Hintergrund
Diagnose
Häufige gynäkologische Ursachen
Ektope Schwangerschaft (Extrauteringravidität)
Hämorrhagische/rupturierte Zyste
Entzündliche Erkrankungen im kleinen Becken
Akute Manifestationen
Salpingitis und Pyosalpinx
EUG | Ringförmige Läsion in Ovarregion mit echoleerem Zentrum und echoreichem hypervaskularisiertem Randsaum: „tubal ring sign“ |
Hämatoperitoneum
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Rupturierte/hämorrhagische Zyste | Ultraschall: akute Einblutung: Zyste isoechogen zum ovarialen Stroma |
Länger bestehende Einblutung: Septierungen/Sedimentationsspiegel | |
CT: glattwandige Zyste, Inhalt inhomogen mit hyperdensen Anteilen/Sedimentationsspiegel | |
Hämatoperitoneum
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Salpingitis | Tube meist nicht erkennbar oder leicht geschwollen |
Flüssigkeit im Cavum uteri, peritoneale Reaktion (Enhancement) | |
Pyosalpinx | Tubuläre gewundene Struktur, inkomplette Septen, murales KM-Enhancement, Inhalt dichter als Wasser, Diffusionsrestriktion in der MRT |
TOA | Meist bilateral |
Komplexe, solid-zystische RF mit Einbeziehung von Tuben und Ovarien, randständiges KM-Enhancement | |
Pyosalpinx wegweisender Befund | |
Umgebende Pelveoperitonitis | |
Torsion | Benigne ovarielle RF, meist >5 cm, atypische Lage in der Medianen, vergrößertes, inhomogenes Ovar, String-of-pearls-Zeichen |
Rotierter Gefäßstiel, Whirlpool-Zeichen
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± Aszites |
Tuboovarialabszess
Adnex- und Ovarialtorsion
Seltene gynäkologische Ursachen
Differenzialdiagnostische Aspekte
Unterbauchschmerz und freie Flüssigkeit
Unterbauchschmerz und pelvine Raumforderung
Unterbauchschmerz und Entzündungszeichen
Unterbauchschmerz im postmenopausalen Alter
Fazit für die Praxis
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Akuter Unterbauchschmerz zählt zu den häufigsten Vorstellungsgründen von Patientinnen in der Notaufnahme. Die diagnostische Herausforderung liegt in der ätiologischen Zuordnung der Schmerzen.
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Die Aufgabe der Radiologie besteht darin, potenziell lebensbedrohliche oder fertilitätsgefährdende Notfälle von konservativ behandelbaren Ursachen eines akuten Abdomens zu unterscheiden.
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Bei suszipierten gynäkologischen Schmerzursachen sind transvaginale (TVS) und transabdominale Sonographie (US) die bildgebenden Modalitäten der ersten Wahl.
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Bei nicht eindeutig lokalisierbarer Symptomatik oder unklarem US-Befund kommt der kontrastverstärkten CT selbst im reproduktiven Alter eine zentrale Rolle zu.
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Die Kenntnis der wichtigsten gynäkologischen Pathologien (EUG, Zystenruptur, PID, Torsion) und deren charakteristische bildgebende Befunde ermöglicht die schnelle und korrekte Diagnosestellung.