Erschienen in:
23.03.2018 | Aortenaneurysma | Leitthema
Die Inzidenz von Narbenhernien nach Aortenaneurysma ist nicht höher als nach benignen kolorektalen Eingriffen
Eine retrospektive Matched-control-Kohortenstudie
verfasst von:
A. Wiegering, D. Liebetrau, S. Menzel, C. Bühler, R. Kellersmann, Prof. Dr. U. A. Dietz
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das abdominelle Aortenaneurysma (AAA) hat eine inflammatorische Genese, wobei die Elastica die eigentlich beteiligte Schicht ist. Parallel dazu wurde die Technik des Bauchdeckenverschlusses im Laufe der letzten Jahrzehnte signifikant verbessert.
Fragestellung
Die Studie geht der Frage nach, ob sich die Inzidenzrate von Narbenhernien nach Laparotomie aufgrund eines AAA oder kolorektalen Eingriffs unterscheidet.
Material und Methoden
Dies ist eine retrospektive Matched-control-Kohortenstudie. Nach Screening von 403 kolorektalen Patienten und 96 AAA Patienten wurden 27 und 72 Patienten eingeschlossen. Match-Kriterien für den Einschluss kolorektaler Patienten waren: Alter, benigne Grunderkrankung und median-xiphopubische Laparotomie. Das primäre Ergebnis war die Inzidenz einer Narbenhernie im Verlauf. Sekundäre Ergebnisse waren das Risikoprofil, der Aufenthalt auf Intensivstation und postoperative Komplikationen. Die Datenanalyse erfolgte im konsekutiven Kollektiv der Jahre 2006 bis 2008.
Ergebnisse
In der Gruppe der AAA betrug das mittlere Follow-up 34,5 ± 18,1 Monate, in der Gruppe der kolorektalen Eingriffe 35,7 ± 21,4 Monate. Die Narbenhernieninzidenz in beiden Gruppen unterschied sich nicht signifikant: In der AAA-Gruppe hatten 10 Patienten (13,8 %) eine Narbenhernie entwickelt, wohingegen 7 kolorektale Patienten (25,9 %) eine Narbenhernie ausbildeten.
Schlussfolgerungen
Im eigenen Patientenkollektiv haben Patienten mit AAA im Vergleich zu kolorektalen Patienten mit vergleichbar großem Laparotomiezugang und Alter keine erhöhte Narbenhernieninzidenz. Die Qualität des Bauchdeckenverschlusses scheint ein wichtiger Faktor bei der Prävention der Narbenhernie zu sein.