Leitsymptom: Ikterus
Das Leitsymptom Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut, der Schleimhäute oder/und der inneren Organe infolge einer Hyperbilirubinämie. Von dem Ikterus abzugrenzen ist die asymptomatische Hyperbilirubinämie, die laborchemisch diagnostiziert wird, ohne dass klinisch Zeichen der Gelbfärbung vorliegen. Eine Hyperbilirubinämie wird ab 2 mg/dL symptomatisch, initial zumeist durch Gelbfärbung der Skleren. Bilirubin ist das Abbauprodukt des Hämoglobins und hat eine gelb-bräunliche Färbung. Der Abbau des Hämoglobins entsteht vorwiegend bei der Zersetzung alter Erythrozyten durch Makrophagen in Milz und Leber. Das Häm des Hämoglobins wird dabei durch die Hämoxygenase zu Biliverdin abgebaut, das dann durch die Biliverdinreduktase zu Bilirubin umgewandelt wird. Im Blutplasma wird Bilirubin an Albumin gebunden. Nach seiner Aufnahme in die Leberzelle wird das Bilirubin an Glucuronsäure gekoppelt. Dabei entsteht konjugiertes Bilirubin. Der Ikterus ist ein häufiges klinisches Symptom, dem eine Vielzahl von Erkrankungen wie Überproduktion des Bilirubins, reduzierte Konjugation des Bilirubins, hepatische Inflammation oder Versagen sowie biliäre Obstruktion zugrunde liegen können. Im Allgemeinen unterteilt man den Ikterus nach seiner Ätiologie in prähepatischen Ikterus, hepatischen Ikterus sowie posthepatischen Ikterus.