Skip to main content
Die Intensivmedizin
Info
Publiziert am: 25.03.2023

Extrakorporale Verfahren zur Unterstützung bei Leberversagen

Verfasst von: Jörg Bojunga
Akutes (ALV), chronisches (CLV) und akut-auf-chronisches Leberversagen (ACLF) treten in der Intensivmedizin häufig auf und sind mit einer hohen Mortalität assoziiert. Da die Akkumulation und die fehlende Elimination endo- und exogener Toxine eines der Hauptprobleme bei jeder Form des Leberversagens darstellt, liegt der Fokus heute auf dem Einsatz von Detoxifikationssystemen, die primär die Entgiftungsfunktion der Leber und damit indirekt ihre Regeneration unterstützen. Der standardmäßiger Einsatz extrakorporaler Leberunterstützungssysteme kann jedoch weder beim akuten noch beim akut-auf-chronischen Leberversagen oder der alkoholtoxischen Hepatitis uneingeschränkt empfohlen werden. In speziellen Situationen kann der Einsatz jedoch hilfreich sein, entweder als Überbrückung bis zu einer möglichen Transplantation oder bis zu einer Erholung der Leberfunktion.

Einleitung

Das akute Leberversagen (ALV), das chronische Leberversagen (CLV) und das akut-auf-chronische Leberversagen (ACLF) sind Krankheitsbilder, die in der Intensivmedizin häufig vorkommen und mit einer hohen Mortalität von 60–90 % assoziiert sind (Bower et al. 2007). Trotz unterschiedlicher Ursachen und individueller zeitlicher Verläufe bieten die Patienten in fortgeschrittenen Stadien ähnliche Symptome und Komplikationen. Dazu zählen (Chen et al. 2013; Grace und Angus 2013; Khashab et al. 2007):
In der Folge können systemische Infektionen oder ein Multiorganversagen auftreten, was häufig zum Tod der Patienten führt.
Trotz erheblicher Fortschritte in der Intensivmedizin in den letzten Jahrzehnten und gut etablierter extrakorporaler Unterstützungssysteme bei Versagen anderer Organe (Niere, Herz, Lunge) bleibt bei Patienten mit Leberversagen die orthotope Lebertransplantation die einzige kurative Therapieoption, insbesondere, weil die extrakorporale Organunterstützung im Hinblick auf die verschiedenen Funktionen der Leber schwer umzusetzen ist.
Ein wesentlicher Pathomechanismus bei jeder Form des Leberversagens ist die Unfähigkeit der Leber, die zirkulierenden Toxine endo- oder exogener Natur zu metabolisieren und zu eliminieren. Die Höhe der Bilirubin-Konzentration im Serum korreliert hierbei gut mit dem Ausmaß der beeinträchtigten Leberfunktion (Oppert et al. 2009). Ein Leberunterstützungsverfahren sollte also in der Lage sein, die ausgefallene Entgiftungsfunktion der erkrankten Leber zu ersetzen. Darüber hinaus sollte das optimale Leberunterstützungsverfahren in der Lage sein, Synthese- und Regulationsfunktion (Galleproduktion, Stoffwechselhomöostase, Immunfunktion) der Leber zumindest in Teilen zu ersetzen.

Extrakorporale Leberersatzverfahren (ELS)

Extrakorporale Leberersatzverfahren (ELS) stellen seit vielen Jahren einen wichtigen Baustein in der Therapie des Leberversagens dar. Während sich allerdings die Ergebnisse der Lebertransplantation (LTX) bei kritisch kranken Patienten mit akutem Leberversagen (ALF) oder akut-auf-chronischem Leberversagen (ACLF) ständig verbessert haben, bleiben die Ergebnisse für Patienten, die nicht für eine LTX in Frage kommen, weiterhin schlecht. Das Ziel von ELS ist es daher, eine Überbrückung und einen Ersatz der Leberfunktion entweder bis zur Organerholung oder bis zur Durchführung einer LTX zu ermöglichen. Studien zum Einsatz verschiedener ELS-Verfahren konnten bisher jedoch keinen Überlebensvorteil für diese Verfahren nachweisen. Durch Modifizierung und Optimierung der drei wichtigsten Säulen der ELS – Krankheit (Patientenauswahl), Gerät (ELS-System) und Dosis (Intensität) – könnten jedoch zukünftig bessere Ergebnisse erzielt werden. Die Ergebnisse der hierzu laufenden klinischen Studien muss abgewartet werden.
Grundlage der ELS-Verfahren ist das Potenzial der Leber, sich auch bei fortgeschrittenem und ausgeprägtem Leberversagen zu regenerieren und zur Ausgangsfunktion zurückzukehren. Während des Leberversagens können ELS optimalerweise dann die Leberfunktion teilweise oder auch ganz ersetzen, und damit sowohl den Patienten am Leben erhalten als auch eine Voraussetzung für die Regeneration der Leberfunktion bieten. ELS-Verfahren arbeiten dabei außerhalb des Körpers, indem Vollblut oder Plasma des Patienten durch einen Adsorptions-, Dialyse- oder Zellfilter geleitet wird, um zirkulierende Toxine zu entfernen und ggf. funktionelle Substanzen zuzuführen. Das Potenzial für eine Reversibilität eines Leberausfalls besteht dabei sowohl bei Patienten mit akutem Leberversagen (ALF) als auch mit akutem auf-chronischen Leberversagen (ACLF). Daher kann ELS sowohl bei Patienten mit ALF als auch ACLF angezeigt sein, um das transplantationsfreie Überleben zu verbessern. Alternativ kann ELS bei Patienten mit Leberversagen als Überbrückung zur LTX indiziert sein, um sie zu stabilisieren, bis eine Leber für eine Transplantation zur Verfügung steht. Andere mögliche Anwendungen von ELS können die Behandlung von Komplikation wie hepatischer Enzephalopathie, schwerem Pruritus, schwere Sepsis, Intoxikation oder Nierenfunktionsstörung umfassen.
Da die Akkumulation und die fehlende Elimination endo- und exogener Toxine eines der Hauptprobleme bei jeder Form des Leberversagens darstellt, liegt der Fokus heute auf dem Einsatz von Detoxifikationssystemen, die primär die Entgiftungsfunktion der Leber und damit indirekt ihre Regeneration unterstützen. Im Gegensatz zu extrakorporalen Organersatzverfahren bei Nierenversagen (z. B. Hämodialyse, Hämofiltration), bei denen es hauptsächlich um die Elimination von wasserlöslichen Toxinen geht, muss die Detoxifikation beim Leberversagen ein breiteres Spektrum an Proteinen und Toxinen verschiedener Größen erfassen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass weder die zu eliminierenden Toxine noch deren Aggregatszustand klar definiert sind. Unbekannt sind weiterhin die notwendigen Clearance-Raten, die für eine Verbesserung des Patientenzustandes erforderlich sind, ebenso wie die Zielwerte, die zu erreichen sind. In Annäherung an diese Problematik bedient man sich zweiter Substanzen als Surrogatparameter:
  • Ammoniak als Surrogatparameter für wasserlösliche Toxine und
  • Bilirubin als Surrogatparameter für albumingebundene Toxine.
Diese Bindung macht Albumin zum wesentlichen Ziel der heutigen Detoxifikationssysteme MARS und Prometheus.

Molecular-Adsorbents-Recirculatory-System (MARS)

MARS („molecular adsorbents recirculatory system“; Fa. Gambro, Schweden) wurde an der Universität Rostock entwickelt und erstmals 1993 in Studien getestet (Stange et al. 1993). Seit 1999 ist das System CE-zertifiziert und stellt das derzeit am häufigsten angewandte Leberdialyseverfahren weltweit dar. Zur Durchführung werden eine spezielle MARS-Monitoring-Einheit und eine Hämodialysemaschine benötigt. Das Blut des Patienten (primäre Zirkulation) wird durch einen speziellen albuminundurchlässigen Filter geleitet. In der sekundären Zirkulation befindet sich 20 %ige Albuminlösung als Dialysat, sodass hydrophobe Substanzen und Toxine entsprechend dem Konzentrationsgradienten aus dem Blut des Patienten in die sekundäre Zirkulation übertreten können. Da der Filter für Albumin impermeabel ist, können nur ungebundene Toxine die Membran passieren, wodurch die Elimination von Substanzen, die eine starke Bindung an Albumin aufweisen wie beispielsweise unkonjugiertes Bilirubin, limitiert ist. In die sekundäre Zirkulation ist ein Dialysekreislauf zur Elimination wasserlöslicher Toxine eingeschaltet. Nach Passieren von zwei weiteren Adsorbern gelangt die gereinigte Albuminlösung dann wieder in den Hämofilter der primären Zirkulation.
Ein MARS-Zyklus dauert ca. 6–8 h und wird von den Patienten meist gut toleriert. Relevante hämodynamische Beeinträchtigungen werden selten beobachtet. Gelegentlich kommt es zu einer Hyperkoagulabilität und zu einem Abfall der Thrombozyten (Rifai 2008).
MARS® ist das am besten untersuchte ELS-System. MARS wurde sowohl bei Patienten mit ALF als auch ACLF untersucht. Bei ALF zeigen klinische Studien durchweg keinen Überlebensvorteil für die Patienten. Eine der relevantesten dieser Studien, die FULMAR-Studie (Saliba et al. 2013), war eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie, die MARS plus medizinischer Standardtherapie (SMT) (n = 57) mit SMT allein (n = 53) bei ALF-Patienten verglich. Dabei zeigte sich kein Unterschied im 6-Monats-Überleben zwischen den Gruppen (75,5 vs. 82,9 %). Bei Patienten mit ACLF zeigt MARS einige positive Auswirkungen auf die einzelnen Organfunktionen. Positive Wirkungen wurden bei der schweren portalen Hypertonie, der hepatischen Enzephalopathie, der Nierenfunktion und des Pruritus beobachtet. Die größte kontrollierte klinische Studie zu MARS bei ACLF-Patienten ist die randomisierte RELIEF-Studie (Bañares et al. 2013), die MARS plus SMT (n = 95) gegen SMT (n = 94) verglich. In dieser Studie konnte MARS eine signifikante Reduktion des Serumkreatinins, des Bilirubins und des Grades der hepatischen Enzephalopathie im Vergleich zu SMT nachweisen. Der primäre Endpunkt, das 28-Tage-Überleben, war jedoch nicht signifikant unterschiedlich (60,7 % vs. 58,9 %). In einer Metaanalyse zeigte sich ein verbessertes 10-Tage- und 30-Tage-Überleben bei einer hochintensiven MARS-Therapie von fünf oder mehr Sitzungen in der Gesamtkohorte (10-Tage-Überleben 98,6 % vs. 82,8 %; 30-Tage-Überleben 73,9 % vs. 64,3 %) sowie in der ACLF-Subgruppe (10-Tage-Überleben 97,8 % vs. 78,6 %; 30-Tage-Überleben 73,3 % vs. 58,5 %) (Bañares et al. 2019).

Prometheus

Das Prometheus-Verfahren (Fa. Fresenius, Deutschland) wurde an der Universität in Krems entwickelt und erstmalig 1999 vorgestellt (Falkenhagen et al. 1999). Es basiert auf der Methode der fraktionierten Plasmaseparation und Adsorption (FPSA).
Bei dem Verfahren wird das Blut des Patienten in der primären extrakorporalen Zirkulation durch einen im Gegensatz zum MARS-Verfahren albuminpermeablen Filter geleitet und passiert anschließend 2 Adsorbersäulen. Aufgrund der Porengröße des Primärfilters können albumingebundene Toxine im Gegensatz zum MARS-Verfahren den Filter frei passieren und an die Adsorber binden, was zur effektiven Elimination von Toxinen mit starker Albuminbindung führt. Nach den Adsorbern wird die albuminreiche Plasmafraktion wieder in die primäre Zirkulation geleitet, wo sie einer konventionellen Dialyse zugeführt wird, was die Entfernung aller wasserlöslichen Toxine ermöglicht. Eine Behandlung mit dem Prometheus-Verfahren dauert max. ca. 6 h.
Die erste Studie zum Prometheus-Verfahren zeigte einen im Vergleich zu MARS deutlicheren Abfall des systemischen Blutdrucks während der Behandlung (Rifai et al. 2003), am ehesten verursacht durch den akut auftretenden intravasalen Volumenmangel, während ein Teil des Blutes durch die primäre extrakorporale Zirkulation fließt. Zudem beschrieben sind ein Abfall des systemischen Albuminspiegels (Evenepoel et al. 2006), eine transiente Leukopenie (Rifai et al. 2003) und katheterassoziierte Probleme durch Clotting trotz Heparingabe. Blutungen oder Thrombopenien wie beim MARS-Verfahren wurden bisher aber nicht beobachtet.
Vergleicht man die beiden Verfahren, so liegt der wesentliche Unterschied darin, dass durch Prometheus höhere Clearance-Raten für albumingebundene Toxine, u. a. für Ammoniak, unkonjugiertes Bilirubin und Harnstoff, erreicht werden können (Evenepoel et al. 2005). Ein signifikanter Vorteil für das Outcome der Patienten konnte bisher nicht gezeigt werden.
Die HELIOS-Studie (Kribben et al. 2012), eine große randomisierte kontrollierte Studie, verglich Prometheus plus SMT (8–11 Sitzungen, jeweils 4 h) (n = 77) oder SMT allein (n = 68) bei ACLF-Patienten. Unter der Prometheus-Therapie wurde nach 28 Tagen eine anhaltende Bilirubinsenkung beobachtet. In der Intention-to-treat-Analyse wurden jedoch keine Unterschiede beim 28-Tage-Überleben (66 % vs. 63 %) oder 90-Tage-Überleben (47 % vs. 38 %) festgestellt. In der Subgruppenanalyse zeigten jedoch diejenigen mit einem MELD von mehr als 30 einen 90-Tage-Überlebensvorteil mit Prometheus-Therapie gegenüber SMT allein. Obwohl andere Studien über verbesserte Kreatinin- und Ammoniakwerte bei der Prometheus-Therapie gegenüber SMT berichtet hatten, wurde dies in der HELIOS-Studie nicht bestätigt. Damit können aufgrund der bisherigen Ergebnisse keine evidenzbasierten allgemeinen Empfehlungen für die Verwendung von MARS oder Prometheus zur Behandlung von Patienten mit ACLF außerhalb von Studien gegeben werden.

High-Volume Plasmaaustausch (HVP)

Auch der sog. High-Volume Plasmaaustausch (HVP), der für andere medizinische Indikationen etabliert ist, wurde als ELS-System untersucht. HVP beruht auf Plasmatrennung und Elimination aus Vollblut. Der anschließende Ersatz von entzogenen Flüssigkeiten und Blutprodukten wird in der Regel mit frisch gefrorenem Plasma durchgeführt. Zwei große klinische Studien wurden mit HVP durchgeführt. In der Studie von Qin et al. (2014) wurden Patienten mit ACLF randomisiert, die für eine Transplantation nicht geeignet waren. Diese erhielten entweder einen HVP plus SMT (n = 104) oder SMT allein (n = 130). Die Studie zeigte ein signifikant verbessertes 90-Tage-Überleben (60 % vs. 47 %) und medianes Überleben (879 vs. 649 Tage). Obwohl diese Ergebnisse ermutigend sind, wurde diese Studie ausschließlich in einer Hepatitis-B-Virus-infizierten Patientenkohorte durchgeführt, was die allgemeine Aussagekraft einschränkt. Bei Patienten mit ALF wurde von Larsen et al. (2016) eine randomisierte, multizentrische Studie zum Vergleich von HVP plus SMT (n = 92) vs. SMT allein (n = 90) durchgeführt. Obwohl sich das Überleben in keiner der Gruppen mit anschließender Transplantation unterschied, war das transplantationsfreie Überleben bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus bei den mit HVP behandelten Patienten signifikant verbessert (58,7 % vs. 47,8 %). Darüber hinaus reduzierten sich die systemische Entzündungsreaktion und der SOFA-Score in der HVP-Gruppe signifikant. Auch Metanalysen weisen auf eine mögliche Rolle des HVP bei ALF und ACLF hin (Tan et al. 2020).

Biologische extrakorporale Leberunterstützung

Auch biologische extrakorporale Leberunterstützungsverfahren sind bei Leberversagen getestet worden, spielen jedoch aktuell in der Praxis keine Rolle. Zu Beginn der Entwicklung von Leberersatzverfahren lag eine große Erwartung und Hoffnung auf diesen biologischen Systemen, deren Funktionsweise pathophysiologisch Vorteile zu haben schien. Das ELAD®-System (Extracorporeal Liver Assist Device) unterscheidet sich von den oben genannten Systemen dadurch, dass bei ELAD ein biologischer Dialysator verwendet wird. Die Hohlfaser-Dialysekartuschen enthalten dabei humane Hepatoblastomzellen (HepG2/C3A), die in der Lage sind, in-vivo-Funktionen wie Albuminsynthese und Cytochrom-P450-Aktivität nachzuahmen. Die wichtigste Studie zu ELAD war eine multinationale, randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie, in der ELAD plus SMT (n = 96) mit SMT allein (n = 107) bei Patienten mit schwerer alkoholischer Hepatitis verglichen wurde. Es zeigte sich zu keinem Zeitpunkt ein Unterschied im Gesamtüberleben (51 % vs. 49,5 %) (Thompson et al. 2018). Nach dieser Studie wurde die Entwicklung von ELAD gestoppt. Insgesamt zeigten diese biologischen Systeme bisher keinen oder bestenfalls einen marginalen Nutzen im Gesamtüberleben oder im transplantationsfreien Überleben.

Einsatzgebiete

ELF bei akutem (ALF) und akut-auf-chronischem Leberversagen (ACLF)

In den letzten 20–30 Jahren hat sich die Prognose des ALF mit deutlich weniger Todesfällen von Patienten auf der Warteliste verbessert. Auch die Todesfälle durch ein Hirnödem – einer typischen Komplikation des ALF – sind deutlich zurückgegangen. Unterschiedliche Gründe könnten für die eher ernüchternden Daten zu Leberersatzverfahren bei ALF und ACLF beigetragen haben. Dass die FULMAR-Studie keinen Überlebensvorteil zeigte, ist möglichweise auf die kurze Zeit zwischen Beginn des Leberersatzverfahrens und der Durchführung einer Lebertransplantation zurückzuführen (mediane Zeit von der Randomisierung bis zur Lebertransplantation: 16,2 h), so dass im Median nur lediglich eine MARS-Therapiesitzung durchgeführt wurde.
Die europäische hepatologische Fachgesellschaft EASL gibt folgende Empfehlung zum Einsatz von extrakorporalen Leberunterstützungssystemen bei ALF (Wendon et al. 2017):
  • Leberunterstützungssysteme (biologisch oder adsorbierend) sollten nur im Rahmen von randomisierten kontrollierten Studien (RCT) eingesetzt werden (Evidenzgrad II-1, Empfehlungsgrad 1).
  • Plasmaaustausch verbessert in RCT signifikant das transplantationsfreie Überleben bei Patienten mit ALF und moduliert die Immundysfunktion (Evidenzgrad I, Empfehlungsgrad 1).
  • Ein Plasmaaustausch kann insbesondere bei Patienten nützlich sein, wenn die Patienten frühzeitig behandelt werden und sich letztendlich keiner LTX unterziehen (Evidenzgrad I, Empfehlungsgrad 2).
Zudem war das ACLF – im Gegensatz zu ALF – zu dem Zeitpunkt, als die RELIEF- oder HELIOS-Studie durchgeführt wurde, eine ungenau definierte Entität. Daher wurden in beide Studien höchstwahrscheinlich Patienten mit „ACLF“ eingeschlossen, deren Mortalitätsrisiko stark von 0 % bis 100 % variierte – wie dies die Daten der CANONIC-Studie gezeigt haben (Moreau et al. 2013). Die Definition eines ACLF basierend auf dem Chronic Liver Failure Consortium (CLIF-C ACLF)-Score ermöglicht eine genauere Vorhersage der Sterblichkeit von Patienten mit ACLF. Bei Werten von 34 oder weniger liegt die 28-Tage-Mortalität bei 5 %, während Werte von mindestens 65 mit einer 28-Tage-Mortalität von mindestens 80 % einhergehen. Es ist daher denkbar, dass frühere Studien zu ELS-Systemen daher negativ ausgingen, weil Patienten eingeschlossen wurden, die entweder „zu gut“ (CLIF-C ACLF-Score < 34) oder aber auch „zu krank“ (CLIF-C ACLF-Score > 65) waren, um einen Vorteil von den ELS-Systemen zu haben. Die Zielpopulation von Personen mit ACLF, die für ein ELS in Frage kommen, sollte CLIF-C-ACLF-Werte zwischen 34 und 65 aufweisen.

Akute alkoholtoxische Hepatitis

Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet für extrakorporale Leberunterstützungsverfahren ist die akute alkoholtoxische Hepatitis (AH). Auch hier fehlen jedoch größere kontrollierte Studien mit einem Beleg der Wirksamkeit. In einer kleineren Arbeit, die 2003 von Jalan et al. publiziert wurde, konnte bei 8 Patienten mit einer AH eine signifikante Verbesserung sowohl der biochemischen Parameter Bilirubin, Kreatinin und INR als auch hämodynamischer Parameter wie dem mittleren arteriellen Blutdruck, dem systemischen Widerstand und dem kardialen Output beobachtet werden (Jalan et al. 2003).
Ein Vergleich von MARS und Prometheus bei der AH wurde 2006 publiziert. Lalemann et al. fanden eine signifikante Verbesserung der hämodynamischen Parameter in der Gruppe der MARS-, nicht jedoch in der Gruppe der mit Prometheus behandelten Patienten (Laleman et al. 2006). Belastbare Daten zum Überleben der Patienten finden sich in keiner der beiden Studien. Es ist bekannt, dass diese Patientengruppe eine hohe Mortalität hat, die nur durch eine Transplantation entscheidend gebessert werden kann. Daten zu einer frühen Transplantation weit vor Erreichen der üblicherweise geforderten 6-monatigen Alkoholkarenz sind vielversprechend, rufen jedoch ethische Bedenken hervor (Mathurin et al. 2011).
Eine Transplantation kommt bei der akuten Alkoholhepatitis gemäß den Richtlinien der Bundesärztekammer nur in Ausnahmefällen in Frage. Wird in diesen Fällen ein extrakorporales Leberunterstützungsverfahren angewendet, so müssen die Erfolgsaussichten und Perspektiven realistisch betrachtet werden. Aus den Daten von Kantola et al. (2009, 2011) geht hervor, dass Patienten mit einem ACLF auf dem Boden einer alkoholassoziierten Lebererkrankung die schlechteste Prognose aller Gruppen haben, die mit einem extrakorporalen Leberunterstützungsverfahren behandelt werden. In diesem Zusammenhang kommt der richtigen Auswahl der Patienten eine besondere Bedeutung zu.

Hepatische Enzephalopathie

Es gibt zahlreiche Hinweise und einige kontrollierte Studien, dass durch den Einsatz einer extrakorporalen Leberunterstützung eine effektive Therapie einer hepatischen Enzephalopathie möglich ist. Hassanein et al. (2007) untersuchten 70 Patienten mit ACLF, die der medizinischen Standardbehandlung mit oder ohne MARS-Therapie unterzogen wurden. In der Gruppe der MARS-behandelten Patienten wurde eine signifikant schnellere und ausgeprägtere Verbesserung der hepatischen Enzephalopathie beobachtet als in der Gruppe der Standardbehandelten. Auch von Sen et al. (2004) konnte eine signifikante Verbesserung der hepatischen Enzephalopathie in einer kontrollierten Studie mit 18 Patienten mit ACLF, die mit MARS behandelt wurden, gezeigt werden.
Die Senkung des intrakraniellen Drucks und damit die kausale Therapie des potenziell letalen Hirnödems bei einer schweren hepatischen Enzephalopathie wurde bisher nur tierexperimentell untersucht. In zwei Studien mit Schweinen wurde eine Abnahme des intrakraniellen Drucks sowohl unter MARS als auch unter Prometheus beobachtet (Ryska et al. 2009; Sen et al. 2006).

Cholestatischer Pruritus

Der cholestatische Pruritus ist weitaus weniger gefährlich als das ALV oder das ACLF. Dennoch ist er für die Patienten mit Hyperbilirubinämie im Rahmen chronischer Leber- und Gallenwegserkrankungen belastend und häufig trotz antipruriginöser Therapie nur schlecht zu kontrollieren. Es gibt zahlreiche Studien und Fallberichte, in denen über eine Verbesserung eines cholestatischen Pruritus unter der Behandlung mit MARS und Prometheus berichtet wird, wobei die Effekte teils unterschiedlich und häufig nicht nachhaltig waren (Bellmann et al. 2004; Pares et al. 2010; Rifai et al. 2006).

Praktisches Vorgehen

Zum praktischen Vorgehen gibt es für extrakorporale Leberunterstützungsverfahren derzeit weder klare Empfehlungen noch etablierte Leitlinien.
Die Auswahl des Verfahrens hängt im Wesentlichen davon ab, ob und welches Verfahren vor Ort verfügbar ist. In den seltensten Fällen kann der Intensivmediziner zwischen MARS und Prometheus wählen.
Die entscheidende Frage ist die Auswahl des richtigen Patienten, der voraussichtlich von der Behandlung profitieren wird.
Wie aus den Daten von Kantola et al. (2009) hervorgeht, ist die zugrunde liegende Lebererkrankung der wichtigste prognostische Prädiktor für das Überleben der Patienten. Aus den Daten kann weiter gefolgert werden, dass Patienten mit ALV besser für den Einsatz eines extrakorporalen Leberunterstützungsverfahrens geeignet sind als Patienten mit ACLF. Bei der Gruppe mit ACLF scheinen Patienten mit einem MELD-Score von > 30 Punkten und/oder einem hepatorenalen Syndrom (HRS) Typ 1 am ehesten zu profitieren. Es sollte also vor Behandlungsbeginn feststehen, ob ein ALV oder ein ACLF vorliegt. Der MELD-Score sollte bestimmt werden. Ein hepatorenales Syndrom sollte abgeklärt oder ausgeschlossen worden sein. Um in der Komplexität intensivmedizinischer Behandlungskonzepte diese wichtigen Punkte nicht zu übersehen, empfiehlt sich die Etablierung von und die regelmäßige Überprüfung anhand eigener klinikinterner Standards.
Die Entscheidung für oder gegen die Nutzung eines extrakorporalen Verfahrens sollte, wenn möglich, im interdisziplinären Kontext, beispielsweise in gemeinsamen Boards mit Hepatologen, Intensivmedizinern und Transplantchirurgen, getroffen werden. Ein Therapieziel sollte definiert sein. Soll der Patient nicht nur bis zu einer möglichen Erholung der Leberfunktion behandelt werden (sog. „bridging to recovery“), sondern bis zu einer möglichen Lebertransplantation (sog. „bridging to transplant“), so ist eine zeitgleiche Evaluation im Hinblick auf eine mögliche Lebertransplantation und anschließend die Aufnahme auf die Transplantationswarteliste erforderlich. Hierzu ist die Verlegung des Patienten an ein entsprechendes Zentrum unumgänglich.
Des Weiteren ist zu bedenken, dass die Behandlung mit einem extrakorporalen Verfahren zeit- und ressourcenintensiv ist. Ähnlich wie bei der Hämodialyse sind repetitive Behandlungszyklen für einen erfolgreichen Verlauf nötig. Nicht überall stehen die entsprechenden finanziellen und personellen Mittel zur Verfügung.

Zusammenfassung und Ausblick

Aufgrund der aktuellen Datenlage kann ein standardmäßiger Einsatz extrakorporaler Leberunterstützungssysteme weder beim akuten noch beim akut-auf-chronischen Leberversagen oder der alkoholtoxischen Hepatitis als Standard empfohlen werden. In speziellen Situationen kann der Einsatz jedoch hilfreich sein, entweder als Überbrückung bis zu einer möglichen Transplantation oder bis zu einer Erholung der Leberfunktion. Insbesondere bei Patienten mit einem hepatorenalen Syndrom (HRS) Typ 1 oder bei einer therapierefraktären hepatischen Enzephalopathie ist der Einsatz von MARS oder Prometheus zu evaluieren. Zudem ist es sinnvoll, den CLIF-C ACLF-Score und damit den Schweregrad des ACLF zu bestimmen: die Zielpopulation von Personen mit ACLF, die für ein ELS in Frage kommen, sollte möglichst einen CLIF-C-ACLF-Wert zwischen 34 und 65 aufweisen. Beim ALF kann ein Plasmaaustausch erwogen werden, insb. wenn keine Lebertransplantation in Frage kommt. Dieser sollte möglichst frühzeitig erfolgen.
Um einen nachhaltigen Überlebensvorteil zu demonstrieren, sind weitere Studien notwendig. Ebenso müssen in künftigen Untersuchungen der richtige Einsatzzeitpunkt, die nötige Intensität und die optimale Dauer der Behandlung geklärt werden. Die Gruppe der Patienten, die am ehesten von einer extrakorporalen Leberunterstützungsbehandlung profitiert, muss klarer definiert werden.
Literatur
Bañares R, Nevens F, Larsen FS, Jalan R, Albillos A, Dollinger M, Saliba F, Sauerbruch T, Klammt S, Ockenga J, Pares A, Wendon J, Brünnler T, Kramer L, Mathurin P, de la Mata M, Gasbarrini A, Müllhaupt B, Wilmer A, Arroyo V et al (2013) Extracorporeal albumin dialysis with the molecular adsorbent recirculating system in acute-on-chronic liver failure: the RELIEF trial. Hepatology 57(3):1153–1162. https://​doi.​org/​10.​1002/​hep.​26185
Bañares R, Ibáñez-Samaniego L, Torner JM, Pavesi M, Olmedo C, Catalina MV, Albillos A, Larsen FS, Nevens F, Hassanein T, Schmidt H, Heeman U, Jalan R, Moreau R, Arroyo V (2019) Meta-analysis of individual patient data of albumin dialysis in acute-on-chronic liver failure: focus on treatment intensity. Ther Adv Gastroenterol 12:1756284819879565CrossRef
Bellmann R et al (2004) Treatment of refractory cholestatic pruritus after liver transplantation with albumin dialysis. Liver Transpl 10(1):107–114CrossRefPubMed
Bower WA et al (2007) Population-based surveillance for acute liver failure. Am J Gastroenterol 102(11):2459–2463CrossRefPubMed
Chen HS et al (2013) Portopulmonary hypertension in cirrhotic patients: prevalence, clinical features and risk factors. Exp Ther Med 5(3):819–824CrossRefPubMedPubMedCentral
Evenepoel P et al (2005) Detoxifying capacity and kinetics of prometheus – a new extracorporeal system for the treatment of liver failure. Blood Purif 23(5):349–358CrossRefPubMed
Evenepoel P et al (2006) Prometheus versus molecular adsorbents recirculating system: comparison of efficiency in two different liver detoxification devices. Artif Organs 30(4):276–284CrossRefPubMed
Falkenhagen D et al (1999) Fractionated plasma separation and adsorption system: a novel system for blood purification to remove albumin bound substances. Artif Organs 23(1):81–86CrossRefPubMed
Grace JA, Angus PW (2013) Hepatopulmonary syndrome: update on recent advances in pathophysiology, investigation, and treatment. J Gastroenterol Hepatol 28(2):213–219CrossRefPubMed
Hassanein TI et al (2007) Randomized controlled study of extracorporeal albumin dialysis for hepatic encephalopathy in advanced cirrhosis. Hepatology 46(6):1853–1862CrossRefPubMed
Jalan R et al (2003) Extracorporeal liver support with molecular adsorbents recirculating system in patients with severe acute alcoholic hepatitis. J Hepatol 38(1):24–31CrossRefPubMed
Kantola T et al (2009) Survival predictors in patients treated with a molecular adsorbent recirculating system. World J Gastroenterol 15(24):3015–3024CrossRefPubMedPubMedCentral
Kantola T et al (2011) Bridging therapies and liver transplantation in acute liver failure, 10 years of MARS experience from Finland. Scand J Surg 100(1):8–13CrossRefPubMed
Khashab M, Tector AJ, Kwo PY (2007) Epidemiology of acute liver failure. Curr Gastroenterol Rep 9(1):66–73CrossRefPubMed
Kribben A et al (2012) Effects of fractionated plasma separation and adsorption on survival in patients with acute-on-chronic liver failure. Gastroenterology 142(4):782–789 e3CrossRefPubMed
Laleman W et al (2006) Effect of the molecular adsorbent recirculating system and Prometheus devices on systemic haemodynamics and vasoactive agents in patients with acute-on-chronic alcoholic liver failure. Crit Care 10(4):R108CrossRefPubMedPubMedCentral
Larsen FS, Schmidt LE, Bernsmeier C, Rasmussen A, Isoniemi H, Patel VC, Triantafyllou E, Bernal W, Auzinger G, Shawcross D, Eefsen M, Bjerring PN, Clemmesen JO, Hockerstedt K, Frederiksen HJ, Hansen BA, Antoniades CG, Wendon J (2016) High-volume plasma exchange in patients with acute liver failure: an open randomised controlled trial. J Hepatol 64(1):69–78. https://​doi.​org/​10.​1016/​J.​JHEP.​2015.​08.​018CrossRefPubMed
Mathurin P et al (2011) Early liver transplantation for severe alcoholic hepatitis. N Engl J Med 365(19):1790–1800CrossRefPubMed
Moreau R, Jalan R, Gines P, Pavesi M, Angeli P, Cordoba J, Durand F, Gustot T, Saliba F, Domenicali M, Gerbes A, Wendon J, Alessandria C, Laleman W, Zeuzem S, Trebicka J, Bernardi M, Arroyo V (2013) Acute-on-chronic liver failure is a distinct syndrome that develops in patients with acute decompensation of cirrhosis. Multicenter Study 144(7):1426-37, 1437.e1-9
Oppert M et al (2009) Extracorporeal liver support therapy with Prometheus in patients with liver failure in the intensive care unit. Ther Apher Dial 13(5):426–430CrossRefPubMed
Pares A et al (2010) Treatment of resistant pruritus from cholestasis with albumin dialysis: combined analysis of patients from three centers. J Hepatol 53(2):307–312CrossRefPubMed
Qin G, Shao JG, Wang B, Shen Y, Zheng J, Liu XJ, Zhang YY, Liu YM, Qin Y, Wang LJ (2014) Artificial liver support system improves short- and long-term outcomes of patients with HBV-associated acute-on-chronic liver failure: a single-center experience. Medicine 93(28):e338. https://​doi.​org/​10.​1097/​MD.​0000000000000338​CrossRefPubMedPubMedCentral
Rifai K (2008) Extracorporeal albumin dialysis. Hepatol Res 38(Suppl 1):S41–S45CrossRefPubMed
Rifai K et al (2003) Prometheus – a new extracorporeal system for the treatment of liver failure. J Hepatol 39(6):984–990CrossRefPubMed
Rifai K et al (2006) Treatment of severe refractory pruritus with fractionated plasma separation and adsorption (Prometheus). Scand J Gastroenterol 41(10):1212–1217CrossRefPubMed
Ryska M et al (2009) Fractionated plasma separation and adsorption significantly decreases intracranial pressure in acute liver failure: experimental study. Eur Surg Res 42(4):230–235CrossRefPubMed
Saliba F, Camus C, Durand F, Mathurin P, Letierce A, Delafosse B, Barange K, Perrigault PF, Belnard M, Ichaï P, Samuel D (2013) Albumin dialysis with a noncell artificial liver support device in patients with acute liver failure: a randomized, controlled trial. Ann Intern Med 159(8):522–531. https://​doi.​org/​10.​7326/​0003-4819-159-8-201310150-00005CrossRefPubMed
Sen S et al (2004) Pathophysiological effects of albumin dialysis in acute-on-chronic liver failure: a randomized controlled study. Liver Transpl 10(9):1109–1119CrossRefPubMed
Sen S et al (2006) Effect of albumin dialysis on intracranial pressure increase in pigs with acute liver failure: a randomized study. Crit Care Med 34(1):158–164CrossRefPubMed
Stange J et al (1993) Dialysis against a recycled albumin solution enables the removal of albumin-bound toxins. Artif Organs 17(9):809–813CrossRefPubMed
Tan EXX, Wang MX, Pang J, Lee GH (2020) Plasma exchange in patients with acute and acute-on-chronic liver failure: a systematic review. World J Gastroenterol 26(2):219. https://​doi.​org/​10.​3748/​WJG.​V26.​I2.​219CrossRefPubMedPubMedCentral
Thompson J, Jones N, Al-Khafaji A, Malik S, Reich D, Munoz S, MacNicholas R, Hassanein T, Teperman L, Stein L, Duarte-Rojo A, Malik R, Adhami T, Asrani S, Shah N, Gaglio P, Duddempudi A, Borg B, Jalan R, Subramanian R et al (2018) Extracorporeal cellular therapy (ELAD) in severe alcoholic hepatitis: a multinational, prospective, controlled, randomized trial. Liver Transpl 24(3):380–393. https://​doi.​org/​10.​1002/​LT.​24986
Wendon J, Cordoba J, Dhawan A, Larsen FS, Manns M, Samuel D, Simpson KJ, Yaron I, Bernardi M (2017) EASL Clinical Practical Guidelines on the management of acute (fulminant) liver failure. J Hepatol 66(5):1047–1081. https://​doi.​org/​10.​1016/​J.​JHEP.​2016.​12.​003CrossRefPubMed