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Die Gynäkologie
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Publiziert am: 31.08.2021

Labortechniken: PID, PKD, PGT, Time-lapse Imaging

Verfasst von: Markus Montag und Christian Gnoth
Unter den Labortechniken in der assistierten Reproduktion sind Methoden zur Erfassung des Implantationspotenzials von Eizellen und Embryonen von besonderer Bedeutung. Ziel ist hierbei nicht unbedingt eine höhere Schwangerschaftsrate, sondern vielmehr die Verkürzung des Zeitintervalls bis zum Eintritt einer intakten Schwangerschaft. Durch die Etablierung neuerer und kostengünstiger Verfahren zum Nachweis aller Chromosomen rückt die Präimplantationsdiagnostik (PID) zur Diagnose von Chromosomenfehlverteilungen, sogenannten Aneuploidien, wieder mehr in den Vordergrund. Der Nutzen der PID an Polkörpern oder Trophektodermzellen der Blastozyste wird derzeit in mehreren randomisierten Studien untersucht. Gleichzeitig wird die Kombination mit weiteren Labortechniken zunehmend diskutiert, da sich möglicherweise synergistische Effekte hinsichtlich der Durchführung der Biopsie von Trophektodermzellen und der Interpretation der Ergebnisse ergeben. Dieser Beitrag beleuchtet den aktuellen Stand der PID.

Einleitung

Im Rahmen der assistierten Reproduktion nehmen Labortechniken einen immer größeren Stellenwert ein.
Ein etabliertes Portfolio an Standardtechniken ist essenziell, um ein IVF-Programm zu etablieren und kontinuierlich erfolgreich zu betreiben. Andererseits werden gerade in diesem Bereich immer wieder zusätzliche Labortechniken vorgestellt, die das Ziel haben, einen implantationskompetenten Embryo zu identifizieren, die Erfolgsrate zu verbessern und die Mehrlingsrate zu senken. Unter diesen Techniken wird die Untersuchung des numerischen chromosomalen Status (Aneuploidiediagnostik) der Eizelle bzw. des Embryos im Rahmen der In-vitro-Fertilisations-Behandlung (IVF) seit langem und zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Dieser Beitrag soll den aktuellen Stand der Präimplantationsdiagnostik (PID) für Aneuploidien zusammenfassen und einen Ausblick auf mögliche weitere Entwicklungen geben.

Einführung in die Diagnostik der Aneuploidie

Die Prävalenz chromosomaler Aneuploidien ist in menschliche Eizellen höher als in anderen Säugetierarten.
Eine klinische Signifikanz ergibt sich angesichts der hohen Zahl von Neugeborenen mit Aneuploidiesyndromen, wie z. B. Trisomie 21, und von Aborten, bei denen etwa 70 % ursächlich auf Aneuploidien zurückzuführen sind (Menasha et al. 2005).
Das Risiko für Aneuploidien in Eizellen und Embryonen ist in der frühen reproduktiven Phase eher gering, erhöht sich jedoch ab dem 30. Lebensjahr signifikant mit einem exponentiellen Anstieg der Aneuploidieraten jenseits des 37. Lebensjahrs. Eine Analyse von Eizellen in einer Gruppe von Patientinnen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren – bei einem Durchschnittsalter von 29 Jahren – mittels Polkörperbiopsie und Array-komparative genomische Hybridisierung (aCGH) ergab eine Aneuploidierate von 22,6 % (Fragouli et al. 2006), wogegen die Aneuploidierate in Eizellen von Patientinnen über 40 Jahren über 75 % liegt (Geraedts et al. 2011). Erhöhte Aneuploidieraten in Embryonen von Frauen über 37 Jahren, Paaren mit wiederholtem Implantationsversagen nach IVF-Therapie und wiederholten Fehlgeburten sind vielfach belegt. Munné et al. (2005) dokumentierten eine Aneuploidierate von 58 % bei Patientinnen unter 30 Jahren verglichen mit 77 % bei Patientinnen über 39 Jahren. 20 % der jungen Patientinnen hatten weniger als 25 % chromosomal unauffällige Embryonen; jedoch nur 5 % der Patientinnen über 40 Jahren wiesen mehr als 50 % normale Embryonen auf (Munné et al. 2005).
Die hohe Inzidenz aneuploider Embryonen führte zu der Hypothese, dass, wenn im Rahmen einer IVF-Behandlung ausschließlich euploide Embryonen transferiert werden würden, die Chance auf die Geburt eines gesunden Kindes steigen müsste. Demzufolge wurde der Einsatz des genetischen Präimplantationsscreenings (Pre-Implantation Genetic Testing for Aneuploidies; PGT-A) zur Verbesserung der IVF-Erfolgsraten älterer Patientinnen sehr propagiert. PGT-A wurde dabei mehrheitlich mittels der Untersuchung von Embryonen durchgeführt, denen in der Regel im 8-Zellstadium in den Anfängen zwei, später eine Blastomere entnommen wurden. Die Diagnose des chromosomalen Status erfolgte mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungs-Technik (FISH), wobei meist nur 6 bis maximal 10 Chromosomen untersucht werden konnten. Im Zeitraum von 2007 bis 2010 wurden mindestens 10 randomisierte kontrollierte Studien nach Blastomerenbiopsie mit anschließender FISH-Diagnostik publiziert, von denen keine eine Erhöhung der Geburtenraten nach PGT-A belegen konnte (Übersicht bei Geraedts et al. 2010). Als mögliche Erklärung wurde angeführt, dass nicht alle Chromosomen getestet werden konnten und dass die biopsierten Blastomeren aufgrund von Mosaikbildungen nicht immer wirklich repräsentativ für den Embryo im 8-Zellstadium sind. Zusätzlich kann die Blastomerenbiopsie selbst das Entwicklungspotenzial des biopsierten Embryos beeinträchtigen, insbesondere bei der Entnahme von 2 Blastomeren bzw. bei unzureichendem Training des durchführenden embryologischen Labors.
Die Fortführung der Blastomerenbiopsie zur Aneuploidiediagnostik wurde von führenden internationalen Fachgesellschaften nicht empfohlen, und es wurden grundlegende Studien zum Nutzen der Methode vor dem weiteren therapeutischen Einsatz gefordert. Als Folge der kontrovers diskutierten Ergebnisse des Aneuploidie-Screenings wurden alternative Vorgehensweisen im Rahmen der IVF-Behandlung diskutiert: die Diagnose auf Basis des 1. und 2. Polkörpers oder anhand von Zellen des Trophektoderms im Blastozystenstadium.
Die European Society for Human Reproduction & Embryology (ESHRE) hatte aufgrund dieser Überlegungen eine randomisierte kontrollierte Studie auf der Basis der Polkörperdiagnostik (PKD) in Verbindung mit der Analyse aller Chromosomen durch aCGH initiiert (Geraedts et al. 2010). Die Daten der zugehörigen Pilotstudie wurden im Jahr 2011 veröffentlicht (Geraedts et al. 2010, 2011; Magli et al. 2011). In vielen anderen Ländern und insbesondere in den USA wurde hingegen die Entnahme von Trophektodermzellen im Blastozystenstadium favorisiert. Diese wurden ursprünglich in Verbindung mit aCGH untersucht, inzwischen jedoch zunehmend mit dem NGS-Verfahren (Next-Generation Sequencing). Die Durchführung der verschiedenen Vorgehensweisen in Bezug auf PGT-A und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode sind in Tab. 1 dargestellt und sollen im Folgenden genauer ausgeführt werden.
Tab. 1
Biopsie-Optionen im Rahmen des PGT-A und ihre Besonderheiten. (Adaptiert nach Montag et al. 2014)
 
Tag 0/1
1./2. Polkörper
Tag 3
Blastomere
Tag 5/6/7
Trophektodermzellen
Indikationen
– Balancierte Translokationen (nur maternal)
– PGT-A für meiotische Fehler (nur maternal)
– Geschlechtsbestimmung
– Balancierte Translokationen
– PGT-A für meiotische und postmeiotische Fehler
– Geschlechtsbestimmung
– Balancierte Translokationen
– PGT-A für meiotische und postmeiotische Fehler
– Re-Biopsie für nicht schlüssige Polkörper-Tag-3- und PGT-M-/PGT-A-Tests
Zeitliche Durchführung
– 2–6 h post ICSI für den 1. Polkörper
– 9–16 h post ICSI für den 2. Polkörper
– 9–12 h für die simultane Biopsie
– Tag 3 (~66–72 h post IVF/ICSI) im 6- bis 8-Zellstadium
– Tag 5
– Tag 6/7 für verzögert entwickelte Embryonen oder für Re-Biopsien
Technische Durchführung
– Laser
– Mechanisch (Nadel)
Saure Tyrode-Lösung wird nicht empfohlen
– Laser
– Chemisch (saure Tyrode-Lösung)
– Mechanisch
– Laser bevorzugt zur Eröffnung der Zona und der Zellseparation
– Mechanisch
Vorteile
– Keine oder nur geringe Beeinflussung der Embryoentwicklung
– Großes Zeitfenster für Aneuploidiediagnostik
– Breite legale und ethische Akzeptanz
– Zahl der zur Testung anfallenden Blastomere am Tag 3 geringer als Zahl der Polkörper
– Für alle Indikationen einsetzbar
– Ausreichend Zeit für Aneuploidietestung erlaubt frischen Embryotransfer
– Geringe Anzahl an Embryonen für Biopsie und Diagnose
– Mehr Zellen pro Embryo zur Testung verfügbar, daher erhöhte Diagnosesicherheit
– Für alle Indikationen einsetzbar
Nachteile
– Große Anzahl an zu untersuchenden Zellen
– Für PGT-A nur meiotische Fehler erkennbar, keine postmeiotischen
– Kleine Polkörper, Degenerationsrisiko
– Fehldiagnosen wegen Mosaikproblematik möglich; falsch-positive und falsch-negative Befundung
– Ggf. Kryokonservierung erforderlich, wenn Diagnose nicht binnen 24 h erfolgen kann
– Gegebenenfalls Transfer am Tag 6
– Nicht alle Embryonen können am Tag 5 biopsiert werden
– Mosaikproblematik
ICSI intrazytoplasmatische Spermieninjektion, PGT-M Präimplantationsdiagnostik für genetische Dispositionen, PGT-A Präimplantationsdiagnostik von Chromosomenfehlverteilungen

Aneuploidiediagnostik an der Eizelle mittels Polkörperdiagnostik

Die Polkörper entstehen im Rahmen der meiotischen Reifeteilung. Der erste Polkörper ist charakteristisch für die reife Metaphase-II-Eizelle und enthält einen kompletten Chromosomensatz, der aus gepaarten Chromatiden besteht. Durch das Eindringen des Spermiums wird die Eizelle aktiviert und die meiotische Teilung wird abgeschlossen, indem der 2. Polkörper ca. 2–4 h nach intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) ausgeschleust wird. Der 2. Polkörper enthält einen kompletten Chromatidensatz; ein Chromatidensatz verbleibt in der Eizelle und bildet den weiblichen Vorkern, der später mit dem aus dem Chromatidensatz des Spermiums entstandenen männlichen Vorkern verschmilzt.
Aneuploidien in der Eizelle entstehen durch eine vorzeitige Chromatidentrennung im Rahmen der Meiose (Handyside et al. 2012). Eine Eizelle ist dann euploid, wenn bei der PKD im 1. Polkörper für jedes Chromosom 2 Chromatiden nachweisbar sind und im 2. Polkörper 1 Chromatid. Ist für beide Polkörper die Zahl der detektierten Chromatiden weniger als 3, so wird der entstehende Embryo für das betreffende Chromosom eine Trisomie aufweisen, ist die Zahl der detektierten Chromatiden mehr als 3, eine Monosomie. Ein Sonderfall liegt dann vor, wenn für ein bestimmtes Chromosom im 1. Polkörper 1 Chromatid vorliegt und im 2. Polkörper 2 Chromatiden. Die Eizelle verfügt dann über die korrekte Anzahl an Chromatiden und ist euploid. Lange Zeit wurde dieser Befund jedoch kritisch bewertet, da bei Embryonen aus solchen Eizellen eine höhere Mosaikrate beobachtet wurde. Inzwischen sind jedoch mehrere Veröffentlichungen erschienen, die bei dem geschilderten Befund von der Geburt gesunder Kinder berichten (Scott et al. 2012; Forman et al. 2013).
Allgemein wird der Nutzen der PKD zum PGT-A international kontrovers diskutiert (Capalbo et al. 2013; Christopikou et al. 2013; Verpoest et al. 2018).
Die Polkörperbiopsie wird bei sachgemäßer Durchführung als eine Methode angesehen, bei der die weitere Entwicklung des entstehenden Embryos nicht beeinträchtigt wird (Schenk et al. 2018). Zudem haben beide Polkörper keine Bedeutung für die weitere Entwicklung der Eizelle. Ein großer Nachteil der PKD liegt darin, dass beide Polkörper nur mütterliche chromosomale Anteile enthalten, das heißt eine Diagnose möglicher väterlicher Aneuploidien, welche durch das Spermium hervorgerufen werden und sich erst im entstehenden Embryo manifestieren, ist mit der PKD nicht möglich. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass eine Entnahme der Polkörper bereits sehr früh erfolgt und in der Regel auch die Diagnose mittels aCGH/NGS umgehend durchgeführt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist jedoch nicht absehbar, welche Eizellen entwicklungsfähig sind und sich zu einem transferfähigen Embryo entwickeln. Da zudem pro Eizelle zwei diagnostische Untersuchungen durchgeführt werden müssen – jeweils eine für jeden Polkörper –, verdoppeln sich auch die Kosten für die Diagnostik und liegen um ein Vielfaches über denen einer Diagnose an Trophektodermzellen im Blastozystenstadium.
Ein Vorteil der PKD ist hingegen die Tatsache, dass das Problem der Mosaikbildung, welches bei Embryonen in frühen Teilungsstadien eine wesentliche Limitation des Aneuploidie-Screenings darstellt, bei der PKD durch die direkte Untersuchung der Eizellen bzw. der zugehörigen Polkörper auf Aneuploidien umgangen werden kann.

Biopsie des 1. und 2. Polkörpers

Die Biopsie des 1. und 2. Polkörpers kann sequenziell oder simultan erfolgen (Abb. 1). Bei der sequenziellen Entnahme wird zunächst der 1. Polkörper vor oder unmittelbar nach der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion entnommen. Hierzu wird die Eizellhülle, die Zona pellucida, entweder mit Hilfe eines Lasers oder mechanisch eröffnet, um für die benötigte Biopsiekapillare einen Zugang in den perivitellinen Spalt zu schaffen. Alternativ kann eine simultane Entnahme beider Polkörper 9–12 h nach der ICSI durchgeführt werden. Es liegen Daten vor, dass in Verbindung mit aCGH die Entnahme des 2. Polkörpers zwischen 49 und 53 h nach hCG-Injektion erfolgen sollte, da eine zu frühe Entnahme des 2. Polkörpers die Amplifikation der DNA im Rahmen der aCGH beeinträchtigen kann (Magli et al. 2011). Die Polkörper werden in die Biopsiekapillare aspiriert und anschließend in separate Mediumtropfen abgelegt. Anschließend werden der 1. und der 2. Polkörper für die weitere Chromosomenanalyse in unterschiedliche Reaktionsgefäße überführt.
Die aCGH-Analyse des 1. und 2. Polkörpers ist innerhalb eines Zeitraums von 12 h durchführbar und ermöglicht eine akzeptable Vorhersagegenauigkeit bezüglich des Chromosomenstatus in über 90 % der zugehörigen Eizellen, was somit den frischen Transfer des/r entstandenen Embryo/nen ohne zwischenzeitliche Kryokonservierung ermöglicht (Magli et al. 2011). Dies ist in Deutschland und auch in der Schweiz von Bedeutung, da die Entnahme von Blastomeren in späteren embryonalen Entwicklungsstadien für ein ausschließliches Aneuploidie-Screening derzeit aus gesetzlichen Gründen nicht möglich ist.
Die Auswertung der multizentrischen randomisierten klinischen Studie der ESHRE zum PGT-A nach PKD zeigt allerdings, dass PGT-A am 1. und 2. Polkörper in Verbindung mit aCGH zum Transfer euploider Embryonen die Lebendgeburtenrate bei Frauen im Alter von 36 bis 40 Jahren nicht wesentlich erhöht (Verpoest et al. 2018). Eine nachträgliche Analyse dieser Studie nach ökonomischen Gesichtspunkten belegt, dass PGT-A mittels PKD und aCGH eine sehr hohe finanzielle Belastung für die behandelten Paare bedeuten kann (Neumann et al. 2020).
Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der geringeren Vorhersage-Genauigkeit der PKD im Vergleich zur Diagnose an Trophektodermzellen (Capalbo et al. 2013; Christopikou et al. 2013; Salvaggio et al. 2014) wird die PKD zunehmend weniger angeboten.

Aneuploidiediagnostik am Embryo

Der Nachteil der Aneuploidiediagnostik an frühen embryonalen Teilungsstadien (Tag-3-Embryonen) wurde bereits diskutiert. Die Methode wird dennoch nach wie vor in vielen Zentren eingesetzt. Es ist derzeit unklar, inwieweit ein möglicher Vorteil der Aneuploidiediagnostik an Embryonen den dokumentierten Nachteil einer Blastomerenentnahme im 8-Zellstadium überwiegt. Das Problem der Mosaikbildung kann auch durch die Untersuchung aller Chromosomen mittels der aCGH nicht ausgeschlossen werden.
Neuere Daten belegen zudem, dass ein Teil der am Tag 3 als aneuploid diagnostizierten Embryonen nach erneuter Analyse am Tag 5 durch eine Trophektodermbiopsie als euploid klassifiziert werden.
Es ist nicht geklärt, ob dieses Ergebnis durch die Mosaikbildung bei frühen Embryonen zustande kommt oder ob zumindest bei einigen Embryonen mögliche Korrekturmechanismen stattfinden können.

Trophektodermbiopsie im Blastozystenstadium

Die Entnahme von Zellen des Trophektoderms im Blastozystenstadium wurde bereits 1997 vorgestellt. Es bedurfte jedoch erst einer weiteren Verbreitung der Tag-5-Kultur und der kontroversen Diskussion zum PGT-A, bevor die Biopsie am Tag 5 vermehrt als Alternative zur Blastomerenbiopsie eingesetzt wurde. Ein wesentlicher Faktor, der den Einsatz der Methode ebenfalls unterstützt hat, war die Einführung der Vitrifikation. Die hohen Überlebensraten nach Vitrifikation von Blastozysten und die gleichen bzw. in manchen Fällen besseren Implantationsergebnisse durch ein optimal vorbereitetes Endometrium ermöglichen eine chromosomale Diagnostik ohne Zeitdruck. In der Regel werden vom Trophektoderm mehrere Zellen entnommen, sodass die anschließende Amplifikation der DNA problemlos ist, da es sich im Unterschied zur Blastomerenbiopsie oder PKD nicht um eine Einzelzelldiagnostik handelt.
Es liegen inzwischen mehrere randomisierte kontrollierte Studien zum Einsatz von PGT-A mit aCGH oder NGS nach Blastozystenbiopsie vor. Diese Studien belegen eine Zunahme der Schwangerschaftsrate bezogen auf den erfolgten Transfer. Es muss jedoch klar darauf hingewiesen werden, dass bei einem nicht unerheblichen Teil der Patienten kein Transfer stattfindet. Dies ist dadurch begründet, dass nicht in jedem Zyklus die Embryonen auch das Blastozystenstadium erreichen. Wenn Blastozysten zur Biopsie vorhanden sind, die sämtlich aneuploid sind, wird kein Transfer möglich sein. Insofern sind die Erfolgsraten bei Patientinnen, die einen Zyklus mit der Intention eines Aneuploidie-Screenings durch Blastozystenbiopsie starten, bezogen auf den gestarteten Zyklus relativ gering (Kushnir et al. 2016). Sehr kontroverse Ergebnisse wurden in einer großen multizentrischen Studie, STAR-trial (Single Embryo TrAnsfeR of Euploid Embryos; Munné et al. 2019; Munné et al. 2017a) erzielt. Demnach konnte mit PGT-A nach Blastozystenbiopsie und NGS in den untersuchten Altersgruppen von 25 bis 40 Jahren weder eine signifikant höhere Schwangerschaftsrate noch eine reduziere Fehlgeburtenrate erzielt werden.
Auch nach Blastozystenbiopsie und NGS werden Mosaike diagnostiziert, also Zellen des Trophektoderms, die unterschiedliche Chromosomenkonstitutionen (aneuploid und euploid) aufweisen. Im Unterschied zur aCGH ermöglicht NGS eine bessere Quantifizierung des Mosaik-Grades. Dies fließt in die Entscheidung mit ein, ob ein Embryo transferiert werden kann oder nicht.
Mit neuen Nachweismethoden wie NGS kann der Mosaikanteil in Trophektodermzellen besser quantifiziert werden.
Nach Transfer von Embryonen mit unterschiedlichem Anteil von euploiden und aneuploiden Zellen im Trophektoderm wurden gesunde Kinder geboren (Greco et al. 2015). Inzwischen liegen Daten vor, wonach sowohl die Mosaikrate als auch die Aneuploidierate zwischen verschiedenen Zentren stark schwanken können. Dies könnte ein Hinweis auf den Einfluss der Stimulation (Munné et al. 2017b) und/oder des Labors auf die mitotischen Zellteilungen der Embryonalentwicklung (Swain 2019) sein. Wenn Mosaike im Trophektoderm nachweisbar sind, stellt sich unweigerlich die generelle Frage, wie aussagekräftig bzw. zuverlässig eine Diagnostik an Trophektodermzellen für die chromosomale Konstitution der inneren Zellmasse ist, da aus Letzterer sich schließlich der Fetus entwickelt.
Mittlerweile wurde eine sogenannte „Non-selection“ Trophektodermbiopsie Studie veröffentlicht, bei der nach der Biopsie der morphologisch beste Embryo transferiert wurde und NGS erst nach dem Ergebnis des Schwangerschaftstests durchgeführt wurde (Tiegs et al. 2020). Die Ergebnisse zeigten eindrücklich, dass keiner der im Nachhinein als aneuploid diagnostizierten Embryonen zu einer klinischen Schwangerschaft führte. Im Vergleich zu einer Alters-korrelierten Vergleichsgruppe ohne Trophektodermbiopsie zeigte sich auch keine Biopsie-bedingte Beeinträchtigung der Schwangerschaftsrate.

Diagnostische Methoden

Die gebräuchlichsten Nachweismethoden werden im Folgenden kurz beschrieben. Eine Übersicht über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden findet sich in einer Übersichtsarbeit von Handyside (2013).

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

Die FISH-Analyse wurde lange Zeit im Rahmen der Aneuploidiediagnostik angewandt. Hierbei werden mit einem Fluoreszenzfarbstoff markierte DNA-Sonden eingesetzt, um spezifisch bestimmte Chromosomen zu detektieren. Die Methode ist auf die Untersuchung nur weniger Chromosomen beschränkt und zeigt von allen möglichen Verfahren die höchste Fehlerquote. Die FISH-Diagnostik kann jedoch in sehr kurzer Zeit durchgeführt werden und liefert somit sehr schnell eine diagnostische Aussage. Insbesondere für den Nachweis struktureller Chromosomenaberrationen, z. B. bei Patientinnen mit einer balancierten Translokation, wird FISH mit spezifischen Telomersonden als eine mögliche Alternative in Erwägung gezogen.

Array-komparative genomische Hybridisierung

Die komparative genomische Mikroarray-basierte Hybridisierungstechnik ermöglicht die Untersuchung aller Chromosomen einer Zelle innerhalb von 12 h. Die Technik wurde zunächst für die Analyse von Krebszellen entwickelt und dann für die Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik adaptiert. Da es sich bei der PKD um eine Einzelzellanalyse handelt, ist die komplette Amplifikation der DNA eine grundlegende Voraussetzung für die sich anschließenden Schritte der Markierung und Hybridisierung. Dabei besteht grundsätzlich die Gefahr einer ungleichen Amplifikation. Dies erhöht das Risiko von falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen. Wie hoch dieses Risiko ist, lässt sich nicht quantifizieren, doch haben vergleichende Untersuchungen gezeigt, dass die Fehlerrate bei aCGH etwas höher ist als z. B. bei quantitativer Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) (Capalbo et al. 2015).
Nach der erfolgten Amplifikation wird die DNA des 1. und 2. Polkörpers jeweils markiert und gegen andersfarbig markierte männliche und weibliche Referenz-DNA auf einer Matrix mit Kontroll-DNA (BAC-Klone) hybridisiert, die alle Chromosomen repräsentiert. Die Intensität der verwendeten Farbstoffe wird nach der Hybridisierung mit Hilfe von Laser-Scannern quantitativ erfasst. Anschließend werden die quantitativen Werte mit einer Software normiert und die Auswertung wird grafisch dargestellt (Abb. 2). Da der 1. Polkörper 2 Kopien für das X-Chromosomen enthält, die männliche Kontrolle hingegen 1 Kopie für Y und 1 Kopie für X, ist bei einer Auswertung gegen die männliche Kontrolle ein Zugewinn für X und ein Verlust für Y zu erwarten (Abb. 3 und 4).

Single Nucleotide Polymorphism Array

Neben der aCGH wurden auch sogenannte Single Nucleotide Polymorphism Arrays (SNP-Arrays) für die Aneuploidietestung validiert. Hierbei handelt es sich um den Nachweis von Single Nucleotide Polymorphisms, mit denen bei polymorphen Allelen die Intensität der einzelnen Allele quantitativ erfasst werden kann. Damit können neben Aneuploidien auch Polyploidien detektiert werden. Ein weiterer Vorteil im Rahmen der Aneuploidiediagnostik bei Embryonen – nicht jedoch nach PKD – besteht darin, dass nachgewiesen werden kann, ob die Aneuploidie vom Vater oder von der Mutter stammt.

Quantitative Realtime-Polymerase-Kettenreaktion

Die quantitative Realtime-Polymerase-Kettenreaktion (qPCR) stellt neben FISH die schnellste Nachweismethode für Aneuploidien dar, die Ergebnisse liegen innerhalb von 4 h nach der Biopsie vor. Die Methode wurde von Treff und Kollegen für PGT-A optimiert und beruht auf der Verwendung einer Multiplex-PCR, bei der für jedes Chromosom je Arm ein Areal amplifiziert wird (Treff et al. 2013). Das Verfahren ist nur eingeschränkt für strukturelle Aberrationen (Translokationen) einsetzbar.

Next-Generation Sequencing

Die Fortschritte in der Sequenzierungstechnologie ermöglichen die Anwendung des sogenannten NGS-Verfahrens auch im Rahmen des PGT-A. NGS beruht auf der Fragmentierung der DNA in 100–200 Basenpaarsegmente. An die DNA werden dabei neben Linkersequenzen für die DNA eines bestimmten Embryos auch eindeutige Identifikationssequenzen, sogenannte Barcodes, gekoppelt. Dies erlaubt eine parallele Massensequenzierung an speziellen Oberflächen, an die die Moleküle über die Linkersequenzen gebunden werden. Die Sequenzprodukte werden mit Bioinformatik-Algorithmen mit einem Referenzgenom verglichen und über die Barcodes können die Ergebnisse im Nachhinein den jeweiligen Embryonen zugeordnet werden.
Die NGS-Methode ist bei entsprechender Probenzahl ein relativ preisgünstiges Verfahren im Vergleich z. B. zu aCGH.

Alternative bzw. komplementäre Methoden zum PGT

Blastozölbiopsie/Kulturmedium

Eine mögliche Alternative zu den bisherigen Verfahren stellt die Entnahme und Untersuchung von DNA aus der Blastozölflüssigkeit der Blastozyste dar (Magli et al. 2016) oder aus dem Kulturmedium, in dem der Embryo kultiviert wurde. Der Vorteil beider Verfahren liegt auf der Hand, da weder vom Trophektoderm noch von der inneren Zellmasse Zellen entnommen werden. Die Untersuchung von Kulturmedium stellt ein absolut nichtinvasives Verfahren dar. Einige Untersuchungen haben die prinzipielle Machbarkeit im Vergleich zur Trophektodermbiopsie gezeigt (Huang et al. 2019; Rubio et al. 2020); dennoch wird das Verfahren derzeit noch als experimentell bewertet (Leaver und Wells 2020).

Time-lapse Imaging und PGT

Time-lapse-Imaging-Systeme (TLI) stellen eine neue Möglichkeit zur Erfassung der Entwicklung von Embryonen dar. Das Prinzip des TLI beruht auf einer kontinuierlichen Beobachtung der embryonalen Entwicklung mittels einer Kamera, welche in definierten Zeitintervallen Aufnahmen des Embryos in mehreren Fokusebenen generiert und diese digital speichert. Bei integrierten TLI-Systemen ist die Kamera fester Bestandteil einer Inkubatoreinheit. TLI ermöglicht es, bestimmte Ereignisse während der Entwicklung des Embryos einem definierten Zeitpunkt nach Insemination zuzuordnen. Diese Verknüpfung der morphologischen Beurteilung mit der zeitlichen Entwicklung wird als Morphokinetik bezeichnet. Morphokinetik ermöglicht eine völlig neue Art der Charakterisierung von Embryonen hinsichtlich deren Entwicklungskompetenz und deren Implantationspotenzial. Die Kombination mehrerer morphokinetischer Variablen führte zur Entwicklung sogenannter morphokinetischer Algorithmen zur Vorhersage der Entwicklungsfähigkeit und/oder des Implantationspotenzials von Embryonen.
Mit Hilfe des TLI wurde untersucht, ob morphokinetische Daten eine Abschätzung des Aneuploidierisikos von Embryonen ermöglichen und ob ein prädiktiver Aneuploidiealgorithmus erstellt werden kann.
Eine erste Arbeit basierte auf PGT-A an Tag-5-Embryonen und einer Korrelation des Aneuploidierisikos mit der Zeit ab Insemination bis zur Bildung des Blastozöls (tSB) und dem Erreichen der vollen Blastozyste (tB) (Campbell et al. 2013a, b). Anhand einer Kombination der Zeitwerte für tSB und tB bestand für Embryonen ein niedriges, mittleres oder hohes Aneuploidierisiko. Eine weitere Arbeit analysierte morphokinetische Daten von Tag-3-Embryonen in Korrelation zur Aneuploidiediagnostik nach Blastomerenbiopsie am Tag 3 (Basile et al. 2014). Die Ergebnisse beider Studien werden in der Fachliteratur sehr kontrovers diskutiert (Campbell et al. 2014; Ottolini et al. 2014). Die Diskussion ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass morphokinetische Korrelationen von Daten einer spezifischen Klinik nicht direkt auf andere Zentren angewandt werden können, sondern gegebenenfalls eine Adaption der Zeitwerte vorgenommen werden muss.
Ein vergleichbarer Algorithmus auf der Basis von Aneuploidiedaten nach PKD existiert momentan nicht. Generell muss festgehalten werden, dass TLI keine absolute Aneuploidiediagnose ermöglicht.
Unabhängig von der Diskussion um Aneuploidiealgorithmen konnte inzwischen jedoch mit TLI gezeigt werden, dass einige bis dahin nicht bekannte und zeitlich nicht definierte Teilungsmuster von Embryonen mit einer erhöhten Aneuploidierate einhergehen. Ein interessantes Teilungsmuster ist das sogenannte „Reverse Cleavage“, bei dem zwei Blastomeren miteinander fusionieren, die direkt zuvor durch Teilung einer Ausgangsblastomere entstanden sind (Liu et al. 2014). Da der Teilung eine Replikation der DNA vorausgegangen ist, enthält die fusionierte Blastomere einen doppelten Chromosomensatz im Vergleich zu den restlichen Blastomeren des Embryos. Interessanterweise kann eine derartige Polyploidie nur durch FISH, nicht aber durch aCGH oder NGS nachgewiesen werden. Hier stellt letztlich TLI die einzige Möglichkeit dar, um einen indirekten Rückschluss bezüglich einer vorliegenden Aneuploidie zu ziehen.
Neben dem Reverse Cleavage betrifft dies auch Embryonen, die eine sogenannte direkte Teilung vom 1-Zellstadium zum 3-Zellstadium oder vom 2-Zellstadium zum 5-Zellstadium aufweisen (Rubio et al. 2012). Der Hintergrund dieser Teilungsmuster ist noch nicht hinreichend erforscht, doch scheint ein Zusammenhang mit Aberrationen der Spindel bzw. multiplen Spindelpolen zu bestehen (Kalatova et al. 2015). Embryonen mit diesen Teilungsmustern zeigen generell eine niedrigere Implantationsrate und in einigen Studien erhöhte Aneuploidieraten.
Bei Einsatz der PKD zur Aneuploidiediagnostik ist der zusätzliche Einsatz des TLI durchaus sinnvoll. PKD kann nur die in der Eizelle entstandenen Aneuploidien detektieren, jedoch keine Chromosomenstörungen, die im Zuge der Embryonalentwicklung entstehen. Hier kann TLI unter Umständen zusätzliche Informationen liefern, um derartige Embryonen anhand aberranter Teilungsmuster zu identifizieren oder um nach Anwendung eines prädiktiven Algorithmus eine Auflistung nach dem Grad des Aneuploidierisikos zu ermöglichen. Zusätzlich können mit TLI alle jene morphologischen Kriterien optimal charakterisiert werden, die mit erhöhten Aneuploidieraten einhergehen, wie z. B. Multinukleation oder Asymmetrie im 2- und 4-Zellstadium.
Eine Kombination von PGT und TLI ist insbesondere in Hinblick auf die Biopsie von Trophektodermzellen sinnvoll. Hierbei ergeben sich noch einige weitere Anwendungsmöglichkeiten, wie z. B. die Abschätzung des optimalen Biopsiezeitpunktes oder die Detektion jener Trophektodermbereiche, in denen sich degenerierte Zellen befinden, welche nicht in die entstehende Blastozyste integriert wurden (LaGalla et al. 2015).
Die Synergie von PGT und TLI zeigten zwei Studien, bei denen mit PGT-A als euploid charakterisierte Embryonen mit Hilfe von TLI anhand morphokinetischer Scoring-Modelle charakterisiert wurden. In Abhängigkeit vom Score ergaben sich signifikante Unterschiede in Hinblick auf das Implantations-Potenzial euploider Embryonen (Gazzo et al. 2020; Lee et al. 2019).

Schlussfolgerungen

Im Zusammenhang mit der Durchführung eines Aneuploidie-Screenings sind zahlreiche Labortechniken fester Bestandteil des embryologischen Repertoires bzw. ergeben sich aus der Expertise der kollaborierenden genetischen Zentren. PGT-A wird in der Regel als eine absolute Methode angesehen, mit der eine eindeutige Aussage getroffen werden kann, ob ein Embryo euploid oder aneuploid ist. Auf die Begrenzungen der PKD wurde in diesem Zusammenhang eindeutig hingewiesen. Die im Rahmen der Blastomerenbiopsie diskutierte Problematik der Mosaikbildung wird inzwischen auch bei der Blastozystenbiopsie als reelles Risiko diskutiert. Somit kann auch die als Goldstandard angesehene Blastozystenbiopsie keine absolute Diagnosesicherheit geben. Eine weitere Verbreitung und Anwendung des PGT ist vorhersehbar, auch wenn die Vorteile des PGT-A nach wie vor kontrovers diskutiert werden (Gleicher et al. 2014; Mastenbroek und Repping 2014; Munné et al. 2017b; Verpoest et al. 2018). Komplementäre Labortechniken, mit denen PGT-A für eine bessere Risikoabschätzung sinnvoll kombiniert werden kann, werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Insbesondere TLI kann eingesetzt werden, um die Durchführung der Biopsie zu optimieren bzw. die Zahl der zur Biopsie vorgesehenen Blastozysten zu begrenzen, wenn ein Teilungsmuster auf ein hohes Aneuploidierisiko hinweist. Eine ausschließlich auf nichtinvasiven Labortechniken beruhende Aneuploidiediagnostik ist derzeit noch nicht etabliert.
Literatur
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