Komplikationen der Hüftendoprothetik: Therapie der Infektion
Periprothetische Infektionen des Hüftgelenkes sind eine der schwerwiegendsten Komplikationen in der Endoprothetik. Ihre Inzidenz liegt zwischen 0,5 und 2 %. Man unterscheidet akute und chronische Infektionen. Akute Infektionen sind meist klinisch eindeutig und treten in den ersten 4 postoperativen Wochen oder im Rahmen einer hämatogenen Infektion im späteren Verlauf auf. Chronische Infektionen sind klinisch meist unspezifischer (Low-grade-Infektionen). Das Ziel der Therapie ist in den meisten Fällen die vollständige Infekteradikation durch ein adäquates chirurgisches und antimikrobielles Therapiekonzept. Die Therapieentscheidung wird durch die erregerspezifische Reifung eines Biofilms auf der Prothese bestimmt. Innerhalb der ersten 3–4 Wochen ist dieser noch nicht vollständig ausgereift. Es kann eine Revision unter Prothesenerhalt vorgenommen werden. Später ist zur Infektsanierung ein ein- oder zweizeitiger septischer Wechsel notwendig.