Hepatozelluläres Karzinom beim alten und geriatrischen Patienten
Eine häufige Komplikation von Patienten mit Leberzirrhose ist die Entwicklung eines hepatozellulären Karzinoms (HCC), weltweit einer der häufigsten Tumorerkrankungen mit steigender Inzidenz. Sowohl die Tumortherapie als auch die Behandlung der zugrunde liegenden Lebererkrankung bzw. der Erhalt der Leberfunktion sind bei der Betreuung von Patienten mit HCC entscheidend. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70–72 Jahren. Die Therapie erfolgt stadienabhängig und wird an sich nicht durch das Alter eingeschränkt. Viel entscheidender sind Komorbiditäten, die insbesondere operative Therapieverfahren wie Resektion und Transplantation einschränken. Da die allermeisten Patienten im intermediären Tumorstadium diagnostiziert werden, ist die transarterielle Chemoembolisation das Standardtherapieverfahren. Bei Patienten mit frühen Tumorstadien kommen alternativ zu operativen Verfahren lokal-ablative Verfahren zum Einsatz. Die Standardbehandlung im fortgeschrittenen Stadium ist derzeit die Therapie mit dem Multikinase-Inhibitor Sorafenib. Nach Versagen einer Sorafenib-Therapie werden derzeit MET-, Angiogenese- und Immun-Checkpoint-Inhibitoren in klinischen Prüfungen auf ihre Wirksamkeit untersucht.