Erschienen in:
01.05.2008 | Leitthema
Der akute ischämische Schlaganfall
Bildgebende Diagnostik und interventionelle Möglichkeiten
verfasst von:
Prim. Dr. J. Trenkler
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Der Schlaganfall ist in den Industrieländern die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Tumorneubildungen und die häufigste Ursache für dauerhafte Behinderung mit Beeinträchtigung eines selbstständigen Lebens. Neben den sozioökonomischen Problemen eines behindernden Schlaganfalls ist außerdem zu erwarten, dass mit steigendem Durchschnittsalter der Bevölkerung auch die Zahl der Schlaganfallpatienten ansteigen wird [
4]. Die Notwendigkeit effektiver und gut verfügbarer Therapien gegen diese schwere Erkrankung ist in hohem Maße gegeben. Um diese wirksam und treffsicher einsetzen zu können, ist die bildgebende Diagnostik unabdingbar. Neben der etablierten intravenösen Thrombolysetherapie mit rt-PA innerhalb der ersten 3 h ist ein therapeutischer Nutzen auch bei einer Thrombolyse im Zeitfenster von 3–6 h nachweisbar, wobei allerdings die Rate der symptomatischen intrazerebralen Blutungen steigt.
Die lokale intraarterielle Fibrinolyse (LIF) innerhalb von 6 h ist effektiv und sicher und kann auch bei initial schwerer Klinik zu einer deutlichen Verbesserung führen [
13]. Neben der LIF etablieren sich zunehmend interventionelle Verfahren zur mechanischen Rekanalisation beim intrakraniellen Gefäßverschluss.
Nach den internationalen Empfehlungen zur Behandlung des akuten Schlaganfalls gilt die Computertomographie (CT) als wichtigste apparative Diagnostik bei Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit. Alternativ kann auch primär die MRT eingesetzt werden, wenn diese unverzüglich erfolgt und das Untersuchungsprotokoll eine Sequenz zum Blutungsausschluss beinhaltet. In fast allen nationalen Richtlinien zur Erfüllung von Mindeststandards beim Betrieb einer Stroke Unit wird eine Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit für den CT gefordert, für MRT und intraarterielle Angiographie eine 30-min-Erreichbarkeit [
6].