Erschienen in:
06.05.2019 | Craniomandibuläre Dysfunktion und Stress | Originalien
Einfluss einer Okklusionsstörung auf den Golfschwung
Pilotstudie zur Hypothesenkontrolle und Effektgrößenbestimmung
verfasst von:
Malte Klett, B.Sc.
Erschienen in:
Manuelle Medizin
|
Ausgabe 3/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ziel
Eine Kiefergelenkdysfunktion scheint eine mögliche Ursache für eine Leistungsminderung zu sein; dies ist insbesondere im Profibereich von Interesse. Die vorliegende Pilotstudie sollte diese Hypothese überprüfen und die Effektgröße zur Planung weiterer Studien abschätzen.
Methodik
Bei 10 Golfern wurde die Abschlagweite ohne sowie mit Okklusionshindernis (Mundspatel, Dicke 1,5 mm) links und rechts gemessen. Die Mittelwerte aus jeweils 3 Abschlägen wurden bestimmt und mittels ANOVA mit Messwertwiederholung auf Unterschiede getestet. Ergänzend wurde bei jedem Golfer ein Aufsetztest durchgeführt, um eine mögliche bereits vorbestehende Kiefergelenkdysfunktion zu ermitteln.
Ergebnis
Die Gesamtauswertung ergab keine signifikante Differenz der Abschlagweiten. Ein Einzelvergleich zeigte jedoch einen Trend für eine Abschlagweitendifferenz für die Subgruppe der Golfer mit Hinweis auf eine Kiefergelenkdysfunktion. Die Effektgröße des verwendeten Okklusionshindernisses liegt jedoch im geringen Bereich. Daher ist bei zukünftigen Studien ein Stichprobenumfang von etwa 70 Probanden notwendig.
Diskussion
Die Hypothese eines negativen Einflusses einer Okklusionsstörung auf den Golfschwung konnte nicht abschließend unterstützt werden, die Trendanalyse lässt weitere Untersuchungen jedoch zweckmäßig erscheinen. Aufgrund der eher geringen Effektgröße muss der Stichprobenumfang bei zukünftigen Studien entsprechend angepasst werden. Da der Golfschwung i. d. R. nicht bei vollständiger Interkuspidation ausgeführt wird, scheint es sinnvoll zu sein, zukünftig Studien zur Beeinflussbarkeit der Abschlagweite bei Golfern mit bereits vorbestehender Kiefergelenkdysfunktion vor und nach Therapie im Vergleich mit einer Kontrollgruppe durchzuführen.