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Die Augenheilkunde
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Publiziert am: 13.03.2024

Retinale Lasertherapie

Verfasst von: Jan Tode, Ingo Volkmann und Carsten Framme
Retinale Lasertherapien ermöglichen viele Behandlungsoptionen, die in der modernen Augenheilkunde unverzichtbar sind. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Laser- und Behandlungsarten im Bereich der Netzhaut dargestellt. Im 1. Abschnitt werden die Grundlagen der konventionellen Laserkoagulation einschließlich der Biophysik, biologischer Reaktionen, der korrekten Anwendung bei einzelnen Erkrankungen und auch häufige Behandlungsfehler thematisiert. Der 2. Abschnitt geht auf Verfahren zur makulären Lasertherapie ein. Die regenerativen Laser- und Lichttherapien (RELITE) induzieren komplexe Prozesse im Bereich der Choroidea, des retinalen Pigmentepithels (RPE) und der Fotorezeptoren. Diesen Lasertherapien ist gemein, dass sie die Neuroretina nicht schädigen. Sie werden zur Behandlung makulärer Erkrankungen eingesetzt, hierunter die diabetische Makulopathie, Makulaödeme nach retinalen Venenverschlüssen, Chorioretinopathia centralis serosa und die altersabhängige Makuladegeneration.

Grundlagen

Bei der retinalen Lasertherapie wird einfallende Energie in Form von Photonen durch pigmentiertes Gewebe aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Diese Wärme breitet sich in das umliegende Gewebe aus, sodass um das Behandlungsareal ein Temperaturfeld mit Temperaturgefälle am Rand entsteht. Unterhalb eines biologischen Schwellenwertes erfolgt eine thermische Stimulation des Gewebes, oberhalb des Schwellenwertes erfolgt eine thermische Denaturierung des Gewebes durch Koagulation. Hauptabsorber in der Netzhaut ist das retinale Pigmentepithel (RPE), welches etwa 60 % des eingestrahlten Laserlichtes eines grünen Lasers aufnimmt. Die entsprechende Hitzeentwicklung sorgt bei Erreichen der Temperaturschwelle für eine Koagulation und Destruktion der äußeren Netzhautschichten mit ihren Fotorezeptoren. An diesen Stellen entsteht am Ende des biologischen Umwandlungsprozesses eine Netzhautnarbe mit konsekutivem Skotom. Bei der klassischen Laserphotokoagulation wird die Hellfärbung der Netzhaut während und nach der Lasereinstrahlung als Dosimetriekriterium genutzt. Bei den dafür üblicherweise genutzten Pulsdauern kommt es immer auch zu einer Schädigung der Fotorezeptoren.
Die neueren RELITE-Therapieansätze (Tode et al. 2023) (s. Abschn. 3), für die Behandlung der Makula, schädigen die Fotorezeptoren nicht. Sie basieren auf thermisch-stimulierenden aber auch auf anderen Lasermodalitäten die schließlich zu regenerativen Prozessen des Choroidea-/Bruch-Membran-/RPE-/Fotorezeptorkomplexes führen.

Klassische retinale Laserphotokoagulation

Einleitung

Die Grundidee einer Fixierung der Netzhaut durch eine Narbe entstand durch Prof. Meyer-Schwickerath 1946/1947, der beobachten konnte, dass sich die Netzhaut an Narben nicht weiter ablöste. Erste Versuche zur Erzeugung einer solchen Narbe erfolgten durch den Einsatz eines Sonnenlichtkoagulators auf dem Dach der Uniklinik in Hamburg-Eppendorf. Nachbeobachtungen zeigen hierzu sehr große retinale Narben, da sowohl Größe als auch Energie nicht steuerbar waren und somit großflächige retinale Verbrennungen verursacht wurden. Ebenso war der Einsatz abhängig vom Sonnenstand (Meyer-Schwickerath 1954).
Die Weiterentwicklung war ein Lichtkoagulator mit einer Xenon-Hochdrucklampe. Anders als bei der Sonnenlichtkoagulation wird hierbei ein Gas zwischen Kathode und Anode angeregt, sodass ein Lichtbogen entsteht. Die emittierten Wellenlängen der so erzeugten Ionen hängen dabei von der Atomart, der Temperatur und dem Gasdruck ab. Es entsteht ein charakteristisches Wellenlängenprofil, welches gegenüber dem Vollspektrum deutlich eingeschränkt ist. Mit diesem Verfahren konnten erstmals die Behandlungsparameter wie z. B. auch die Bestrahlungsdauer gezielter gesteuert werden. Die Vernarbung der Netzhaut nach der Koagulation war allerdings ebenso wie beim Sonnenlichtkoagulator sehr ausgeprägt (Meyer-Schwickerath 1956).
Die Entwicklung moderner Gas- und Feststofflaser ermöglichten den Einsatz hochkohärenter Strahlung einer definierten Wellenlänge. Typische Medien in der Augenheilkunde sind z. B. Rubin, Argon, Krypton und Nd:YAG (Fankhauser et al. 1982; Freeman et al. 1965). Diese Medien können dabei sowohl Gase als auch Flüssigkeiten oder Feststoffe sein. Durch das Prinzip der Anregung und selektiven Verstärkung innerhalb des Lasers können Laserleistung und Pulsdauer präzise gesteuert werden. Zusammen mit der hohen Kohärenz und somit auch der Fokussierbarkeit der Spotgröße kann die Behandlung angepasst und der gewünschte thermische Effekt gezielt erreicht werden. Die selektive Verwendung unterschiedlicher Wellenlängen ermöglichen darüber hinaus prinzipiell eine Behandlung von Gewebe im jeweiligen Absorptionsmaximum der Strahlung (Kapany et al. 1963; L’Esperance 1968), wobei die klinische Bedeutung für die retinale Behandlung fraglich ist (Framme et al. 2008).

Biologische Grundlagen

Entscheidend für das Verständnis der verschiedenen Behandlungsmodalitäten bei der Netzhautkoagulation ist, dass der therapeutisch gewünschte Effekt immer erst durch die biologische Reaktion auf die primäre thermische Schädigung zustande kommt. So bewirkt z. B. bei der Retinopexie erst die der Mikroverbrennung folgende Narbenbildung die Anheftung der Netzhaut auf ihrer Unterlage. Im Falle der panretinalen Photokoagulation führt die großflächige Zerstörung des retinalen Gewebes – und hier insbesondere der hochgradig sauerstoffverbrauchenden Fotorezeptoren – erst über reaktive, biologische Prozesse zu einer verbesserten Stoffwechselsituation im nichtkoagulierten, zentralen Bereich des Augenhintergrundes. Bei der Behandlung makulärer Erkrankungen ist das Ziel der Lasertherapie primär auf das RPE hin ausgerichtet. Hier ist eine thermische Koagulation aller Netzhautschichten – insbesondere der Fotorezeptoren – nicht gewünscht, sondern es soll durch die Destruktion des RPE die Migration und Proliferation benachbarter RPE-Zellen induziert werden, die dann zu einer Defektdeckung und einer idealerweise verbesserten Pumpfunktion des RPEs führen, wodurch Ödeme wie z. B. beim diabetischen Makulaödem reduziert werden können.
Die Absorption des einfallenden Lichts erfolgt bei Verwendung eines heute üblichen 532-nm-Netzhautlaser, wie oben bereits angemerkt, vorrangig im Bereich des RPEs und der Choroidea über das Melanin (Abb. 1). Binnen Sekundenbruchteilen kommt es zu einer Erwärmung des Gewebes, wodurch eine konzentrische Gewebedenaturierung entsteht (Ausbreitung des Temperaturfeldes, s. Abb. 2), gefolgt von einem Gewebeödem (weißlich, binnen Minuten bis Stunden), einer Gewebenekrose (1–2 Tage) mit Resorption des Zelldetritus (mehrere Tage) (Birngruber 1980). Durch Einsprossung von Fibroblasten entsteht eine Narbenbildung im Sinne einer Defektheilung mit Ausbildung einer pigmentierten Narbe. Der gesamte Vorgang der Narbenbildung und -verfestigung dauert mehrere Wochen (Paulus et al. 2008). Insbesondere in den ersten Tagen nach der Behandlung ist noch keine ausreichende Gewebefestigkeit gegeben (Rassow 1980). Dieses ist insbesondere bei der Aufklärung von Patienten mit Laserpexie und dem trotz Therapie weiterhin erhöhtem Risiko für eine Netzhautablösung wichtig. Der Grad der Gewebezerstörung lässt sich durch die Parameter der Energie, Pulsdauer und Spotgröße beeinflussen. Zudem kann durch die Wahl unterschiedlicher Wellenlängen der Effekt auf die Tiefenwirkung im Gewebe beeinflusst werden (Marshall und Bird 1979) (Abb. 2). Auch bei der Makulakoagulation benötigt die Defektdeckung des RPE mindestens eine Woche.

Die Wahl der richtigen Parameter

Grunderkrankung und Begleitumstände bestimmen die Wahl der richtigen Wellenlänge, Energie (p), Bestrahlungsdauer (t) und Spotgröße (d). Dabei stehen Eindringtiefe und Ausmaß der Koagulation in direktem Zusammenhang mit Bestrahlungsdauer und Leistung (Jain et al. 2008). Die biologische Wirkung der emittierten Laserstrahlung hängt zudem von der Klarheit der optischen Medien und der Resorptionsfähigkeit (Pigmentierung) des Zielgewebes ab (Framme et al. 2008).
$$ Leistungsdichte\cong \frac{Leistung}{Fl\ddot{a} che}\cong \frac{Energie\ (p)\ast Belichtungszeit\ (t)}{Laserspotdurchmesser\ (d)} $$
Mod. nach (Meschede 2008)

Abhängigkeit des Lasereffektes von der Wellenlänge

Im Bereich des hinteren Augenabschnittes sind Melanin, Xanthophyll (Lutein + Xeaxanthin) und Hämoglobin für die Resorption einfallender Photonen bedeutend. Dabei entfällt der größte Anteil der Resorption auf das Melanin (Abb. 1). Je nach Pathologie kann jedoch auch Hämoglobin für die Resorption wichtig sein (z. B. Aneurysma), obwohl der klinische Effekt einer entsprechenden Gefäßvernarbung eher durch die großflächige Destruktion des umgebenden Gewebes und sekundärer Einbeziehung der Gefäße (Atrophie) entsteht. Insbesondere bei der Verwendung höherer Wellenlängen kommt es durch den Abfall der Melaninabsorption zu einer Ausbreitung der eingebrachten Energie (und somit Wärme) in den Bereich der Choroidea (Lorenz et al. 1986). Für den fovealen Bereich verbietet sich die Nutzung blauer Wellenlängen im Bereich des Xanthophyllabsorptionsmaximums (Gabel und Birngruber 1979). Wie allerdings Abb. 2 zeigt, ist die Hitzeentwicklung unabhängig von der genutzten Wellenlänge immer am Ort des RPEs als Hauptabsorber am höchsten (Abb. 2). Je länger die genutzte Wellenlänge aber ist, umso mehr dringt die Wärme – insbesondere Richtung Choroidea – in das Gewebe ein. Allerdings nimmt die Gesamtabsorption der Laserenergie mit zunehmender Wellenlänge ab. Bei Nutzung eines grünen und gelben Lasers werden noch 100 % der eingestrahlten Energie absorbiert, während hingegen im Infrarotbereich bei 810 nm noch lediglich 30 % absorbiert werden (Abb. 2). Der Rest der Energie verlässt das Auge über die Sklera als Wärme.

Abhängigkeit des Lasereffektes von der Expositionszeit

Für die klassische retinale Laserkoagulation liegt die optimale Belichtungszeit zwischen 50–200 ms. Kürzere Expositionszeiten erhöhen das Risiko retinaler Blutungen, längere Expositionszeiten erhöhen den umliegenden Gewebeschaden (Framme et al. 2008; Lorenz et al. 1986) (Abb. 3). Durch die Wahl der Expositionszeit wird zudem die Wärmeabgabe an das Gewebe gesteuert. Kurze Expositionszeiten ermöglichen eine Begrenzung des Effektes auf das retinale Pigmentepithel und die angrenzenden Fotorezeptoren (wichtig für die Makulakoagulation), während längere Belichtungszeiten zu einer Ausbreitung des Schadens bis in den Bereich der inneren Netzhautschichten (wichtig für die Behandlung von Gefäßanomalien) führen (Birngruber et al. 1981).

Abhängigkeit des Lasereffektes von der Spotgröße

Die Spotgröße definiert das bestrahlte Areal. Die Wahl der Spotgröße ergibt sich aus der notwendigen Behandlung. Für eine panretinale Laserkoagulation sind größere Laserherde gewünscht, um möglichst viel Gewebe zu denaturieren. Für zentrale Laseranwendungen werden kleine Spots verwendet, um den Effekt möglichst scharf begrenzt und den Schaden im Gesichtsfeld möglichst gering zu halten. Je größer zudem der Spotdurchmesser gewählt wird, desto stärker ist die Ausbreitung der Wärmeenergie in umgebende Netzhaut und die Aderhaut.

Abhängigkeit des Lasereffektes von der Laserleistung

Die Laserleistung sollte nach Anpassung der vorgenannten Parameter an den Behandlungsfall als letztes eingestellt werden, um den gewünschten Koagulationseffekt zu erreichen. Dabei muss beachtet werden, dass sowohl intra- und interindividuelle (Trübungen, Pigmentierung) als auch individuell-regionale Unterschiede (z. B. Netzhautdicke zentral > peripher) bestehen und somit eine regelmäßige Anpassung der Leistung an den gewünschten Effekt erfolgen muss (Gabel et al. 1978). Allein in einem Auge kann der Pigmentierungsgrad um mehr als Faktor 2 arealabhängig variieren, sodass hier regelhaft Koagulationen unterschiedlicher Stärke resultieren und das therapeutische Fenster zwischen Über- und Unterdosierung möglichst groß sein muss, um hier eine Gleichmäßigkeit der Läsionen gewährleisten zu können (Framme et al. 2008) (Abb. 3).

Durchführung der Laserbehandlung

Anästhesie

Die Behandlung erfolgt in lokaler oder regionaler Anästhesie sowie in Ausnahmefällen in Narkose. Eine lokale Anästhesie wird durch topische Augentropfen oder Gel erreicht. Regionale Anästhesien beinhalten die para- oder retrobulbäre Injektion eines Lokalanästhetikums, welche jedoch nur noch in Ausnahmefällen durchgeführt wird. Eine Narkose kann bei Malcompliance oder Patienten mit bekannter Epilepsie nötig sein.

Mydriasis

Eine ausreichende Mydriasis ist Grundvoraussetzung für eine retinale Lasertherapie.

Kontaktgläser/Lupen

Ohne Kompensation der Gesamtbrechkraft des Auges kann die Netzhaut nicht entsprechend dargestellt werden. Neben handgehaltenen Lupen zur Funduskopie haben sich vor allem Kontaktgläser zur Darstellung der Netzhaut durchgesetzt. Ihr Vorteil ist der direkte Brechkraftausgleich an der Hornhautoberfläche, die Fixierung des Auges und somit Unterstützung eines stabilen Blickes auf das Lasergebiet. Es werden plankonkave und positiv-konvexe Kontaktgläser unterschieden. Dabei erzeugen plankonkave Kontaktgläser ein 1:1 Bild der Netzhaut und ermöglichen die Behandlung zentraler Pathologien. Positiv-konvexe Kontaktgläser erzeugen bauartbedingt ein verkleinertes Bild, gleichzeitig wird der Laserspotdurchmesser vergrößert. Ihr Vorteil liegt in der Darstellung weit peripherer Strukturen (bis 165°) und einer besseren Übersicht (Tab. 1).
Tab. 1
Übersicht der Wirkweise verschiedener Kontaktgläser bei der Laserphotokoagulation
 
Bildvergrößerung
Laserspotvergrößerung
Sichtfeld
(statisch/dynamisch)
Fokale Kontaktgläser
Ocular Mainster (Standard) Focal/Grid
0,96
1,05
90°/121°
Volk Area Centralis
1,06
0,94
70°/84°
Volk G3 (mit Rand)
1,06
0,94
70°/84°
Panretinale Kontaktgläser
Ocular Mainster
PRP 165
0,51
1,96
165°/180°
Volk HR Wide Field
0,5
2,0
160°/165°
Volk SuperQuad 160
0,5
2,0
160°/165°
Volk QuadrAspheric
0,51
1,97
120°/144°
Ocular Mainster Wide Field PDT
0,68
1,5
118°/127°
Das Prinzip bleibt immer gleich. Mehr Einblick und ein größeres Sichtfeld gehen zu Lasten der Bildvergrößerung und erzeugt eine Vergrößerung des Laserspots. Zentrale Kontaktgläser sind auf Grund ihres Aufbaus (plankonkav) vergrößerungsneutral.

Laserkoagulation verschiedener Erkrankungen

In Tab. 2 sind empfehlenswerte Einstellungen von Laserparametern für die Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen dargestellt (Tab. 2). Bei der klassischen Laserpexie von Foramina werden in der Regel 2–3 Reihen klare und deutliche Laserläsionen benötigt, da das Ziel die Induktion einer chorioretinalen Narbe ist, die eine Verbindung zwischen neuraler Netzhaut, RPE und möglicherweise Choroidea herstellt. Bei zu schwachen Koagulationen werden die Schichten ggf. unzureichend mit einbezogen, sodass keine ausreichend feste Vernarbung entsteht. Auch zu starke Läsionen dürfen nicht entstehen, da Blutungen auftreten können und darüber hinaus das Risiko für die Induktion unerwünschter vitreoretinaler Membranen und Traktionen besteht. Nicht zuletzt kann dadurch die Nervenfaserschicht geschädigt werden, was für den klinischen Erfolg der Pexie unnötig ist und unerwünschte Skotome zur Folge hätte. Bei Gefäßaneurysmen und Erkrankungen wie z. B. dem Morbus Coats sind im Gegensatz dazu sehr starke Koagulationen nötig, da die retinalen Gefäße in der oberflächlichen Netzhaut liegen. Da Gefäße in der Regel – auch mit Lasern, die mit Wellenlängen im Bereich des Absorptionsspektrums des Hämoglobins arbeiten – nicht dauerhaft verschlossen werden können, muss auch hier für die erfolgreiche Behandlung, nämlich der Verödung der Gefäßpathologien, über den RPE-vermittelten Effekt gearbeitet werden. Durch lange Bestrahlungszeiten und hohe Laserleistungen im Umfeld des Aneurysmas entsteht ein bis in die inneren Netzhautschichten reichendes Koagulationsareal, welches großflächige Vernarbung der Netzhaut induziert und die Gefäße sekundär in diesem Gebiet zeitlich versetzt schließlich ebenfalls zur Atrophie bringt. Bei der panretinalen Laserkoagulation müssen die sauerstoffverbrauchenden Fotorezeptoren zur Vernarbung gebracht werden. Die Laserparameter werden so gewählt, dass die inneren Netzhautschichten und insbesondere die Nervenfaserschicht unberührt bleiben, um sektorförmige Skotome zu vermeiden. Schließlich geht es bei der Makulakoagulation lediglich darum, eine Destruktion des RPE zu erreichen, um so eine Migration und Proliferation der Zellen zu induzieren (s. oben). Idealerweise sollte dabei die Fotorezeptorschicht intakt gelassen werden. Aufgrund der bereits beschriebenen Pigmentheterogenität und der genutzten zu langen Pulsdauern ist dieses mittels konventioneller Laserphotokoagulation nicht reproduzierbar möglich. Somit entstehen hier immer laserbedingte Skotome und es verbietet sich eine zu zentrale Behandlung. Um diese Narben allerdings so klein wie möglich zu halten, sollten hier nur schemenhaft zu erkennende Koagulationen (milde Hellfärbung als Dosimetriekriterium) erfolgen. Nur mit Pulsdauern unter 5 μs ist eine selektive Behandlung möglich, wie es aktuell die (Selektive Retinatherapie) SRT- und die (Retinal Rejuvenation Therapy) 2RT-Technik als Mikropulstechnik erreichen können. Dabei kommt es statt einer klassischen Koagulation lediglich zu einer Hitzeentwicklung im Bereich der Melanosomen des RPEs, einer mechanischen Destruktion der RPE-Zelle und eine so geringe Hitzeentwicklung außerhalb der Zellen, sodass die anliegenden Fotorezeptorkerne intakt bleiben. Lasersysteme, die mit Pulsdauern über 50 μs agieren, koagulieren klassischerweise das Gewebe und erreichen keine Selektivität. Sollte mit letztgenannten Systemen allerdings unterhalb der Schwelle von Koagulationen gearbeitet werden, kommt es innerhalb des Gewebes lediglich zu einer Erwärmung, nicht aber zu einem destruierenden Effekt (s. Abschn. 3). Diese Erwärmung kann mit marktüblichen Systemen aktuell nicht gemessen werden, sodass hier kein reeller Endpunkt als Dosimetriekriterium besteht, für den konstatiert werde könnte, dass die Laserbehandlung erfolgreich durchgeführt wurde.
Tab. 2
Empfehlenswerte Einstellungen von Laserparametern zur Behandlung verschiedener Netzhauterkrankungen
Erkrankung
Pulslänge
Spotgröße
gewünschter Effekt
Fokale Kontaktgläser (1:1-Vergrößerung)
Makulaödem
50–100 ms
50–100 μm
50–100 mW,
leichte Weißfärbung
Mikroaneurysmata
50–100 ms
50–100 μm
50–100 mW,
moderate Weißfärbung
Makroaneurysmata
500–1000 ms
500–1000 μm
200–300 mW,
deutliche Weißfärbung
Panretinale Kontaktgläser (1:2-Vergrößerung)
Netzhautforamen
150–200 ms
100–200 μm
(eff. 200–400 μm)
200–500 mW,
deutliche Weißfärbung
150–200 ms
200–300 μm
(eff. 400–600 μm)
200–500 mW,
moderate Weißfärbung
Venöser Verschluss
150–200 ms
200–300 μm
(eff. 400–600 μm)
200–500 mW,
moderate Weißfärbung
Morbus Coats/FEVR
500 ms
300–500 μm
(eff. 600–1000 μm)
200–500 mW,
deutliche Weißfärbung
FEVR (Familiäre Exsudative Vitreoretinopathie).

Netzhautforamen und äquatoriale Degenerationen

Indikation
Hufeisenforamen ohne Netzhautablösung, Rundforamen (bei Symptomen), äquatoriale Degenerationen (bei Symptomen, starkem Glaskörperzug oder Netzhautablösung am Partnerauge)
Stellenwert
Die Grundidee, eine Netzhautablösung durch eine Narbe zu verhindern, entstand bereits 1946/1947 (s. oben). Heutzutage kann diese Narbe gezielt durch einen Laser induziert werden, die endgültige Ausbildung der Narbe dauert fünf bis sieben Tage. Entsprechend muss der Patient aufgeklärt werden, dass trotz Behandlung noch eine Netzhautablösung entstehen kann (Rassow 1980).
Durchführung
Es erfolgt eine zwei- bis dreireihige Umstellung des Foramens mittels eng aneinandergereihten Laserspots. Dabei sollten die einzelnen Spots jeweils eine gute Weißfärbung mit Ringbildung aufweisen. In Ausnahmefällen kann bei weit peripheren Foramen die Absicherung bis zur Ora serrata erfolgen. Eine unvollständige Umstellung des Foramens erfordert eine andere Therapie, z. B. mittels Kryoretinopexie. Abgehobene Netzhaut darf nicht mittels Laserretinopexie abgesichert werden.

Diabetische Retinopathie

Indikation
Ab (Early Treatment Diabetes Retinopathy Study) ETDRS-Level 53, schwere nichtproliferative diabetische Retinopathie mit Ischämien > 10 PD (Papillendurchmesser), proliferative diabetische Retinopathie.
Stellenwert
Bei der oben genannten Indikation ist die panretinale Laserkoagulation Mittel der Wahl, um eine Regression der Erkrankung zu erreichen. Durch die gezielte Koagulation peripherer Netzhaut sinkt der periphere Sauerstoffbedarf, wodurch weniger Wachstumsfaktoren ausgeschüttet werden. Neovaskularisationen können sich zurückbilden und das Risiko für eine traktive Netzhautablösung sinkt. Das Risiko für eine schwere Sehminderung kann allein durch die Laserkoagulation um 50 % gesenkt werden (The Diabetic Retinopathy Study Research Group – PubMed 1981). Sofern nur Neovaskularisationen ohne signifikante Ischämieareale vorliegen, kann es auch sinnvoll sein, vorerst nur eine intravitreale Injektionstherapie durchzuführen. Im Gegenzug kann es bei ausgeprägten Neovaskularisationen und Ischämien sinnvoll sein, Laserkoagulation und intravitreale Injektion zu kombinieren.
Durchführung
Eine panretinale Laserkoagulation sollte aus 1200–1600 Laserherden von 400–600 μm Durchmesser bestehen. Bei kleineren oder größeren Herden muss die Anzahl entsprechend angepasst werden. Vorsicht ist bei der Anwendung von Pattern-Lasers geboten, da aufgrund deutlich reduzierter Pulsdauern die gleiche Anzahl an Laserherden deutlich weniger Fläche zur Vernarbung bringt als mit der konventionellen Lasertherapie. Entsprechend müssen deutlich mehr Herde gesetzt werden, um den gleichen therapeutischen Effekt zu erreichen. Das Ziel ist es, den gesamten Bereich außerhalb der Gefäßbögen mit Laserspots zu versorgen. Der Abstand der einzelnen Laserherde sollte dabei einer Spotgröße entsprechen („full scatter“). Bei schwerer nichtproliferativer diabetischer Retinopathie kann der Abstand zwischen den Laserherden auch 2 Spotgrößen betragen („mild scatter“). Begonnen wird dabei mit dem temporalen Riegel zur Absicherung des Abstands zur Makula. Nachfolgend wird mit einem Papillendurchmesser Abstand zu den Gefäßbögen die periphere Netzhaut koaguliert. Dabei sollte bei der Gefahr von Glaskörperblutungen zuerst mit den unteren Bereichen begonnen werden. Pro Sitzung sollten etwa nur 500 Herde gesetzt werden, um eine zu große Überwärmung zu vermeiden. Die Ersttherapie besteht somit zumeist aus 3–4 Sitzungen pro Auge.

Venenastverschluss und Zentralvenenverschluss

Indikation
Ab retinaler Ischämie > 10 PD, gesichert mittels Angiografie.
Stellenwert
Analog zur diabetischen Retinopathie ist die Laserkoagulation Mittel der Wahl, um den peripheren Sauerstoffbedarf zu reduzieren und Komplikationen wie z. B. ein Makulaödem oder Neovaskularisationen zu verhindern oder einzugrenzen. Hierbei gilt, dass nur ischämische Netzhaut „sektoriell“ behandelt wird. Eine erste Angiografie zur Beurteilung der Ischämiesituation sollte frühestens 3 Monate nach dem Ereignis des Verschlusses durchgeführt werden.
Durchführung
Es erfolgt eine sektorielle Laserkoagulation der betroffenen, ischämischen Netzhaut. Der Abstand der einzelnen Laserherde sollte dabei einer Spotgröße entsprechen. Zu Papille und Gefäßbögen wird ein Abstand von 1 PD eingehalten. Zur Fovea sollte ein Abstand von 4 mm nicht unterschritten werden (ansonsten fokale Laserkoagulation s. unten).

Morbus Coats, FEVR

Indikation
Teleangiektatische oder pathologische Gefäßveränderungen mit Leckage in Angiografie.
Stellenwert
Die Behandlung pathologischer, aktiver Gefäße kann die Wahrscheinlichkeit für ein Fortschreiten der Erkrankung reduzieren (Pendergast und Trese 1998). Deshalb ist die Behandlung im Anfangsstadium wichtig.
Durchführung
Es erfolgt die Laserkoagulation direkt im Bereich der Teleangiektasien und im direkt an das Gefäß angrenzenden Gewebe (Schaub et al. 2018). Die Gefäße reichen oft in tiefere Netzhautschichten, sodass eine längere Belichtungszeit und ein größerer Spotdurchmesser gewählt werden sollten (s. oben).

Zentrale/fokale Laserkoagulation

Indikation
Makulaödeme, Chorioretinopathia centralis serosa, Mikro- und Makroaneurysmata.
Stellenwert
Bis zur Einführung der intravitrealen Injektionen stellte die fokale Laserbehandlung eine wichtige Option zur Behandlung der oben genannten Pathologien dar. Mittlerweile ist ihr Stellenwert zwar noch in den nationalen Versorgungsleitlinien enthalten, in der Realität ist die Behandlung z. B. beim diabetischen Makulaödem aufgrund der Erfolge der (Anti-Vascular Endothelial Growth Factor) Anti-VEGF-Therapie deutlich in den Hintergrund getreten (Gross et al. 2018).
Durchführung
Eine Schutzzone von 500 μm um Fovea und Papille sollten ausgespart bleiben. Typischerweise wird für die Behandlung kleinerer Läsionen eine kleine Spotgröße (50–100 μm) bei zugleich kurzer Belichtungszeit (50–100 ms) und moderater Energie (50–100 mW) verwendet. Einzelne Spots sollten mindestens einen Spotdurchmesser Abstand zum nächsten Spot aufweisen. Fluoreszenzangiografische Aufnahmen sollten als Orientierung dienen. Beim diabetischen Makulaödem können zudem gezielt die Mikroaneurysmata oder Grid-Muster zur Behandlung einer diffusen Leckage gelasert werden (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study Research Group 1985). Das Ziel ist eine minimale Weißfärbung der Netzhaut als Nachweis einer geeigneten Dosimetrie.
Sonderfall
Makroaneurysmata werden mit großen Laserspots (500–1000 μm), niedriger Energie (200–300 mW) und langer Belichtungszeit (500–1000 ms) koaguliert (Kumar et al. 2005; Tsujikawa et al. 2009). Es sollte eine deutliche Farbveränderung eintreten. Durch die lange Belichtungszeit erfolgt ein Erhitzen der Läsion und somit eine Koagulation von innen heraus. Eine zu starke, oberflächliche Koagulation würde durch die Weißfärbung die Weiterbehandlung verhindern. Ein anderes Vorgehen bei Makroaneurysmata ist die Umstellung des Aneurysmas mittels Laserspots. Parameter hierbei ähneln denen einer stärkeren panretinalen Laserkoagulation. Zumeist ist der Effekt RPE-vermittelt und die Gefäße atrophieren schließlich in der induzierten Gewebenarbe (s. oben).

Langzeitfolgen: Atrophic Creep

Grundsätzlich bedeutet die Entstehung einer retinalen Narbe die Einwanderung von Fibroblasten. Dieser Prozess ist an der Netzhaut nicht mit der initialen Narbenentstehung abgeschlossen, sondern es entsteht im Verlauf eine Vergrößerung der durch die Koagulation entstandenen Narben, der „atrophic creep“ genannt wird. Von diesem Effekt sind sowohl zentrale als auch periphere Narben betroffen (Morgan und Schatz 1989). Entsprechend dürfen retinale Laserspots nicht zu nah aneinander platziert werden, weil ansonsten die Gefahr größerer Gesichtsfeldeinschränkungen besteht. Insbesondere bei der Makulakoagulation muss man sich des Atrophic Creeps bewusst sein und eine zu zentrale Laserkoagulation vermeiden. Abb. 4 zeigt das Beispiel einer zu zentralen Behandlung bei diabetischem Makulaödem und die Signifikanz des Atrophic Creep (Morgan und Schatz 1989) über die Zeit (Abb. 4).

Typische Laserfehler

Wie bei jeder Behandlung können auch im Rahmen der retinalen Lasertherapie Fehler passieren. Die oben beschriebene zentrale Behandlung ist ein solcher Fehler, den es zu vermeiden gilt. Insbesondere bei der Laserkoagulation mit dem Kopfophthalmoskop am liegenden Patienten muss man sich als Behandler der Seitenorientierung sehr sicher sein. Hier ist eine initiale Koagulation um die großen Gefäßbögen herum sinnvoll, um das Gebiet der Makula zweifelsfrei bereits zu Beginn zu markieren. Auch bei der Behandlung an der Spaltlampe kann dieses ein sinnvolles Vorgehen bei vorher noch nicht gelasertem Fundus sein. Die Ergänzungsbehandlungen sind diesbezüglich in der Regel einfacher.
Die Laserpexie bei rhegmatogenen Foramina funktioniert nur, wenn die Netzhaut um das Foramen herum noch weitestgehend anliegend ist. Eine Koagulation in Bereichen auseinanderliegender Schichten verbietet sich. Aber auch ein bereits bestehendes Ablatioareal kann nicht mehr mit dem Laser umstellt, sondern muss chirurgisch versorgt werden. Da frische Netzhautkoagulationen 3–4 Tage lang weniger fest mit ihrer Unterlage verbunden sind als die unbehandelte Netzhaut, würde ein solcher Riegel das Fortschreiten der Netzhautablösung eher begünstigen (Abb. 5). Die Laserriegel haben somit keinen therapeutischen Effekt, insbesondere initial ist durch den Lasereffekt die Netzhaut im Laserbereich aufgelockert (Rassow 1980).
Weitere Probleme können bei dem Umgang mit verschiedenen Kontaktgläsern (s. oben) bestehen. Beispielsweise hat das klassische Goldmann-Kontaktglas 3 Spiegel, mit denen man nur schwierig die Gesamtübersicht behalten kann. Fehlerhaft kann hier bei der Foramenpexie in der Peripherie auch durch das zentrale Glas behandelt werden, was zu einer akzidentellen unerwünschten Makulakoagulation führen kann (Abb. 6).
Auch sieht man heutzutage noch immer, dass Makulaforamina – obwohl sie eine klare Vitrektomieindikation darstellen – mittels Laserkoagulation abgeriegelt werden. Dieses stellt einen klaren Laserfehler dar und vergrößert in der Regel nochmals das ohnehin schon vorhandene Zentralskotom.
Bezüglich ischämischer Bereiche bei diabetischer Retinopathie oder nach Venenverschlüssen wird die nötige areoläre Laserbehandlung häufig unzureichend durchgeführt. Die Läsionen werden zum Teil mit zu großen Abständen gesetzt und es wird übersehen, dass das Areal in die Peripherie hinziehend – also dort, wo man mit dem Laser immer schlechter hinkommt – größer wird. Bleibt dieser Anteil unversorgt, ist auch die Regression von Neovaskularisationen natürlich unzureichend und das Risiko eines Neovaskularisationsglaukom bleibt erhöht. Hier darf und muss regelhaft eine Fluoreszenzangiografie genutzt werden, um sich des Therapieerfolges sicher zu sein.
Schließlich sei im Fall von gar nicht so selten vorkommenden subhyaloidalen Blutungen insbesondere bei jüngeren Patienten und Z. n. Valsalva-Manövern darauf hingewiesen, dass die Glaskörpergrenzmembran in solchen Fällen mit sehr kurzen Expositionszeiten mittels Laser am unteren Blutungsrand häufig erfolgreich geöffnet werden kann, und das in dieser Lakune zuvor gefangene Blut danach in den Glaskörperraum entweichen kann. Dadurch wird die Makula freigelegt und der Visus steigt an. Eine Verwechslung einer subhyaloidalen Blutung allerdings mit einer subretinalen Blutung (häufiger bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD); Netzhautgefäße laufen oberhalb der Blutung) kann fatale Folgen haben, wenn hier der Versuch einer entsprechenden Laserbehandlung unternommen wird (Abb. 7.). Eine genaue Diagnostik ist vor jeder Therapie unabdingbar.

Fazit

Durch geeignete Wahl der Laserparameter bei der konventionellen Lasertherapie der Netzhaut können verschiedene Erkrankungen in adäquater Weise behandelt werden. Ziele der Therapie sind zum einen die durch starke Läsionen induzierbare Vernarbung der Netzhautschichten wie bei der Laserpexie, zum anderen aber auch die möglichst selektive Therapie des RPE ohne unnötigen Fotorezeptorschaden oder zumindest Nervenfaserschaden wie bei der Makulakoagulation. Die panretinale Laserkoagulation bei proliferierenden Gefäßerkrankungen wie bei der diabetischen Retinopathie oder nach Gefäßverschlüssen hat das Ziel, die sauerstoffkonsumierenden Fotorezeptoren auszuschalten, um dadurch die Sauerstoffkonzentration für die Makula zu erhöhen. Das Verständnis der grundlegenden Prozesse der Laser-Gewebe-Interaktion und die Beeinflussung durch die Laserparameter sind von grundlegender Bedeutung, gezielt mit dem Laser umgehen zu können. Darüber hinaus muss auch das Verständnis über die korrekten Behandlungsschritte vorhanden sein, um unnötige Fehler bei der Lasertherapie zu vermeiden.

Danksagung

Wir danken dem Georg Thieme KG Verlag sowie den Redaktionen der Zeitschriften „Die Ophthalmologie“ und „Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde“ für die Erlaubnis zur partiellen Nutzung der Veröffentlichungen „Grundlagen und Anwendung der klinischen Lasertherapie an der Netzhaut“ (Framme et al. 2008) und „Retinale Lasertherapie – Fehler vermeiden“ (Framme et al. 2020) für dieses Kapitel.

Regenerative Laser- und Lichttherapien (RELITE) – Lasertherapie der Makula

Einleitung

Regenerative retinale Laser- und Lichttherapien (RELITE) (Tode et al. 2023) sind ein therapeutischer Ansatz für mehrere visusbedrohende makuläre Erkrankungen. Insbesondere das diabetische Makulaödem (DMÖ), retinale Venenverschlüsse (RVO), die Chorioretinopathia centralis serosa (CSCR) und die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) stehen hierbei im Fokus. Die klassische koagulierende Lasertherapie, die zur Behandlung von Netzhauterkrankungen der Peripherie oder von retinalen Makroaneurysmata etabliert ist, induziert gezielte thermische Verbrennungsherde des RPE, der Choriokapillaris und der Neuroretina. Die Lichtenergie wird hierbei vom retinalen Pigmentepithel (RPE) absorbiert und in thermische Energie umgewandelt, die sich von dem RPE in die darum liegenden Gewebe ausbreitet und eine thermische Nekrose erzeugt. In der Folge entsteht ein Funktionsverlust der Retina mit einhergehendem Skotom (Gross et al. 2018). In der Peripherie angewandt, kommt es unter anderem zu Gesichtsfeldeinschränkungen und eingeschränkter Dämmerungs- und Nachtsicht (Gross et al. 2018). Dieses wird akzeptiert, um die übrige, vor allem die zentrale Netzhaut zu schützen. Im Bereich der Makula führt eine thermische Verbrennung zu deutlichen Einschränkungen bis hin zur Minderung der Lesefähigkeit und der zentralen Sehschärfe (Pearce et al. 2014; Vujosevic et al. 2010). Außerdem ist beschrieben, dass die Koagulationsherde wachsen, die Einschränkung also im Verlauf zunimmt (Schatz et al. 1991). Bis zur Entwicklung der intravitrealen Anti-vascular-endothelial-growth-factor(VEGF)-Therapie wurde dennoch die zentrale Grid-Laserkoagulation insbesondere beim DMÖ mit zumindest kurzfristigem Erfolg angewandt (Early Treatment Diabetic Retinopathy Study Research Group 1985).
Aufgrund der damaligen Erkenntnisse zur zentralen Laserkoagulation lag es nahe, Lasertechnologien zu entwickeln, die nicht zu einer Zerstörung der Neuroretina führen und dennoch die positiven Effekte der Behandlung auslösen würden. In dieser Zeit entstanden die Oberbegriffe „subthreshold“ oder „subletale“ Lasertherapien. Diese Begriffe zielen darauf ab, dass die Netzhaut durch diese Lasertherapien nicht geschädigt wird. Sie sind irreführend, da eine gezielte Schädigung des Pigmentepithels oder der Choriokapillaris durchaus gewollt ist. Man könnte also von neuroretinaschonenden Laserverfahren sprechen oder eben das Ziel dieser Therapien als Oberbegriff verwenden. Allen aktuellen, neuroretinaschonenden Laserverfahren ist gemein, dass sie regenerative Prozesse induzieren. Der Begriff der regenerativen Laser- und Lichttherapien (RELITE) subsumiert diese besonders treffend. RELITE haben derzeit nur eine Bedeutung in der Behandlung makulärer Erkrankungen, bei denen die intravitreale Anti-VEGF-Injektionstherapie nicht hilft. Sie könnten zur Behandlung der intermediären AMD noch eine wichtige Rolle spielen (Richert et al. 2021; Tode et al. 2018, 2019), das ist aber weiterhin unklar und Bestandteil klinischer Studien (Guymer et al. 2018).
RELITE lassen sich in 4 Hauptgruppen unterteilen:
Photothermische Lasertherapie
(PTL)
Photodisruptive Lasertherapie
(PDL)
Photochemische Lasertherapie
(PCL)
Photobiomodulationslichttherapie
(PBL)
Die 4 Hauptgruppen beschreiben den gewünschten Effekt, der mittels zahlreicher Laserverfahren erreicht wird. Im Folgenden werden die einzelnen Verfahren gegliedert, technisch erklärt und ihre Hauptanwendungsgebiete dargelegt.

RELITE

Photothermische Lasertherapie (PTL)

Das Ziel der PTL ist es, die Temperatur im und um das RPE zu erhöhen, ohne die Neuroretina zu schädigen und ohne sofortigen Zellschaden des RPE (s. Abb. 8). Hierzu werden in der Regel „Continuous-wave-Laser eingesetzt. Die Laserenergie wird von den Chromophoren der Netzhaut absorbiert, wobei das wichtigste, das Melanin, im Zytoplasma des RPE liegt. Die gebräuchlichen Wellenlängen (514–810 nm) liegen in der Regel im gelben bis grünen Bereich, können für tiefer gehende Erwärmungen, also in den Bereich der Choroidea reichend, in dem roten Bereich liegen. Die maximale Absorption ist stets im RPE (Birngruber et al. 1981). Der Grad der Pigmentierung, sowie die optischen Bedingungen variieren inter- und intraindividuell (Schmidt und Peisch 1986). Aus diesem Grund variiert auch die benötigte Laserleistung zur Erreichung der gewünschten Erwärmung von Laserspot zu Laserspot. Berücksichtigt man dies, so korreliert der Anstieg der Temperatur im RPE linear zum Anstieg der Laserleistung in Einklang mit dem Arrhenius-Gesetz (Birngruber et al. 1985). Es ist aus diesem Grund schwierig, per Laserlicht eine reine Erwärmung zu erzielen, ohne über- oder unterzutherapieren. Unterschiedliche Herangehensweisen zur Titration der Leistung wurden deshalb entwickelt. Diese münden in den folgenden Laserverfahren der PTL.
Thermische Stimulation der Retina (TSR)
Die TSR ist ein Laserverfahren, bei dem eine Temperaturerhöhung mittels Continuous-wave-Laser (10–200 ms Bestrahlungsdauer) erzeugt wird. Die benötigte Temperatur ist hierbei bis dato nicht ganz klar. Zur Induktion regenerativer Prozesse liegt sie vermutlich zwischen 45 und 50 °C (Richert et al. 2021; Tode et al. 2018; Kern et al. 2018). Diese Erkenntnis ist immer noch Gegenstand der Forschung. Die gewebeschädigende Temperatur der Laserkoagulation liegt bei 57–65 °C (Sramek et al. 2011; Baade et al. 2017; Schlott et al. 2012), also deutlich darüber. Um die gewünschte Temperatur zu erreichen, werden bei der TSR experimentell dosimetrische Verfahren, die auf Optoakustik und Reflektometrie beruhen, eingesetzt. Bei der Optoakustik wird spotindividuell per Detektionslaser die Ausdehnung des Gewebes während der Erwärmung gemessen. Die hierbei emittierten akustischen Wellen werden über einen Transducer erfasst und je nach Amplitude der Welle wird die Laserleistung reguliert. Letztendlich kann man so von einer temperaturgeregelten TSR sprechen (Baade et al. 2017; Kandulla et al. 2006; Miura et al. 2022). Bei der Reflektometrie wird der sich während der Gewebeerwärmung verändernde Netzhautreflex genutzt. Ebenfalls über einen Messlaserstrahl können per Rückkopplung die Laserleistung des therapeutischen Lasers und damit die gewünschte Temperatur gesteuert werden (Obata et al. 2007). Diese dosimetrischen Verfahren sind bis dato experimentell. In Tier- und klinischen Studien wird deshalb bisher die klassische Titration verwendet. Hierbei werden Laserkoagulationsspots peripher der Makula (meist an den Gefäßbögen) appliziert, bis ein schwach sichtbarer Spot (Schwellenwertspot) erzeugt wird. Im Rahmen der TSR wird nun mit einer Leistung von 30–50 % des Schwellenwerts behandelt. Die TSR wurde experimentell zur Behandlung AMD-typischer Veränderungen bei der Maus (Tode et al. 2018), sowie klinisch zur Behandlung der iAMD (intermediäre altersabhängige Makuladegeneration) (Rodanant et al. 2002; Scorolli et al. 2003) eingesetzt. Im experimentellen Rahmen konnten antiinflammatorische Eigenschaften, sowie die Stabilisierung des angiogenen Milieus nachgewiesen werden (Richert et al. 2020, 2021; Richert und Tode 2020).
Nichtschädigende Retinatherapie (NRT)
Die NRT ist ebenfalls eine Continuous-wave-Lasertherapie, allerdings mit kürzeren Bestrahlungszeiten von etwa 10 ms. Die Leistung und damit die Temperatur wird durch das sog. Endpoint-Management, das auf dem Arrhenius-Integral beruht, geregelt (Sramek et al. 2011; Lavinsky und Palanker 2015; Lavinsky et al. 2014, 2016). Die Entwickler dieser Technologie haben in experimentellen Studien unterschiedliche Abstufungen von Gewebereaktionen auf die Laserbestrahlung (von der Expression von Heat-shock-Proteinen bis hin zum Zelltod) mit bestimmten Arrhenius-Werten korreliert und darauf basierend den Endpoint-Management-Algorithmus generiert. Anhand zuvor erzeugter Titrationsläsionen errechnet dieser, welches die benötigte Bestrahlungszeit und die erforderliche Leistung zur Erreichung des therapeutischen Ziels sind.
Die NRT mit dem Endpoint-Management ist als 532-nm-Lasersystem von Topcon Medical Laser Systems, Livermore, CA, USA, kommerziell erhältlich. NRT wurde in klinischen Studien, insbesondere zur Behandlung des DMÖ (Cardillo et al. 2022; Karasu et al. 2022) eingesetzt.
Mikrosekundenpulslaser Therapie (MLT)
Die MLT wird durch einen gepulsten Laser im Mikrosekundenbereich erzeugt. Die Pulse werden erreicht, indem der Laser repetitiv an- (Erhitzungsphase) und ausgestellt (Abkühlungsphase) wird. Bei einer typischen Repetitionsrate von 500 Hz und einem sog. „Duty-Cycle“ von 5–15 % resultiert dies in einer Erhitzungsphase von 100–300 μs. Da dies oberhalb der thermischen Relaxationszeit von Melanin liegt, spricht man von einem photothermischen Effekt. Aufgrund der Abkühlungsphase wird allerdings eine kleinere örtliche Temperaturausdehnung und damit ein größeres therapeutisches Fenster mit milderem Effekt (Berger 1997), nicht unumstritten (Miura et al. 2022), diskutiert. Die MLT wird klassisch titriert, obwohl einige Autoren auch eine fixe Leistung mit fixem Duty-Cycle präferieren. Rückschlüsse auf die erzielte Temperatur lassen sich nicht ziehen.
Ähnlich der TSR und der NRT wurden bei der MLP experimentell antiinflammatorische (Midena et al. 2020) und regnerationsfördernde Gen- und Zytokinprofile (Gavrilova et al. 2019; Hirabayashi et al. 2020) entdeckt. Ein funktioneller Schaden konnte in klinischen Studien nicht nachgewiesen werden (Vujosevic et al. 2010).
Mikropulslaser sind kommerziell erhältlich als 532-nm-, 577-nm- und 810-nm-Systeme von Ellex, Mawson Lakes, Australien, und OD-OS, Teltow, Deutschland. Sie wurden in klinischen Studien zur Behandlung der intermediären AMD (Huang et al. 2022), dem DMÖ (Vujosevic et al. 2010), und der CCS (Gawęcki et al. 2019) eingesetzt.
Transpupillare Thermotherapie (TTT)
Die TTT basiert auf einem großen Spot mit langer Bestrahlungszeit, die mit einem langsamen und lang anhaltenden Temperaturanstieg am gesamten hinteren Pol einhergeht. Die Bestrahlungszeit liegt in etwa bei 1 min und führt zu einem Temperaturanstieg um ca. 10 °C. Als Therapie okulärer Tumoren konzipiert und später auch bei exsudativer AMD angewandt gab es vielversprechende Ergebnisse in Pilotstudien (Sharma et al. 2011; Newsom et al. 2001; Mainster und Reichel 2000; Shields et al. 1996). Diese konnten allerdings später nicht bestätigt werden, von der TTT als Therapie kleiner okulärer Melanome wurde sogar abgeraten (Shields et al. 2002; Mashayekhi et al. 2015). Seit der intravitrealen Anti-VEGF-Therapie ist die TTT auch keine Behandlungsoption der neovaskulären AMD mehr. Die TTT spielt heute keine Rolle mehr in der klinischen Ophthalmologie.

Photodisruptive Lasertherapie (PDL)

Die photodisruptive Lasertherapie entfaltet ihren gewünschten Effekt der Regeneration des Komplexes aus CC/BrM/RPE durch selektive Zerstörung der RPE-Zellen im Bereich der Laserbestrahlung, ohne die Neuroretina zu schädigen (Roider et al. 1992; Brinkmann et al. 2006; Brinkmann et al. 2000; Guymer et al. 2014; Jobling et al. 2015; Neumann und Brinkmann 2005). Durch repetitive Pulse mit Pulsdauern im Nano- bis Mikrosekundenbereich, entsprechend der thermischen Relaxationszeit von Melanin, entstehen hierbei Mikroblasen im Zytoplasma der RPE-Zellen. Diese Mikroblasen bringen die RPE-Zellmembranen zum Reißen, ohne einen Temperaturanstieg. Somit kommt es nicht zum thermischen Schaden an den Fotorezeptoren. In der Folge regeneriert das RPE durch Migration und Mitose (Jobling et al. 2015; Tode et al. 2019; Priore et al. 1989). Die regenerierten und rejuvenilisierten RPE-Zellen haben einen therapeutischen Effekt (s. Abb. 9) auf makuläre Erkrankungen gezeigt (Guymer et al. 2014; Roider et al. 2000, 2010). Derzeit gibt es 2 Lasersysteme für die PDL.
Selektive Retinatherapie (SRT)
Bei der SRT werden Mikrosekundenpulse im Bereich von 1,7 μs repetitiv bei 100 Hz appliziert. In der Regel werden Pulssalven von 15–30 Pulsen pro Laserspot generiert (Roider et al. 1993). Die SRT hat eine relative große therapeutische Breite. Dennoch erscheint es sinnvoll, auch hier eine Dosimetrie zu implementieren, um einen neuroretinaschädigenden Effekt zu vermeiden. Die Dosimetrie kann klassisch oder insbesondere auch optoakustisch sein, da die akustischen Wellen bei der RPE-Zellruptur besonders gut zu detektieren sind (Seifert et al. 2018, 2021). Grundsätzlich ist die Sicherheit der SRT belegt (Park et al. 2016; Yasui et al. 2017).
Ähnlich der PTL sind für die SRT auch regenerative Prozesse beschrieben (Richert et al. 2021, 2018). Die veränderte Expression von Matrix-Metalloproteasen (MMPs) spielt hierbei eine übergeordnete Rolle und könnte, insbesondere bei der Therapie der AMD, therapeutisch sinnvoll sein (Tode et al. 2019; Richert et al. 2018; Treumer et al. 2012). Allerdings führt die intendierte Zellruptur auch zur Aktivierung von Toll-like-Rezeptoren, phagozytischen Prozessen und Inflammation. Der Einfluss dieser Prozesse auf eine mögliche Regeneration bleibt unklar (Richert und Tode 2020).
Die SRT wurde in einigen präklinischen Studien und Pilotstudien angewandt, vor allem zur Behandlung des DMÖ (Roider et al. 2010; Park et al. 2016), und der CCS (Klatt et al. 2011). Zur Behandlung der geografischen Atrophie (GA) hat sich die SRT nicht bewährt (Prahs et al. 2010).
Im kommerziell erhältlichen System von Lutronic Lasers, Südkorea, ist eine optoakustische Dosimetrie integriert. Dieses System ist in Südkorea verbreitet, in Europa sehr selten und in den USA bis dato nicht erhältlich.
Retinale Rejuvenilisierungstherapie (2RT)
Die 2RT ist eine PDL mit Pulsdauern im Bereich von 3 Nanosekunden (Guymer et al. 2014; Neumann und Brinkmann 2005). Diese sehr kurzen Pulse sind technisch leichter zu generieren als die Mikrosekundenpulse der SRT. Die 2RT basiert auf einem frequenzgedoppelten Nd:YAG-Laser. Der photodisruptive Effekt ist dem der SRT gleich, aber aufgrund der inversen Relation von Spitzentemperatur zu Pulslänge schwankt die applizierte Leistung. Im Bestrahlungsareal des Laserspots kommt es zu einem „gespeckelten“ Muster mit unterschiedlichen Leistungsspitzen innerhalb eines Spots. Das therapeutische Fenster der 2RT könnte folglich kleiner sein als das der SRT. Die Dosimetrie scheint hier sehr wichtig, bisher ist aber nur die klassische Dosimetrie vorhanden. Dennoch wurde die Sicherheit in klinischen Studien bestätigt (Vessey et al. 2018).
Die 2RT erzeugt ähnliche Prozesse, wie die SRT. Die selektive Destruktion von RPE-Zellen ist gefolgt von Wundheilungsprozessen, Regeneration, Rejuvenilisierung und zellprotektiven Mechanismen (Jobling et al. 2015; Wood et al. 2013)
Die erste große prospektive, verblindete, klinische Laserstudie zur Behandlung der intermediären AMD mittels 2RT verfehlte den primären Endpunkt und gibt dennoch Anlass zu weiteren Untersuchungen und einer potenziellen Anwendung zur Behandlung der intermediären AMD (Guymer et al. 2018).
Es gibt aktuell ein kommerziell erhältliches System zur 2RT von Ellex, Mawson Lakes, Australien.

Photochemische Lasertherapie (PCL)

Eine langandauernde niedrigenergetische Lichtexposition, die deutlich länger als eine Sekunde anhält, kann einen Prozess auslösen, der weder photothermisch noch photodisruptiv ist. Vielmehr kommt es zur Induktion photochemischer Prozesse in lichtabsorbierenden Molekülen, ähnlich dem Sonnenbrand (Young 1997), der Photokeratitis oder der Retinopathia solaris (van Norren und Vos 2016). Hierbei entstehen freie Radikale, die die bestrahlten Zellverbunde schädigen.
Eine therapeutische Anwendung am Auge, mit gezielter Schädigung spezieller Zellverbunde, ist die photodynamische Therapie mit Verteporfin (PDT).
Vertepofinbasierte photodynamische Therapie (PDT)
Die okuläre PDT benötigt den Photosensibilisierer Verteporfin mit seinem Absorptionmaximum bei 690 nm. Verteporfin induziert, wenn bestrahlt, reaktive Sauerstoffspezies, die die umgebenden Zellen gezielt schädigen (Schmidt-Erfurth et al. 1994) (Abb. 10). In experimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass es infolge von Endothelschäden pathologischer Gefäße der Retina zur Thrombose und damit zur Inaktivierung kommt (Schlötzer-Schrehardt et al. 2002; Schmidt-Erfurth et al. 2002). Dies wurde zur Behandlung der nAMD (Neovaskuläre Altersabhängige Makuladegeneration) eingesetzt (Treatment of Age-Related Macular Degeneration with Photodynamic Therapy (TAP) Study Group 1999). Auch ein Effekt auf die tiefer liegende Choroidea mit folgender Ausdünnung der Choriokapillaris wurde entdeckt (Pryds und Larsen 2012; Maruko et al. 2010), was sie zum Einsatz bei Erkrankungen des pachychoroidalen Spektrums brachte (Erikitola et al. 2014). Die PDT erhielt die Zulassung für nAMD (Verteporfin in Photodynamic Therapy Study Group 2001a) und myope CNV (Verteporfin in Photodynamic Therapy Study Group 2001b) mit einer feststehenden Lichtintensität von 600 mW/cm2 und einer Expositionszeit von 83 s, einer Fluence von 50 J/cm2 und Verteporfin Dosis von 6 mg/m2 Körperoberfläche. Für die CSC wurde eine Halb-Fluence-PDT mit 25 J/cm2 durch halbe Expositionszeit oder halbe Lichtintensität empfohlen. Für die CSC hat die PDT, trotz nachgewiesen guten Effekts (Berger et al. 2021), leider bis heute keine Zulassung. Für das choroidale Hämangion bleibt die Doppel-Fluence-PDT eine der wenigen therapeutischen Optionen (Kumar et al. 2022).
Die verteporfinbasierte PDT ist nicht unumstritten, da sie zur Ausdünnung der Choroidea, zur Rarefizierung der zentralen retinalen Gefäße und damit langfristig zur Atrophie führen kann (Pryds und Larsen 2012; Xu et al. 2021; Kawai et al. 2022). Bei der Behandlung der nAMD spielt sie, in Zeiten der intravitrealen Anti-VEGF-Therapie, keine Rolle mehr.

Photobiomodulationslichttherapie (PBL)

Photobiomodulation ist ein weiter Begriff neuartiger Therapien, die durch Applikation von Licht Reperaturmechanismen und Regeneration anregen sollen. PBL, oder auch nur Photobiomodulation (PBM) genannt, ist kaum definiert und wurde bis dato zur Therapie zahlreicher Erkrankungen genutzt, darunter Schmerztherapie, Arthritis, Infektion, Krebs. Der therapeutische Nutzen bleibt unklar (Hamblin et al. 2018), auch der Wirkmechanismus ist unklar. Die meiste Evidenz liegt in der fotochemischen Interaktion mit der Cytochrom-C-Oxidase (COX) (Prindeze et al. 2012).
Für die retinale Therapie wurde eine COX-Hochregulierung für Wellenlängen von 670 nm gezeigt (Begum et al. 2013; Gkotsi et al. 2014). Anders als die anderen RELITE-Therapien fokussiert sich die PBL auf die Fotorezeptoren und nachrangig auf RPE und Müller-Zellen (Zhu et al. 2021; Lu et al. 2017). Experimentell wurden auch ein antiinflammatorischer Effekt (Begum et al. 2013), eine gesteigerte Phagozytose (Fuma et al. 2015), eine Herabregulierung von VEGF (Fuma et al. 2015) und Neuroprotektion (Gopalakrishnan et al. 2020; Mansouri et al. 2020) berichtet.
Photobiomodulation (PBM) mit dem Valeda®-System
Valeda® von LumiThera Inc, Poulsbo, USA, ist bis heute das einzige kommerziell erhältliche System zur okulären Anwendung von PBM. Es arbeitet mit Wellenlängen von 590 nm bei 5 mW/cm2, 660 nm bei 65 mW/cm2 und 890 nm bei 8 mW/cm2. Die Behandlung wird in 4 Phasen à 250 s durchgeführt, 2 davon mit geöffneten Augen (gelb und nah-infrarot) und 2 mit geschlossenen Augen (rot) (Markowitz et al. 2020). Die Pilotstudie zur Behandlung der iAMD zeigte ermutigende Daten (Markowitz et al. 2020). Die abgeschlossene Phase-III-Studie ist bis heute nicht veröffentlicht. Das DRCR.net-Protokoll AE zeigte keinen Benefit der PBL mit Valeda® beim DMÖ (Kim et al. 2022). Weitere Studien zu anderen Anwendungen laufen.

Zusammenfassung

RELITE sind laser- und lichtbasierte Therapien, die regenerative Prozesse induzieren. Sie sind derzeit eine Nischentherapie für makuläre Erkrankungen. Für eine breite Anwendung, beispielsweise bei der iAMD bedarf es kontrollierter, prospektiver, verblindeter, klinischer Studien. Das größte Problem von RELITE ist die mangelnde Vergleichbarkeit. Es ist notwendig, zukünftig nicht nur die Kategorie (PTL, PDL, PCL, PBL), sondern auch die genutzte Technik, die Dosimetrie, die Dosierung, die Applikationsart (Pattern) und etwaige Wiederholungen der Therapie in die Planung klinischer Studien mit einzubeziehen. Folgend bedarf es klarer Angaben für die Ophthalmolog*innen zur Durchführung der jeweiligen Therapie. Eine einheitliche Dosimetrie ist notwendig, um Über- oder Untertherapien zu vermeiden. Bis dahin bleiben die RELITE-Therapien vermutlich Nischentherapien.

Danksagung

Dr. med. Claus von der Burchard für die Ideen und unsere RELITE-Klassifikation.
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