste sowie die Ausschöpfung der Anämietoleranz zu einer verbesserten Patientenversorgung beiträgt. Kostenaspekte von verschiedenen PBM-Maßnahmen wurden bislang kaum analysiert.
Fragestellung
Im Rahmen dieser Arbeit werden die Kosten eines umfassenden PBM-Konzepts und die mit der Einführung assoziierten Projektkosten dargestellt.
Material und Methoden
Es wurden die Sach- und Personalkosten der aus verschiedenen Einzelmaßnahmen bestehenden PBM-Säulen sowie der Transfusion von Erythrozytenkonzentraten aus dem Jahr 2013 am Universitätsklinikum Frankfurt analysiert. Zudem wurden die allgemeinen Projektkosten betrachtet.
Ergebnisse
Die patientenbezogenen Mindestkosten einer Erythrozytenkonzentrattransfusion betrugen 147,43 €. Die Kosten von PBM variierten in Abhängigkeit der umgesetzten Einzelmaßnahmen. Die Kosten pro Patient betrugen für die Anämiediagnostik 48,69–123,88 €, Anämietherapie 12,61–127,99 €, Minimierung von Blutverlusten 3,39–1901,81 € und Ausschöpfung der Anämietoleranz 28,62 €. Die Projektkosten der Implementierung von PBM beliefen sich auf 24.998,24 €.
Diskussion
PBM kombiniert verschiedene Maßnahmen, für deren Realisierung finanzielle Aufwendungen nötig sind, während transfusionsassoziierte Kosten durch Ausschöpfung der Anämietoleranz gesenkt werden können. Im Fokus steht die Optimierung der Patientenversorgung, gleichzeitig spielen gesundheitsökonomische Aspekte eine Rolle, um eine potenzielle Allokation von Ressourcen zu ermöglichen.