Erschienen in:
01.10.2010 | Leitthema
Bewertung onkologischer Therapien aus Sicht einer Kasse
verfasst von:
Prof. Dr. h.c. H. Rebscher, S. Schellhammer, T. Kopp, E. Scharnetzky
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
In der Onkologie kommt es durch die steigende Lebenserwartung, die Einführung von teuren, neuen Arzneimitteln sowie durch nicht kostendeckende Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds zu besonderen Finanzierungsproblemen für die GKV. Eine Lösung ist nur über ein evidenzbasiertes Verfahren möglich. Der erste Schritt ist der Nachweis des patientenrelevanten Nutzens als zwingende Voraussetzung für die Einführung einer Leistung in die GKV. Bei Produkten ohne Zusatznutzen soll sich der Preis zukünftig an der etablierten Vergleichstherapie orientieren. Problematischer ist die Preisfindung bei Produkten mit Zusatznutzen, die laut Methodik des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durch Kosten-Nutzen-Bewertung anhand der Effizienzgrenze erfolgen soll. Diese Methodik ist jedoch manipulationsanfällig und bedarf der Weiterentwicklung. „Solisten“, für die es keine etablierte Vergleichstherapie gibt, können nach diesem Verfahren nicht bewertet werden, sodass die Anbieter in der Preisgestaltung weiterhin frei sind. Neue Ansätze zur Steigerung der Kosteneffizienz sind notwendig, damit eine qualitativ hochwertige Versorgung auch in Zukunft finanzierbar bleibt.