Erschienen in:
05.07.2023 | Eitrige Arthritis | Leitthema
Septische Arthritis und Coxitis fugax
verfasst von:
S. Appelhaus, S. O. Schoenberg, PD Dr. M. Weis
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die Unterscheidung zwischen Coxitis fugax und septischer Arthritis des Hüftgelenks kann herausfordernd sein, ist aber sehr wichtig, denn eine zu spät diagnostizierte septische Arthritis kann zu Sepsis und schweren Gelenkschäden führen. Zur korrekten Diagnose und Einschätzung des Komplikationsrisikos bedarf es der richtigen Kombination und Interpretation von Klinik, Laborchemie und Bildgebung.
Radiologische Standardverfahren
Der Ultraschall der Hüfte ist leicht zu erlernen und hat eine hohe Sensitivität für einen Gelenkerguss. Die Magnetresonanztomographie (MRT) dient in erster Linie dem Ausschluss von Begleitinfektionen (Osteomyelitis, Pyomyositis) sowie anderer Differenzialdiagnosen bei klinisch inkonklusiven Befunden oder Beschwerdepersistenz. Die Röntgenaufnahme ist bei septischer Arthritis meist unauffällig.
Empfehlung für die Praxis
Routinemäßiger Einsatz des Ultraschalls bei nichttraumatischen kindlichen Hüftschmerzen. Großzügige Indikationsstellung zur MRT bei klinisch inkonklusiven Befunden oder erhöhten Entzündungsparametern. Je nach Situation ggf. MRT mit wenigen Sequenzen zur Vermeidung einer Sedierung, in erster Linie flüssigkeitssensitive Ödemsuchsequenzen (fettgesättigte T2, Turbo Inversion Recovery Magnitude [TIRM], Short-Tau Inversion Recovery [STIR]), bei Auffälligkeiten ggf. ergänzt um eine T1-Sequenz.