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Erschienen in: Die Orthopädie 5/2024

Open Access 09.04.2024 | Bewegungsstörungen | Orthopädie und Recht

Aus der Sektion Begutachtung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung (DGNB)

Bemessungsempfehlungen für muskuloskelettale Verletzungsfolgen in der Privaten Unfallversicherung

verfasst von: Prof. Dr. Marcus Schiltenwolf, Klaus Dresing, Johannes Eckert, Torsten Eyfferth, Peter Wolfgang Gaidzik, Martin Grotz, Dr. Sven Lundin, Klaus-Dieter Thomann, Bernhard Widder, Johannes Zeichen, DGOU Sektion Begutachtung

Erschienen in: Die Orthopädie | Ausgabe 5/2024

Hinweise
Dieser Beitrag ist der zweite Teil zu: Entwicklung und aktuelle Bemessungsempfehlungen der Invalidität in der privaten Unfallversicherung. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00132-023-04435-w Dieser Beitrag erschien in Orthopädie 53, 56–68 (2024).
Autoren sind in alphabetischer Reihenfolge genannt
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Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Abkürzungen
A
Armwert
AUB
Allgemeine Unfallversicherungsbedingungen
B
Beinwert
CRPS
complex regional pain syndrome
D
Daumenwert
DGOU
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
DKOU
Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
F
Fußwert
Fi
Fingerwert
GUV
Gesetzliche Unfallversicherung
H
Handwert
HWK
Halswirbelkörper
HWS
Halswirbelsäule
LWS
Lendenwirbelsäule
MdE
Minderung der Erwerbsfähigkeit
N
Nervus
PUV
Private Unfallversicherung
VSOU
Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen

Einleitung

In der PUV werden verbleibende Unfallfolgen nach muskuloskelettalen Verletzungen nach dem Prinzip der Invalidität bemessen. Bemessungstabellen haben eine lange Historie, die Thomann in dieser Zeitschrift bereits dargestellt hat [1]. Die Struktur der Bemessungstabellen hat eine lange Vorgeschichte. Wesentliche Elemente der aktuellen Einschätzungsempfehlungen gehen auf Schröter, Fitzek und Ludolph zurück [24].
Im folgenden Artikel werden die aktuell gültigen Tabellen der „Sektion Begutachtung“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie dokumentiert. Dem orthopädisch-unfallchirurgischen Sachverständigen wird empfohlen, sich bei der Invaliditätsbemessung an den folgenden Tabellen zu orientieren. Die Tabellen entbinden den Gutachter nicht von seiner ärztlichen Verpflichtung, die Unfallfolgen umfassend, neutral und objektiv darzustellen und aus der Funktionsbeeinträchtigung den individuellen Invaliditätsgrad zu ermitteln.
Leistungspflicht für den Versicherungsträger besteht, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt ist (Invalidität). Die Invalidität durch Unfallfolgen wird gemäß „AUB 2020“ [5] nach der Gliedertaxe bemessen, sofern die betroffenen Körperteile oder Sinnesorgane dort genannt sind.
Für die Bemessung der Unfallfolgen in der PUV bestehen hierfür in der gängigen Gutachtenliteratur Tabellen [611], die rechtlich nicht bindend sind, jedoch Empfehlungscharakter haben. Die „Sektion Begutachtung“ der DGOU hat Unstimmigkeiten in diesen Tabellen erkannt und entwickelte eine aktualisierte Synopse der Bemessungsempfehlungen [12]. Hierbei erfolgten auch Modifikationen, soweit diese aus klinischer oder systematischer Sicht erforderlich erschienen. Ziel war es, bei jeder Bemessung die eindeutige Beschreibung der Funktionseinschränkungen zu prüfen. Die Sektion diskutierte alle einzelnen Bemessungen ausführlich, bis Einstimmigkeit erreicht werden konnte. Schließlich wurde dieser Diskussionsbeitrag der öffentlichen Diskussion angeboten (z. B. Jahrestagung der VSOU 2022 in Baden-Baden, DKOU 2022, Tagung zur privaten Unfallversicherung des Instituts für Versicherungsmedizin), woraus sich weitere Modifikationen ergaben. Zudem wurden Vorschläge ausführlich berücksichtigt und diskutiert, die eine Autorengruppe unter Leitung von Klemm et al. machte [1316].
Ziel der aktuellen Bemessungstabellen ist eine Überwindung von Inkonsistenzen, die sich aus den bisher gängigen Tabellen ergaben. Weiterhin wurden Hinweise auf Operationspflichtigkeit gestrichen, da es sich um nicht duldungspflichtige Maßnahmen handelt. Damit bleiben solche Unfallfolgen ohne Konsequenz für die Bemessung. Verletzungsfolgen nach Wirbelbrüchen wurden auf die Bemessung der segmentbezogenen Funktionsstörung umgestellt. Bei den neurologischen Funktionsstörungen wurden die Leitsymptome der jeweiligen Ausfälle mit aufgelistet, um die Bemessung zu erleichtern.

Bemessungsempfehlungen

Die Bemessung der Invalidität erfolgt einheitlich:
  • Unfallfolgen der Extremitäten (und Sinnesorgane) werden in Zwanzigstel-Teilen des Gliederwerts des Verlusts bzw. des völligen Funktionsausfalls bemessen [17]. Nach der Rechtsprechung kann je nach Verletzungsbild sowohl der Ort der Verletzung als auch der Ort der Wirkung der unfallbedingten Schädigung die Zuordnung zur Gliedertaxe begründen [18].
  • Unfallfolgen von Wirbelsäule, Becken, Thorax und Bauchdecken werden in Prozent Vollinvalidität bemessen.
  • Unverändert seit 2009 bestimmt die vorrangige Unfallfolge die Invalidität. Nachrangige Befunde gehen ab einem Bemessungswert von mindestens 2/20 hälftig in der Gesamtbemessung subsummierend ein [4]. Eine Ausnahme stellen die Endoprothesenaufschläge dar, die voll berücksichtigt werden [4].

Funktionsstörungen der Arm- und Beingelenke Vollversteifungen

(Tab. 1 und 2)
Tab. 1
Invalidität bei Vollversteifung der großen Gelenke an den Extremitäten in gebrauchsgünstiger Stellung (Tab. 2; [12])
Gelenk
Wert nach Gliedertaxe
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Schulterhauptgelenk
8/20 A
Nicht mehr möglich sind:
Beidhändiges Arbeiten an laufenden Maschinen.
Mit der seitengleichen Hand:
Tätigkeiten auf Schulterniveau und darüber, z. B. beidhändiges Ankleiden von Arbeitskleidung, Schutzbrillen.
Tätigkeiten hinter dem Rumpf.
Tätigkeiten seitengleich neben dem Rumpf mit Ziehen und Schieben.
Beidarmiges sowie seitengleiches schweres Heben und Tragen,
beidarmiges leichtes bis mittelschweres Heben und Tragen über Tischhöhe
Ellenbogengelenk (auch Unterarmdrehung)
10/20 A
Weiterhin soll die Versteifung des Ellenbogengelenks höher bemessen werden als die des Schultergelenks:
Klemm et al. vergleichen Funktionsstörungen des versteiften Ellenbogengelenks mit dem auch im Schultergürtel versteiften Schultergelenk, berücksichtigt werden vorwiegend Aktivitäten, die Schulter- und Ellenbogenfunktionen zusammen erfordern [14]. Viele Aktivitäten sind bei versteiftem Ellenbogengelenk zusätzlich nicht möglich:
Beidhändiges Arbeiten an laufenden Maschinen, mit Tastaturen.
Heben von mittelschweren, schweren Lasten vom Boden.
Beidarmiges Arbeiten am Boden und über Schulterhöhe.
Mit der seitengleichen Hand zum Kopf für Anlegen von Schutzhauben, Arbeitsbrillen, Ankleiden des Oberkörpers, Halten eines Telefonhörers, Führen der Hand zum Mund für Essen, Trinken, Körperhygiene.
Führen eines Lenkrads, Halten eines Fahrradlenkers.
Durch die Versteifung der Unterarmdrehung sind zudem nicht möglich:
Manuelle Tätigkeiten mit Anforderungen an schnelle Wechsel der Handhaltung der seitengleichen Hand z. B. an laufenden Maschinen, Blättern, Bedienen von Drehgriffen
Handgelenk
6/20 H
Weiterhin soll die Handgelenksversteifung mit 16,5 % des vollständigen Verlusts der Gebrauchsfähigkeit bemessen werden (entsprechend MdE 20 % im Bereich der GUV).
Nicht möglich sind:
Dauerhaftes Arbeiten mit betroffener Hand an Tastatur/Maus,
Feinmotorische z. B. handwerkliche Tätigkeiten der betroffenen Hand
Hüftgelenk
10/20 B
Im Gegensatz zu historischen Bemessungsempfehlungen [1921] stimmen wir Klemm et al. [14, 15] zu.
Nicht möglich sind:
Sitzen auf normalen Stühlen,
Arbeiten mit gebücktem Oberkörper,
Arbeiten im Knien, Hocken, Fersensitz oder Kriechen,
Arbeiten auf Gerüsten oder Geländen mit Hindernissen,
ein normales Fahrzeug führen,
Fahrradfahren,
dauerhaft Stehen ohne Möglichkeit von Steh- oder Gehpausen,
alternierend Treppensteigen (nur mit Nachsetzen und erhöhtem Kraftaufwand)
Kniegelenk
9/20 B
Die Auswirkungen auf die Gebrauchsfähigkeit sind etwas geringer als beim versteiften Hüftgelenk.
Nicht möglich sind:
Sitzen mit gebeugtem Bein, in beengten Räumen (z. B. Toilette),
Arbeiten im Knien, Hocken, Fersensitz oder Kriechen,
Arbeiten auf Gerüsten oder Geländen mit Hindernissen (z. B. auf einem Schiff),
ein normales Fahrzeug führen,
Fahrradfahren
Oberes Sprunggelenk
7/20 F
Die Versteifung des oberen Sprunggelenks soll mit 14 % des vollständigen Verlusts der Gebrauchsfähigkeit bemessen werden (zum Vergleich: MdE 20 % im Bereich der Gesetzlichen UV).
Nicht möglich sind:
Arbeiten in der Hocke und im Knien,
Arbeiten an schiefen Ebenen (z. B. Dachdecker),
ein normales Fahrzeug führen,
Gehen ohne Hinken
Unteres Sprunggelenk
5/20 F
5/20 Fußwert entsprechen 10 % der Gesamtinvalidität der versicherten Person (entsprechend der empfohlenen MdE im Bereich der Gesetzlichen UV).
Nicht möglich sind:
Aktivitäten auf unebenem Grund mit erhöhter Anforderung an die Balance
Oberes und unteres Sprunggelenk
10/20 F
Der halbe Fußwert ergibt sich aus der Subsumtion der Versteifungsbemessung von oberem und unterem Sprunggelenk.
Nicht möglich sind:
Arbeiten in der Hocke und im Knien,
Arbeiten und Gehen an schiefen Ebenen (z. B. Dächer),
ein normales Fahrzeug führen,
Gehen ohne Hinken
MdE Minderung der Erwerbsfähigkeit, GUV Gesetzliche Unfallversicherung
Tab. 2
Gebrauchsgünstige Stellungen der Arm- und Beingelenke [6]. Versteifungen von Ellenbogen- und Handgelenk können auf Wunsch des Betroffenen abweichen
Gelenk
Gebrauchsgünstige Stellung
Schulter
In leichter Vorhalte (20–30°), Abspreizung 20–30°, Innendrehung 45° ± 10° und unwesentlicher Körperbreitenvermehrung
Ellenbogen
In knapper Rechtwinkelstellung mit 70–90° Beugung bei freier Unterarmdrehung
Unterarmdrehgelenk
Hand in leichter Einwärtsdrehung bis Mittelstellung (neutral bis 40° Pronation), Daumen nach oben bis innen-oben
Handgelenk
Leichte Streckung von 10–15° und nach ellenseitig um 0–10°
Daumensattelgelenk
Nach speichenseitig um 15–20°, zur Hohlhand um 30–40°, einwärtsgedreht um 10–15°
Fingermittel- und -endgelenke
Streckung bis leichte Beugung
Hüftgelenk
In leichter Beugung von 10–25°, Abspreizung 10–20°, Außendrehung 5–20°
Kniegelenk
In leichter Beugung von 5–10° und leichtem X von 5° und neutraler Drehung
Oberes Sprunggelenk
Leicht nach plantar, nach außen und valgisch jeweils um 10°
Unteres Sprunggelenk
Neutral
Großzehengrundgelenk
Gestreckt um 10–15°, zur zweiten Zehe um 5–10°
Mit dieser Empfehlung entfallen die Empfehlungen spezifischer Invaliditätswerte für Einstufungen in ungünstiger Stellung. In gebrauchsungünstiger Stellung erhöht sich die Bemessung um 1/20 bis 2/20 A/H/B/F-Wert. Bei einer Spitzfußstellung wird nach dem Beinwert bemessen.

Schulterfunktionsstörungen mit Auswirkungen auf die Armfunktion

Die Bemessung orientiert sich an der Funktionsstörung in der Hauptbewegungsebene, dies ist die Arm-Vorhebung. In der Regel ist damit die vergleichbare Bewegungsstörung in der Seithebung miterfasst. Als Norm für die Abspreizung und Vorführung gilt ein Winkel von je 160–180°. Störungen der Rotation im Schultergelenk sind bei Störungen der Armhebung regelhaft zu erwarten und in der Bemessung enthalten (Tab. 3).
Tab. 3
Invalidität durch Bewegungsstörung im Schultergelenk, mit Auswirkungen auf die Armfunktion [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Armhebung bis 120°
2/20 A
Von zusätzlicher Beeinträchtigung der Rotation ist auszugehen
Armhebung bis 90°
4/20 A
Armhebung bis 60°
6/20 A

Schultergürtel und Schultergelenk mit Auswirkungen auf die Armfunktion

(Tab. 4)
Tab. 4
Invalidität durch Bewegungsstörung im Schultergelenk und Schultergürtel mit Auswirkungen auf die Armfunktion [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Schultergelenkdestruktion mit hochgradiger Bewegungsstörung, Abspreizen und Vorheben <30°, Außendrehung aufgehoben
10/20 A
Das zerstörte Gelenk mit schmerzhafter Restbeweglichkeit ist funktionell schlechter als die schmerzfreie Versteifung, daher höhere Bemessung als von Klemm et al. [14] vorgeschlagen
Instabilität des Schulterhauptgelenkes
Abgestufte Bemessung nach Häufigkeit der Rezidivluxationen
Klinisch nachweisbar ohne Rezidivluxation
1/20 A
Mit 1 Rezidivluxation
2/20 A
Mit wiederholten Rezidivluxationen
3/20 A
Schultereckgelenksinstabilität
Überstimmung zu sonstigen Empfehlungen [14]
Rockwood II + III
1/20 A
Rockwood IV–V
2/20 A
Symptomatische Instabilität des Schlüsselbein-Brustbein-Gelenks
1/20 A
Vollständiger Funktionsverlust der langen proximalen Bizepssehne
1/20 A

Bewegungsstörungen des Ellenbogengelenks

Die Bemessung orientiert sich an der Funktionsstörung bei Streckung/Beugung und an der Unterarmdrehfähigkeit. Normal: Streckung/Beugung 10 – 0 – 140, Unterarmdrehung (Supination/Pronation) maximal 90 – 0 – 90 (Tab. 5).
Tab. 5
Invalidität durch Bewegungsstörungen des Ellenbogengelenks [8]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Streckung/Beugung 0° – 30° – 120°
Die empfohlenen Werte sind historisch konstant, die Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit hat sich nicht verändert, um Absenkungen der Bemessung [14] zu begründen.
Deutlich eingeschränkt sind: Tätigkeiten am Tastenbrett, Flaschenöffnen
Bei freier Unterarmdrehung
3/20 A
Unterarmdrehung 45° – 0° – 45°
5/20 A
Streckung/Beugung 0° – 30° – 90°
Unterarmdrehung frei
5/20 A
Unterarmdrehung 45° – 0° – 45°
7/20 A
Verlust der kompletten Unterarmdrehung bei freier Streckung und Beugung
6/20 H*
Eine hälftige Absenkung der Bemessungsempfehlung [14] lässt die Bedeutung manueller Funktionen außer Betracht
Nicht möglich sind:
Manuelle Tätigkeiten mit Anforderungen an schnelle Wechsel der Handhaltung der seitengleichen Hand z. B. an laufenden Maschinen, Blättern, Bedienen von Drehgriffen
Vollständiger Funktionsverlust der distalen Bizepssehne
2/20 A
Überstimmung zu sonstigen Empfehlungen [14]
* Handwert, da die Handfunktion betroffen [12]

Pseudarthrosen Ober- und Unterarm

Es gilt der Zustand bis zum Abschluss des 3. Jahres nach dem Unfall, unabhängig von (operativen) Sanierungsversuchen (Tab. 6).
Tab. 6
Invalidität durch Funktionsstörungen durch Pseudarthrosen des Ober- und Unterarms [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Oberarm-Pseudarthrose
Keine sonstigen Empfehlungen
Straff und belastbar
2/20 A
Instabil
6/20 A
Olekranon-Pseudarthrose
Straff und belastbar
1/20 A
Mit Streckdefizit
2/20 A
Unterarm-Pseudarthrose
Straff und belastbar, Elle oder Speiche
2/20 A
Straff und belastbar, Elle und Speiche
4/20 A
Instabil Elle oder Speiche
6/20 A
Instabil Elle und Speiche
8/20 A

Bewegungsstörungen im Handgelenk

Die Bemessung orientiert sich an der Funktionsstörung im Handgelenk und an der Unterarmdrehfähigkeit. Normal: Unterarmdrehung (Supination/Pronation) max. 90° – 0° – 90°, Dorsal‑/Volarflexion max. 60° – 0° – 60°, speichen-/ellenwärts max. 30° – 0° – 40° (Tab. 7).
Tab. 7
Invalidität durch Bewegungsstörungen des Handgelenks [22]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Bewegungseinschränkung Handgelenk konzentrisch zu ¼ bei
Freier Unterarmdrehung
2/20 H
Bewegungseinschränkung Handgelenk konzentrisch zu ¼ bei
Eingeschränkter Unterarmdrehung 45° – 0° – 45°
4/20 H
Bewegungseinschränkung Handgelenk konzentrisch zu 1/2
Eine konzentrische Bewegungseinschränkung um drei Viertel der Norm entspricht einer geringfügigen schmerzhaften Restfunktion mit geringerer Kraftentfaltung als bei Vollversteifung des Handgelenks und müsste daher höher bemessen werden als von Klemm et al. empfohlen [14]
Unterarmdrehung frei
3/20 H
Bewegungseinschränkung Handgelenk konzentrisch zur Hälfte Unterarmdrehung 45° – 0° – 45°
5/20 H

Hand – Pseudarthrose, Nekrose

Die Mondbeinnekrose wurden als Entität gestrichen, sie ist äquivalent zwischen Kahnbeinpseudarthrose und karpalem Kollaps einzustufen. Das CRPS wurde herausgenommen, da die bisherigen Kriterien bei einem weiten Spektrum möglicher Funktionsstörungen zu ungenau erschienen, die Minderung der Gebrauchsfähigkeit nach CRPS soll individuell unter Bezug auf die Tabellenempfehlungen bemessen werden (Tab. 8).
Tab. 8
Funktionsstörungen durch Stabilitätsverlust der Handwurzel [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Kahnbeinpseudarthrose ohne Bewegungseinschränkung
Keine sonstigen Empfehlungen
Straff und belastbar
2/20 H
Instabil
4/20 H
Karpaler Kollaps
8/20 H

Finger – Amputationsfolgen

(Tab. 9)
Tab. 9
Invalidität durch Fingerteilamputationen [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Teilverlust des Daumens
Keine sonstigen Empfehlungen
Im Endgelenk
12/20 D
Bis Mitte Grundglied
16/20 D
Verlust des Zeigefingers mit MH-Köpfchen (Adelmann)
4/20 H
Verlust des Kleinfingers mit MH-Köpfchen
2/20 H
Teilverlust der Finger II–V
Im Endgelenk
8/20 Fi
Im Mittelgelenk
14/20 Fi
Bei fehlender Belastbarkeit durch Neurombildung 2/20 Fi zusätzlich; MH Mittelhandknochen

Versteifungen der Fingergelenke [10]

(Tab. 10)
Tab. 10
Invalidität durch Fingergelenkversteifungen [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Versteifung des Daumens
Die Funktionsstörung des Daumens im Sattelgelenk ist nach dem Handwert zu bemessen. Die Versteifung ist i. A. durch Gelenkzerstörung begründet, wodurch die muskuloskelettalen Daumenfunktionen schmerzhaft verloren sind, was durch die empfohlene Bemessung bei Klemm et al. [14] nicht abgebildet wird
Im Sattelgelenk
4/20 H
Im Grundgelenk
4/20 D
Im Endgelenk
4/20 D
Im Sattel- und Grundgelenk
9/20 H
Im Grund- und Endgelenk
8/20 D
Versteifung der Finger II–V
Versteifungen der Grundgelenke sollen höher, der Mittelgelenke niedriger bemessen werden in Übereinstimmung mit Klemm et al. [14]
Im Grundgelenk
8/20 Fi
Im Mittelgelenk
6/20 Fi
Im Endgelenk
4/20 Fi
Im Grund- und Mittelgelenk
14/20 Fi
Im Mittel- und Endgelenk
10/20 Fi

Fingersehnen, -bänder

(Tab. 11)
Tab. 11
Invalidität durch Funktionsstörungen der Fingersehnen und Instabilität [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Streckdefizit von mehr als 10° am DIP nach Strecksehnenabriss
2/20 Fi
In Übereinstimmung mit Klemm et al. [14]
Ulnare Seitenbandinstabilität am Daumengrundgelenk
2–4/20 D
Abgestufte Bemessung ja nach Ausprägung der Instabilität [14]
DIP distales Interphalangealgelenk

Sensibilitätsstörungen der Finger durch Nervenschäden

(Tab. 12)
Tab. 12
Invalidität durch Sensibilitätsstörungen der Finger [11]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Am Daumen
Keine sonstigen Empfehlungen
Nur Daumenbeere
Volar: nur speichenseitig
4/20 D
Volar: nur ellenseitig
4/20 D
Volar: ellen- und speichenseitig
8/20 D
An den Fingern II–V
Keine sonstigen Empfehlungen
Nur Fingerbeere
4/20 Zf/Fi
Volar – einseitig
8/20 Zf/Fi
Volar – beidseitig
10/20 D/Zf/Fi
Gesamter Finger
12/20 D/Zf//Fi
Betrifft die Sensibilitätsstörung nicht nur die Fingerbeere, sondern den ganzen Finger werden 1/10 D/Zf/Fi zusätzlich gewertet

Bewegungsstörung des Hüftgelenks

Die Bemessung orientiert sich an der Funktionsstörung in der Hauptbewegungsebene. Normal: Streckung/Beugung 10° – 0° – 130° (Tab. 13).
Tab. 13
Invalidität durch Bewegungsstörungen des Hüftgelenks [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Streckung/Beugung 0° – 0° – 90°
2/20 B
Übereinstimmung mit Klemm et al. [15]
Streckung/Beugung 0° – 0° – 60°
4/20 B
Streckung/Beugung 0° – 0° – 30°
6/20 B
Zusätzliches Streckdefizit bzw. Abduktions‑/Adduktions‑/Rotationskontrakturen
10–20°
Erhöhung um 1/20 B
30° (und mehr)
Erhöhung um 2/20 B

Endoprothesen

Für Minderbelastbarkeit/Lockerungsgefahr und zu erwartendem Prothesenwechsel wird abhängig vom Lebensalter ein Zuschlag gegeben. Bei Schulter‑, Ellenbogen- und Sprunggelenkendoprothesen sind jeweils um 1/20 höhere Zuschläge begründet (Tab. 14).
Tab. 14
Invalidität durch Minderbelastbarkeit/Lockerungsgefahr und zu erwartendem Prothesenwechsel [12]
Basisbewertung nach Funktion, zuzüglich Zuschlag nach Lebensalter, Bemessung des Zuschlages:
Lebensalter (Jahre)
Zuschlag
Kommentar zur aktuellen Diskussion
15–20
11/20
Im Gegensatz zur Einschätzung von Klemm et al. [13] ist mit zunehmender Standzeit der Endoprothese mit Wechseloperationen, Verlust an Knochenmasse zur Verankerung und Gebrauchsfähigkeit, letztlich mit Verlust der Gelenkgebrauchsfähigkeit zu rechnen [23, 24], die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Endoprothese ist bei posttraumatischen Arthrosen zudem höher, die bei jüngeren Betroffenen häufiger auftreten [25], auch wenn der Anteil junger und sehr junger Betroffener mit posttraumatischer Arthrose gering ist.
21–25
10/20
26–30
9/20
31–35
8/20
36–40
7/20
41–45
6/20
46–50
5/20
51–55
4/20
56–60
3/20
61–65
2/20
66 und mehr
1/20

Hüftkopf

Auf die Angabe „kleines Kopfareal“ wurde verzichtet, da dies unpräzise und nicht messbar ist, stattdessen wird der Befund Nekrose ohne Progredienz eingeführt. Die Prothesenpflichtigkeit wurde gestrichen, da es sich um eine nicht duldungspflichtige operative Maßnahme handelt (Tab. 15).
Tab. 15
Invalidität durch Funktionsstörung durch Strukturstörungen des Hüftgelenks [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Hüftgelenkverlust (Girdlestone)
14/20 B
Keine sonstigen Vorschläge
Hüftkopfnekrose
Nekrose ohne Progredienz, geringe Funktionsstörung
4/20 B
Nekrose mit Progredienz je nach Funktionsstatus
Individuelle Bemessung

Bewegungsstörungen im Kniegelenk

Die Bemessung orientiert sich an der Funktionsstörung bei Streckung und Beugung. Normal: 5° – 0° – 135° (Tab. 16).
Tab. 16
Invalidität durch Bewegungsstörungen des Kniegelenks [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Beugung bis 90°
2/20 B
Die Beugung bis 90° beeinträchtigt den alternierenden Treppengang, das Radfahren, das Arbeiten im Knien, Hocken, Fersensitz oder Kriechen, in beengten Räumen.
Die vorgeschlagene Halbierung der Bemessung ist daher nicht angemessen für diese Gebrauchsminderung
Beugung bis 60°
4/20 B
Beugung bis 30°
6/20 B
Zusätzliches Streckdefizit
Keine sonstigen Vorschläge
Bis 10°
Erhöhung um 1/20 B
Bis 20°
Erhöhung um 5/20 B
Über 20°
Erhöhung um 7/20 B

Instabilitäten des Kniegelenks

Die Bemessung orientiert sich am Ausmaß der Instabilität und ihrer Kompensierbarkeit.
Analog ist diese Bemessung auch auf andere Gelenke übertragbar. Die Erhöhung bei ungenügender/fehlender muskulärer Kompensation wurde hier gestrichen, da bei Muskelminderung bereits erfasst. Bei der Bemessung ist zu beachten, dass bei Instabilität plus Indikatoren auf Arthroserisiko (Kreuzbandverletzung und Meniskusverlust) die Arthroserate ansteigt und in der Bemessung berücksichtigt werden sollte, z. B. zusätzlich 1/20 B (Tab. 17 und 18).
Tab. 17
Invalidität durch Instabilitäten des Kniegelenkes [12]
Instabilität
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Leichtgradig (+ nur ein Band)
1/20 B
In Übereinstimmung mit Klemm et al. [15]
Leichtgradig (+ kombiniert)
3/20 B
Mittelgradig (++ nur ein Band)
3/20 B
Mittelgradig (++ kombiniert)
6/20 B
Hochgradig (+++ nur ein Band)
5/20 B
Hochgradig (+++ kombiniert)
10/20 B
Tab. 18
Bewertungsschema nach Ausmaß der Instabilität/Bandnachgiebigkeit [12]
Kategorie
Aufklappbarkeit/Vor‑/Rückschub
0
= 0–2 mm
(+)
= grenzwertiger Befund
+
= 3–5 mm
++
= 6–10 mm
+++
= > 10 mm

Bewegungsstörung des oberen Sprunggelenks nach Fußwert

Die Bemessung orientiert sich primär an der Funktionsstörung beim Heben/Senken des Fußes im oberen Sprunggelenk. Normal: Heben/Senken 20° – 0° – 40° (Tab. 19).
Tab. 19
Invalidität durch Bewegungsstörungen im oberen Sprunggelenk [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
10° – 0° – 30°
3/20 F
Vorgeschlagen werden Verringerungen der Bemessung zwischen 40 und 66 % [15]. Dies ist der Gebrauchsbeeinträchtigung beim Abrollvorgang, Gehen auf geneigtem Grund nicht angemessen
0° – 0° – 30°
6/20 F
0° – 0° – 20°
7/20 F*
Bei zusätzlichem Bewegungsdefizit im unteren Sprunggelenk (USG)
Gering
Kein Zuschlag
Keine Änderungsvorschläge [15]
1/3
Erhöhung um 2/20 F
2/3
Erhöhung um 3/20 F
* Funktionell vergleichbare Situation wie Vollversteifung des oberen Sprunggelenkes in gebrauchsgünstiger Stellung, deshalb gleiche Bemessung

Bewegungsstörung des oberen Sprunggelenks nach Beinwert

Normal: Heben/Senken des Fußes 20° – 0° – 40°. Die Bemessung orientiert sich am Ausmaß des Spitzfußes (Tab. 20).
Tab. 20
Invalidität durch Bewegungsstörungen des oberen Sprunggelenks mit Auswirkungen auf das Kniegelenk [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
OSG 0 – 10 – 30
5/20 B
Diese Funktionsstörungen wirken sich auf das Kniegelenk aus, daher Bemessung nach dem Beinwert im Gegensatz zu Klemm et al. [15]
OSG 0 – 20 – 30
6/20 B
OSG 0 – 30 – 30
7/20 B
Bei zusätzlichem Bewegungsdefizit im unteren Sprunggelenk (USG):
Gering
Kein Zuschlag
Keine sonstigen Vorschläge
1/3
Erhöhung um 2/35* B (= 2/20 F)
2/3
Erhöhung um 3/35* B (= 3/20 F)
OSG oberes Sprunggelenk
* Abweichung von der Systematik mit 1/20-Raster zwecks identischer Bemessung nach Bein- und Fußwert abgestellt auf die Musterbedingungen. Bei individueller Vertragsgestaltung (z. B. Beinwert = 80 % der Versicherungssumme) erfolgt die Zuschlagsbemessung analog (z. B. mit 2/40 bzw. 3/40 Beinwert)

Fuß- und Zehenverluste

(Tab. 21)
Tab. 21
Invalidität durch Fuß- und Zehenverluste [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Amputation in Höhe der Chopart-Gelenklinie
12/20 F
Keine sonstigen Vorschläge
Amputation in Höhe der Lisfranc-Gelenklinie
10/20 F
Verlust im Mittelfußbereich (Sharp)
8/20 F
Großzehe mit Mittelfußknochen
4/20 F

Groß- und Kleinzehenversteifungen

Ist die Abrollfähigkeit des ganzen Fußes beeinträchtigt, wird nach dem Fußwert bemessen (Tab. 22).
Tab. 22
Invalidität durch Versteifungen von Zehengelenken [12]
Funktionsstörung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Großzehe
Die Beugestellung der Großzehe beeinträchtigt den Abrollvorgang des Fußes. Daher Bemessung nach dem Fußwert im Gegensatz zum Vorschlag von Klemm et al. [15]. Dagegen ist die Grundgelenkversteifung in Überstreckstellung funktionell günstig und soll daher nicht mit 6/10 Gz [15] bemessen werden
Grundgelenkversteifung in Beugestellung
3/20 F
Grundgelenkversteifung in Neutralstellung
2/20 F
Grundgelenkversteifung in Überstreckstellung
8/20 Gz
Endgelenkversteifung in Streckstellung
8/20 Gz
Kleinzehen (II–V, alle Gelenke)
Keine Änderungsvorschläge [15]
Versteifung in Fehlstellung (z. B. Hammerzehe)
10/20 Z
Versteifung in Neutralstellung
6/20 Z

Zusätzliche Störungen

Schonungszeichen

Da Schonungszeichen einen funktionellen Befund darstellen, der sich durch Gewöhnung und Training bessern kann, sollten sie zum Abschluss des 3. Jahres bemessen werden (Tab. 23).
Tab. 23
Aufschlag für Schonungszeichen [12]
Störung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Muskelminus schonungsbedingt
Muskelminus belegt eine stärkere Gebrauchsminderung, soll daher in die Bemessung einfließen [13]
Mehr als 2 cm an der oberen Extremität
1/20 bis 2/20 A/H/B/F – Wert zusätzlich
Mehr als 3 cm an der unteren Extremität

Längen- und Achsabweichungen

Eine Beinverkürzung ist selten als alleinige Unfallfolge zu verzeichnen, sodass auch hierfür vorgesehene Bemessungen in der Regel nur subsumierend der Basisbemessung hinzuzufügen sind. Meist stehen andere Unfallfolgen im Vordergrund, die maßgeblich sind für die Invaliditätsbemessung (Tab. 24 und 25)!
Tab. 24
Aufschlag für Längenabweichungen [12]
Störung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Beinverkürzung
Die stärkere Differenzierung erlaubt eine adäquate Bemessung der Gebrauchsbeeinträchtigung gegenüber den Vorschlägen von Klemm et al. [15]
Bis 1 cm
Normvarianz, keine Gebrauchsbeeinträchtigung
Bis 2 cm
1/20 B
Bis 3 cm
2/20 B
Bis 4 cm
3/20 B
Bis 5 cm
5/20 B
Mehr als 5 cm
7/20 B
Tab. 25
Aufschlag für Achsabweichungen [12]
Störung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Achsabweichungen der Beine
Die Gebrauchsbeeinträchtigung nimmt mit zunehmender Achsabweichung exponentiell zu, soll daher nicht linear [15] bemessen werden
> 5–10°
1/20 B
> 10–15°
3/20 B
> 15–20°
6/20 B
> 20°
10/20 B

Arthroseaufschlag

Die Ausprägung der Arthrose nimmt über Jahre zu, die zuzuordnenden Funktionsstörungen ebenso, damit auch die Gebrauchsbeeinträchtigung und soll damit auch – im Gegensatz zu Klemm et al. [13] bemessen werden. Je nach Ausprägung der Arthrose zum Bemessungszeitpunkt zusätzlich bei Kellgren [26] II0 1/20, Kellgren III–IV0 2/20. Diese Bemessung sollte zum Zeitpunkt des 3. Jahres überprüft werden.
Durch Subsumtion des Arthroseaufschlags zur bemessenen Invalidität darf der Wert bei maximaler Funktionsstörung des Gelenks nicht überschritten werden.

Thrombosefolgen

Eine zumindest mittelschwere oder hochgradige chronisch-venöse Insuffizienz sollte eine Invaliditätsbemessung durch einen angiologischen Gutachter erfahren, möglichst erst am Ende des 3. Unfalljahres.
Sofern es sich um isolierte Unfallfolgen handeln sollte, gibt die nachfolgende Tabelle Anhaltspunkte über die Größenordnung der jeweiligen Invaliditätsbemessung nach der Gliedertaxe. Bestehen anderweitige, häufig dann auch wesentlichere Unfallfolgen mit Funktionsstörungen, ist die Bemessung nach dem hierfür zur Verfügung stehenden Bemessungsvorschlägen vorzunehmen, die Thrombosefolgen sind dann in subsumierender Weise mit zu berücksichtigen.
Die Bemessung erfolgt nur anhand der Weichteilsituation (Tab. 26).
Tab. 26
Aufschlag für Thrombosefolgen [12]
Störung
Invalidität
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Mehrumfang am Unterschenkel bis 1cm – Messfehlerbreite
Keine Invalidität
Ein angiologisches Gutachten kann zu empfehlen sein [15]
Mehrumfang bis 2cm
2/20 B
Mehrumfang mehr als 2 cm mit Pigmentablagerung, Kompressionsstrumpf erforderlich
4/20 B
+ Schwere trophische Störungen
6/20 B
+ Rezidivierendes Ulcus cruris
8/20 B
+ Chronisches Ulcus cruris, nicht mehr therapiefähig
10/20 B

Gliedertaxenwerte bei Nervenschäden

Zur Gebrauchsminderung durch Nervenschäden wurden keine Diskussionsbeiträge publiziert (Tab. 27 und 28).
Tab. 27
Invalidität durch kompletten Verlust einer Nervenfunktion am Arm [11]
Funktionsstörung
Leitsymptome/Hinweise
Invalidität
Vollständige Armplexuslähmung (Lähmung des gesamten Armnervengeflechts)
s. obere und untere Armplexuslähmung
20/20 A
Obere Armplexuslähmung
Herabhängender, schlaffer Arm in Addition und Innenrotation, Pronationshaltung der Hand
10/20 A
Untere Armplexuslähmung
Parese der kleinen Handmuskeln und Beuger im Handgelenk (Pfötchenstellung)
12/20 A
Lähmung des
N. radialis (Speichennerv)
R. profundus
Parese der Fingerstrecker (Fallhand) und eines Handstreckers
6/20 H
Oberarm nach Abgang der Äste zum M. triceps brachii
Zusätzlich auch Parese des anderen Handstreckers und der Armbeugung in Pronationsstellung
6/20 A
Kompletter Nerv
Zusätzlich Parese der Armstreckung
6/20 A
N. ulnaris (Ellennerv)
Parese der Daumenadduktion, (Krallenhand)
4/20 A
Handgelenk
Parese der Kleinfingerabduktion, der Daumenadduktion und der anderen Interosseusmuskeln, Krallenhand, Sensibilitätsstörungen D IV/V
6/20 H
Kompletter Nerv
Zusätzlich Parese der Flexion der ulnaren Finger und eines Handbeugers
8/20 H
N. medianus (Mittelnerv)
Handgelenk
Sensibilitätsverlust D I–III, Parese der Daumenopposition
6/20 H
N. interosseus anterior (rein motorisch)
Parese der Flexion der Endglieder von Daumen und Zeigefinger
4/20 H
Kompletter Nerv
Zusätzlich Parese eines Handbeugers sowie der langen ulnaren Fingerbeuger
14/20 H
N. radialis und ulnaris
Kombination der Einzelausfälle
12/20 A
N. radialis und medianus
Kombination der Einzelausfälle
16/20 A
N. thoracicus longus
Parese der Abduktion, Anteversion und Außenrotation im Schultergelenk, „Scapula alata“, Instabilität der Schulter
4/20 A
N. accessorius (XI. Hirnnerv)
Parese der Abduktion, Anteversion und Außenrotation im Schultergelenk
4/20 A
N. axillaris (Achselnerv)
Parese der Abduktion, Anteversion und Außenrotation im Schultergelenk, Instabilität der Schulter
6/20 A
N. musculocutaneus
Parese der Armbeugung in Supinationshaltung
6/20 A
N. suprascapularis
Eingeschränkte Ad‑, Abduktion und Außenrotation sowie erhöhte Rotatorenmanschetteninstabilität
2/20 A
Tab. 28
Invalidität durch kompletten Verlust einer Nervenfunktion am Bein [11]
Funktionsstörung
Leitsymptome/Hinweise
Invalidität
Totale Beinplexuslähmung (Plexus lumbosacralis)
Komplette Parese: Hüftbeugung, -streckung, Kniebeugung, -streckung und aller Unterschenkel‑/Fußmuskeln
20/20 B
Plexus lumbalis
Parese der Hüftbeugung und -adduktion sowie Kniestreckung
12/20 B
Plexus sacralis
Parese der Hüftstreckung und -abduktion, der Kniebeuger und aller Unterschenkel‑/Fußmuskeln
16/20 B
Lähmung des gesamten
N. obturatorius
Parese der Oberschenkeladduktion
2/20 B
N. ischiadicus (Hüftnerv)
Parese ischiokrurale Muskulatur, peripher Fußsenker- und Fußheberparese
16/20 B
N. femoralis (Schenkelnerv)
Parese der Kniestreckung, Sensibilitätsstörung an der Vorderseite des Oberschenkels und Innenseite des Unterschenkels
10/20 B
N. gluteus inferior (Gesäßnerv)
Parese der Hüftstreckung
5/20 B
N. gluteus superior (Gesäßnerv)
Parese der Oberschenkelabduktion
5/20 B
N. cutaneus femoris lateralis
Hier ist lediglich der Schmerz zu bewerten, nicht jedoch die Sensibilitätsstörung
10/20 B
N. peroneus superficialis (oberflächlicher Wadenbeinnerv)
Parese der Hebung des Fußaußenrandes, Sensibilitätsausfall am Fußrücken
4/20 F
N. peroneus profundus (tiefer Wadenbeinnerv)
Parese der Fuß- und Zehenhebung
10/20 F
N. peroneus communis (gemeinsamer Wadenbeinnerv)
Ausfälle von superficialis und profundus
10/20 F
N. tibialis (Schienbeinnerv) Höhe Sprunggelenk
Parese der Muskulatur der Fußsohle, Sensibilitätsausfall Fußsohle
8/20 F
N. tibialis (Schienbeinnerv) gesamter Nerv
Zusätzlich Parese der Fuß- und Zehensenkung
12/20 F
N. ischiadicus distal (Ausfall Nn. peroneus communis und tibialis)
Wie N. peroneus und N. tibialis, zusätzlich Parese der Kniebeugung
12/20 B
Läsionen des N. pudendus sind nicht nach der Gliedertaxe zu bewerten

Invaliditätsbemessung außerhalb der Gliedertaxe

Wirbelsäule

Es wird Bezug genommen auf die segmentbezogene Funktionsstörung.
Gemeinsam mit einer eventuellen zusätzlichen Berücksichtigung und Bemessung eines Segmentschadens (s. oben) können im orthopädisch-unfallchirurgischen Bereich maximal 30 % erreicht werden. Nur bei sehr ungewöhnlichen Ausheilungssituationen können allein im orthopädisch-chirurgischen Bereich 30 % überschritten werden. Ansonsten ist dies nur möglich bei zusätzlichen neurologischen Funktionsstörungen, die grundsätzlich in ihrer Bemessung einem nervenärztlichen Sachverständigen überlassen bleiben müssen und – im Falle einer kompletten Querschnittlähmung – bis zu 100 % betragen können.
Beim Ausmessen der statischen Verhältnisse a. p. sowie seitlich eignet sich die Berücksichtigung des bisegmentalen Grund-Deckplatten-Winkels [16].
Fehlstatik durch Achsenknick und Versteifungen der Brustwirbelsäule (bis zum thorakolumbalen Übergang) wirken sich geringer aus.
Die Bemessung für Dornfortsatz- und Querfortsatzfrakturen wurde gestrichen, da funktionell keine Auswirkungen festzustellen sind (Tab. 29).
Tab. 29
Invalidität durch Funktionsstörungen und Formstörungen der Wirbelsäule [12]
Funktionsstörung
Invalidität (%)
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Stabil verheilter Wirbelkörperbruch
Keine oder nur geringe Fehlstatik, bisegmentaler Kyphosewinkel < 10° ohne Störung des sagittalen Profils
Ggf. Höhenminderung der angrenzenden Bandscheibe ohne wesentliche segmentbezogene Funktionsstörung
5
Keine sonstigen Vorschläge
Stabil verheilter Wirbelkörperbruch
Leichter Achsenknick, bisegmentaler Kyphosewinkel 10° bis < 20°, sagittales Profil noch erhalten
Ggf. Höhenminderung der angrenzenden Bandscheibe mit mäßiger segmentbezogener Funktionsstörung
10
Stabil verheilter Wirbelkörperbruch
Statisch wirksamer Achsenknick bisegmentaler Kyphosewinkel > 20°, sagittales Profil gestört (Lotlinie C7/S1 mehr als 50 mm vor hinterem Anteil der Endplatte S1)
oder
Verheilter Wirbelkörperbruch mit verbliebener segmentaler Instabilität
20
Versteifung bis zu drei Segmenten der LWS
(einschließlich thorakolumbaler Übergang) oder der HWS (unterhalb HWK 2)
20
Verheilter Wirbelkörperbruch mit erheblicher Störung des sagittalen Profils
(Lotlinie C7/S1 mehr als 70 mm vor hinterem Anteil der Endplatte S1), (bisegmentaler Grund-Deckplatten-Winkel > 30°) und radiologisch objektivierbarer segmentaler Instabilität
30
Operative Versteifung von drei und mehr Bewegungssegmenten der HWS (unterhalb HWK 2), der LWS und des thorakolumbalen Übergangs
30
HWK Halswirbelkörper, HWS Halswirbelsäule, LWS Lendenwirbelsäule

Becken [10]

Funktionsstörungen des Urogenitalapparats müssen urologischerseits objektiviert und – außerhalb der Gliedertaxe – bemessen werden, nach AUB 88 mit additivem Zusammenführen der Bemessungen auf beiden Fachgebieten. Sofern die AUB 99 und folgende zur Anwendung kommt, ist eine subsumierende Gesamtbemessung vorzunehmen, ggf. dann auch unter Mitberücksichtigung eventuell verbliebener neurologischer Funktionsstörungen, die nervenärztlicherseits zu objektivieren und zu bemessen sind.
Sofern Nervenfunktionsstörungen die Funktion des Beines beeinträchtigen, sind diese gesondert nach der Gliedertaxe – nervenärztlich – zu bemessen (Tab. 30).
Tab. 30
Invalidität durch Funktionsstörungen des Beckens [12]
Funktionsstörung
Invalidität (%)
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Vordere Beckenringfraktur (ein- oder beidseitig) mit geringgradiger Beeinträchtigung der Steh- und Gehfähigkeit
5
Ähnlichkeiten der Staffelung der Funktionsstörungen als Grundlage der Bemessung sind erkennbar [16], wird hier durch das Kriterium der hochgradigen Beeinträchtigung der Steh- und Gehfähigkeit ergänzt
Beckeninstabilität oder Formstörung mit geringgradiger Beeinträchtigung der Steh- und Gehfähigkeit
10
Beckeninstabilität oder Formstörung mit mittelgradiger Beeinträchtigung der Steh- und Gehfähigkeit
20
Beckeninstabilität oder Formstörung mit hochgradiger Beeinträchtigung der Steh- und Gehfähigkeit
30
Azetabulumfrakturen werden funktionell dem Hüftgelenk zugerechnet

Thorax

Fehlverheilte Rippenfrakturen können restriktive Atemstörungen hinterlassen, die durch den hierfür kompetenten Gutachter zu objektivieren und zu bemessen sind. Eine Interkostalneuralgie bedarf einer neurologischen Abklärung. Die Bemessungen auf mehreren Fachgebieten sind nach AUB 88 additiv, nach AUB 99 subsumierend zusammenzuführen (Tab. 31).
Tab. 31
Invalidität durch Funktionsstörungen des Thorax [12]
Funktionsstörung
Invalidität (%)
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Brustbeinpseudarthrose
5
Übereinstimmung mit Klemm et al. [16]
Fehlverheilte Rippenfraktur(-en) mit Beeinträchtigung der Atemmechanik
10

Bauchdecken

Unfallfolgen an den Bauchorganen (Milzverlust und Teilverlust des Darmes etc.) sind zu objektivieren und zu bemessen (Tab. 32).
Tab. 32
Invalidität durch Bauchdecken – Narben, Hernien [12]
Funktionsstörung
Invalidität (%)
Kommentar zur aktuellen Diskussion
Narbige Umwandlungen eines Teiles der Bauchwandmuskulatur
5
Weitgehende Übereinstimmung mit Klemm et al. [16]
Kleine Bauchwandhernie (bis Tischtennisballgröße)
10
Bauchwandhernie (bis Faustgröße)
15
Größerer Bauchwandbruch
20
„Landkarten-Bauchdecke“ mit grober muskulärer Insuffizienz
25

Fazit

Diese Tabellen sollen Inkonsistenzen der bisherigen Bemessungsempfehlungen verschiedener Autoren vermeiden.
Gegenüber den Tabellenvorschlägen von 2022 wurden nach eingehender Diskussion der aktuellen Bemessungsempfehlungen manche Revisionen vorgenommen. In den Kommentaren zu den einzelnen Verletzungsfolgen werden Hinweise und Begründungen für Änderungen ausgeführt. Die Bemessungen wurden umgestellt auf Zwanzigstel der Gliedmaßenwerte. Der Diskurs verschiedener Autoren hält Tabellenempfehlungen in einem dynamischen Prozess, der begründete Änderungsvorschläge aufnimmt.
Dieser Tabellen führen somit die bisher nebeneinanderstehenden Tabellen zu einheitlichen Bemessungsempfehlungen muskuloskelettaler Verletzungsfolgen zusammen. Wie bei allen Tabellenwerken muss sich der materielle Wert ihrer Empfehlungen in der täglichen Anwendung bewähren.

Interessenkonflikt

M. Schiltenwolf, J. Eckert, T. Eyfferth, P.W. Gaidzik, M. Grotz, S. Lundin, K.-D. Thomann, B. Widder, J. Zeichen und K. Dresing geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Zurück zum Zitat Mohaddes M, Naucler E, Kärrholm J, Marchau H, Dodin D, Rolfson O (2019) Implant survival and patient-reported outcome following total hip arthoplasty in patients 30 years or younger: a matches cohort study of 1,008 patients in the Swecish Hip Arthroplasty Register. Acta Orthop 90(3):249–252CrossRefPubMedPubMedCentral Mohaddes M, Naucler E, Kärrholm J, Marchau H, Dodin D, Rolfson O (2019) Implant survival and patient-reported outcome following total hip arthoplasty in patients 30 years or younger: a matches cohort study of 1,008 patients in the Swecish Hip Arthroplasty Register. Acta Orthop 90(3):249–252CrossRefPubMedPubMedCentral
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Metadaten
Titel
Aus der Sektion Begutachtung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Neurowissenschaftliche Begutachtung (DGNB)
Bemessungsempfehlungen für muskuloskelettale Verletzungsfolgen in der Privaten Unfallversicherung
verfasst von
Prof. Dr. Marcus Schiltenwolf
Klaus Dresing
Johannes Eckert
Torsten Eyfferth
Peter Wolfgang Gaidzik
Martin Grotz
Dr. Sven Lundin
Klaus-Dieter Thomann
Bernhard Widder
Johannes Zeichen
DGOU Sektion Begutachtung
Publikationsdatum
09.04.2024
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Bewegungsstörungen
Erschienen in
Die Orthopädie / Ausgabe 5/2024
Print ISSN: 2731-7145
Elektronische ISSN: 2731-7153
DOI
https://doi.org/10.1007/s00132-024-04499-2

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