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Die Urologie
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Publiziert am: 01.01.2023

Primäre und sekundäre Megaureteren

Verfasst von: Jenny Lassmann, Josefine Horscht und Jan Roigas
Als Megaureter wird ein prävesikal erweiterter Harnleiter von 7 mm oder mehr bezeichnet. Der Begriff wird deskriptiv verwendet und lässt keine Rückschlüsse auf Ätiologie oder Ausprägungsgrad zu. Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Megaureteren. Beim primären Megaureter liegt eine Entwicklungsstörung des vesikoureteralen Übergangs des Harnleiters in die Blase vor. Der sekundäre Megaureter entwickelt sich auf Grundlage einer gestörten Blasenfunktion oder einer subvesikalen Obstruktion. Die Diagnose erfolgt meist pränatal mittels Ultraschall. Sowohl für die Diagnose als auch für Verlaufskontrollen ist der Ultraschall die wichtigste Bildgebung. Je nach Ausprägung und Befundkonstellation werden postpartal weitere diagnostische Verfahren wie das Miktionszystourethrogramm (MCU), das Miktionsurosonogramm (MUS), die Nierenfunktionsszintigrafie oder die Magnetresonanztomografie (MRT) angewendet. Grundsätzlich ist die Therapie des primären Megaureters konservativ ausgerichtet. Eine operative Therapie ist in ca. 20 % der Fälle bei Verschlechterung der Nierenfunktion oder ungenügendem Abfluss bei zunehmender Harnleiterdilatation indiziert, wobei verschiedene Techniken der Ureterozystoneostomie zur Verfügung stehen. Bei Vorliegen eines sekundären Megaureters kommt der Behandlung der Ursache die zentrale Bedeutung zu. Die Nachsorge erfolgt in der Regel individuell mittels sonografischer Untersuchungen und anhand renaler Funktionsparameter in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf und der Ausprägung. Klare Empfehlungen zu Nachsorgeintervallen und -parametern gibt es derzeit nicht.

Definition, Epidemiologie, Ätiologie

Unter dem Begriff Megaureter versteht man einen prävesikal erweiterten Harnleiter von mindestens 7 mm. Die rein deskriptive Bezeichnung lässt keine Rückschlüsse auf die Ätiologie zu. Es kann sowohl nur der prävesikale Anteil als auch der gesamte Harnleiter betroffen sein, einschließlich einer simultanen Dilatation des oberen Harntraktes. Pränatal wird bei etwa 1 % der Schwangeren eine Erweiterung des fetalen Harntraktes festgestellt. Bei ca. 5–10 % dieser Kinder wird ein Megaureter diagnostiziert. Die Inzidenz wird mit 0,30–0,35 Fällen pro 1000 Geburten angegeben und ist damit die zweithäufigste Ursache einer pränatal diagnostizierten Harntraktdilatation nach der Nierenbeckenabgangsstenose. Die Inzidenz bei Jungen ist 2–5 mal höher als bei Mädchen. Der linke Ureter ist häufiger betroffen als der rechte und in etwa 26–40 % der Fälle liegt eine zusätzliche Anomalie des Harntraktes vor, wie eine kontralaterale Nierenagenesie oder ein kontralateraler vesikoureteraler Reflux. In etwa 25 % der Fälle treten bilaterale Megaureteren auf. Ein bestimmtes genetisches Vererbungsmuster ist bei Megaureteren bisher nicht identifiziert worden, obwohl familiäre Häufungen beobachtet werden können.
Die Megaureteren werden nach Smith et al. (1977) in vier Varianten eingeteilt:
1.
Obstruktiver Megaureter
 
2.
Refluxiver Megaureter
 
3.
Refluxiver, obstruktiver Megaureter
 
4.
Nicht refluxiver, nicht obstruktiver Megaureter
 
Im Gegensatz dazu berücksichtigt die Einteilung nach Pfister und Hendren (1978) die Ausprägung der Harnleiter-Nierendilatation (Abb. 1):
  • Typ I: Erweiterung des distalen Harnleiters ohne Hydronephrose
  • Typ II: Erweiterung des Harnleiters und des Nierenbeckens
  • Typ III: Ausgeprägte Erweiterung und Elongation des gesamten Harnleiters und ausgeprägte Hydronephrose

Primärer Megaureter

Beim primären Megaureter besteht ursächlich eine Pathologie des terminalen Harnleitersegmentes, die zu einer konsekutiven proximalen Dilatation des betroffenen Harnleiters führt. Bei diesem etwa 0,5–4 cm langen Harnleitersegment zeigt sich weniger eine Stenose als vielmehr ein aperistaltisches Segment, welches den Urintransport in die Harnblase behindert und damit eine funktionelle Abflussstörung bewirken kann. Histologisch konnten an betroffenen Harnleiterabschnitten erhöhte Anteile von Kollagenfasern Typ I und III nachgewiesen werden. Möglicherweise spielt dabei eine Überexpression von TGF-ß (transforming growth factor-ß) und eine geringere Anzahl interstitieller Cajal-Zellen eine Rolle. Bei einem primären Megaureter ist die Dilatation in der Regel zumeist nicht funktion. Im zeitlichen Verlauf zeigt sich in etwa 80 % der Fälle eine spontane Rückbildung der Dilatation und Verbesserung der Abflussverhältnisse des Harntraktes der betroffenen Seite.
Entscheidend für das weitere Management ist die Differenzierung zwischen einem primär obstruktiven oder nicht obstruktiven Megaureter. In der klinischen Praxis ist diese Unterscheidung nicht immer einfach und lässt sich oft erst am klinischen Verlauf (Pyelonephritis, Entwicklung von Konkrementen, szinitgraphischer Funktionsverlust der betroffenen Niere in sequentiellen Untersuchungen) erkennen.
1.
In 80–90 % wird ein primär nicht obstruktiver, nichtrefluxiver Megaureter diagnostiziert. Diese Form des Megaureters bedarf keiner Intervention bzw. invasiven Therapie.
 
2.
In etwa 2 % der Fälle kann der primär obstruktive Megaureter mit einem ipsilateralen vesikoureteralen Reflux vergesellschaftet sein. Dies wird als primär obstruktiver, refluxiver Megaureter bezeichnet, d. h. es besteht eine Kombination aus terminaler Harnleiterenge und pathologischer Lage und Konfiguration des Harnleiterostiums.
 
3.
Der Begriff des primär refluxiven Megaureters sollte kritisch Anwendung finden, da es sich hier letztlich um ein sehr ausgeprägtes Bild eines vesikoureteralen Refluxes (VUR Grad IV oder V) handelt. Dieser ist durch eine pathologische Anatomie und Lateralisierung des Harnleiterostiums der betroffenen Seite mit Verkürzung des submukösen Tunnels des intramuralen Harnleiteranteiles gekennzeichnet. Ist nach Blasenentleerung sonografisch kein Megaureter mehr nachweisbar, sollte der Begriff des Megaureters nicht angewendet werden.
 
Bei den meisten Formen des primären Megaureters ist die Nierenfunktion der betroffenen Seite nicht eingeschränkt. Primär obstruktive Megaureteren zeigen zudem eine hohe Maturationsrate und bedürfen daher häufig keiner therapeutischen Intervention.

Sekundärer Megaureter

Sekundäre Megaureteren sind die Folge von anatomischen oder funktionellen vesikalen oder infravesikalen Pathologien die zu unphysiologisch hohen Blasendrücken und Blasenwandveränderungen führen. Hierfür ursächlich sind neurogene Harnblasenfunktionsstörungen mit Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie oder subvesikale Obstruktionen, wie bei posterioren Harnröhrenklappen oder eine Meatusstenos zu nennen. Ebenso können Blasendivertikel, Ureterozelen, Divertikel und Mündungsanomalien bei ektop mündendem Harnleiter ursächlich sein. Auch eine Kompression von außen durch Gefäße, Fibrose oder Tumoren können einen sekundären Megaureter verursachen.
Als sekundär refluxive Megaureteren werden refluxive, pathologisch erweiterte Harnleiter bezeichnet, die ursächlich durch zu hohe Miktionsdrücke im Sinne einer Ostieninsuffizienz als pop-off Meachanismus entstehen. Typischerweise treten sie als Folgeerscheinung bei Neugeborenen mit posterioren Harnröhrenklappen oder bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen auf (Abb. 2).
Praxistipp
Der Harnleiter ist beim obstruktiven und refluxiven sekundären Megaureter deutlich mehr dilatiert und nimmt häufig einen stärker geschlängelten Verlauf, als beim primären Megaureter.
Selten wird ein sekundärer, nicht refluxiver und nicht obstruktiver Megaureter diagnostiziert, bei dem kein direkter Zusammenhang mit einer anatomischen oder funktionellen Pathologie des Ureters oder des Harntraktes besteht. Dieser kann z. B. den Folgezustand einer vermehrten Urinproduktion bei Diabetes insipidus oder einer psychogen bedingten Polydipsie darstellen, aber auch im Rahmen von Infektionen des Harntraktes bei Hemmung der ureteralen Peristaltik durch bakterielle Endotoxine auftreten.

Symptomatik

Durch die breite Anwendung des pränatalen Ultraschalls wird die Diagnose einer Harntraktdilatation bzw. eines Megaureters meist pränatal gestellt. Postnatal kann ein Megaureter gelegentlich als Zufallsbefund, z. B. im Rahmen der Abklärung von Bauchschmerzen oder eines Harnwegsinfektes diagnostiziert werden. Nur sehr selten werden Megaureteren im Jugend- bzw. Erwachsenenalter symptomatisch. Dies gilt auch für zufällige Diagnosen bei asymptomatischen Patienten. Führende Symptome sind dann Abdominal- oder Flankenschmerzen, Hämaturie, Harnwegsinfektionen oder eine Urolithiasis.

Diagnostik

Auffälligkeiten des Harntraktes werden heutzutage üblicherweise pränatal diagnostiziert. Nach Beginn der fetalen Urinproduktion in der 8.–10. Schwangerschaftswoche (SSW) lassen sich Nieren und Blase meist zwischen der 12. und 14. SSW sicher darstellen. Entsprechend werden Auffälligkeiten des Harntraktes in der Regel im Rahmen des 2. (18.–21. SSW) oder 3. (28.–31.SSW) Trimester-Screenings festgestellt. Bei ca. 1 % der Schwangeren wird dabei eine fetale Dilatation der Harnwege diagnostiziert. (siehe Kap. „Pränatale Diagnostik in der Urologie“).
Die Beurteilung der Nierenbeckenkelchdilatation folgt der Einteilung der Society of Fetal Urology (SFU) und wurde von verschiedenen amerikanischen Fachgesellschaften als multidisziplinäres Konsensuspapier unter dem Begriff der Urinary tract dilation (UDT) classification definiert. Die Dokumentation des Anterior-Posterior Renal Pelvic Diameter (APRPD oder APD), der Kelchdilatation, der Parenchymdicke und -echogenität, der Harnleiter- und Blasenbeurteilung sowie der Beurteilung der Fruchtwassermenge sind dabei entscheidend und erlauben in der Verlaufsbeurteilung eine Risikostratifizierung für das postnatale Management (Nguyen et al. 2014).
Nach der Nierenbeckenabgangsstenose mit einem Anteil von ca. 30 % liegt in 5–10 % der Fälle eine funktionelle oder strukturelle Störung des ureterovesikalen Segmentes vor und führt zur Diagnose eines Megaureters. Bei pränatal unauffälliger Fruchtwassermenge und unauffälliger Miktion nach Geburt kann die erste sonografische Kontrolle ab dem 3. Lebenstag nach Ende der postnatalen Oligurie erfolgen. Lässt sich dabei eine prävesikale Ureterdilatation von 7 mm oder mehr nachweisen, sollte je nach Ausprägung, ein- oder beidseitigem Befall in der 2.–4. Lebenswoche eine weitere sonografische Kontrolle erfolgen. Bei Befundpersistenz oder Zunahme der Dilatation sind weitere Untersuchungen erforderlich.

Postnatale Untersuchungen

Bei allen Neugeborenen mit pränatal diagnostiziertem Megaureter wird postnatal innerhalb der ersten Lebenstage eine Ultraschalluntersuchung empfohlen. Wegen der funktionellen Oligurie bei Neugeborenen kann in den ersten Tagen nach Geburt ein Megaureter maskiert werden. Lässt sich ab dem 3. Lebenstag eine prävesikale Ureterdilatation von 7 mm oder mehr nachweisen, sollte nach 2–4 Wochen eine weitere sonografische Kontrolle erfolgen. Bei Befundpersistenz oder Zunahme der Dilatation sind zusätzliche Untersuchungen erforderlich.
Wichtig
Ausnahmen, die einer sofortigen weiteren Abklärung nach Geburt bedürfen, sind ein vorbeschriebenes Oligohydramnion, eine bilaterale Hydronephrose, eine Einzelniere, der Verdacht auf Harnröhrenklappen oder eine Anurie des Neugeborenen.
Ziel der weiterführenden Untersuchungen ist es den deskriptiven Befund des Megaureters entsprechend der Klassifizierung nach Smith in nichtobstruktiv-nichtrefluxiv, obstruktiv, obstruktiv-refluxiv und refluxiv sowie primären und sekundären Megaureter vornehmen zu können sowie den Grad einer möglichen der Nierenfunktionseinschränkung abschätzen zu können. In der Regel ist dafür ein einzelnes diagnostisches Verfahren nicht ausreichend, wiederholte Untersuchungen sind meist erforderlich.
Neugeborene mit pränatal diagnostizierter Hydroureteronephrose erhalten üblicherweise eine antibiotische Prophylaxe bevor die Diagnostik zur Klassifizierung erfolgt. Die Indikation zur antibiotischen Prophylaxe wird kontrovers diskutiert, ist aber nach heutigem Kenntnisstand gerechtfertigt. Sie reduziert die Inzidenz von Harnwegsinfektionen (HWI) bei Kindern mit primär obstruktiven Megaureteren um 83 % in den ersten 6 Monaten und um 55 % im 1. Lebensjahr (Gimpel et al. 2010).
Das Miktionszysturethrogramm (MCU) ist bei allen Neugeborenen mit Megaureter zum Ausschluss oder Nachweis eines vesikorenalen Refluxes bzw. einer subvesikalen Obstruktion (z. B. Harnröhrenklappe bei Jungen) indiziert. Der Untersuchungszeitpunkt wird durch die Symptomatik, den ein- oder beidseitigen Befund, das Ausmaß der Dilatation, die Verdachtsdiagnose oder vorhandene Begleitanomalien des Harntraktes (Ureterozele, ektoper Harnleiter) bestimmt. Die Untersuchung erfolgt je nach Indikation meist innerhalb weniger Tage bis Wochen nach der Geburt. Neugeborene mit beidseitiger Harnleiterdilatation und Jungen mit einseitiger Harnleiterdilatation sollten zeitnah ein MCU zum Ausschluss einer subvesikalen Obstruktion erhalten.
Das Miktionsurosonogramm (MUS – eine kontrastmittelverstärkte Ultraschalluntersuchung des Harntraktes) kann in entsprechenden Zentren mit viel Erfahrung in dieser Untersuchungsmethode und guter Bilddokumentation alternativ erfolgen (Abb. 3). Bei sagittaler Positionierung des Schallkopfes unter Miktion auf das Perineum ist es auch die dieser Methode valide möglich, eine Harnröhrenklappe nachzuweisen oder auszuschließen.
Wichtig
Der Goldstandard in der Diagnostik des vesikorenalen Refluxes ist aktuell das MCU.
Häufig ist zusätzlich die Durchführung einer Nierenszintigraphie mit Furosemidgabe indiziert, um eine mögliche Obstruktion auf Höhe des vesikoureteralen Übergangs beurteilen zu können. Die Interpretation der Szinigraphie sollte eine Zusammenschau der klinischen, sonografischen und ggf. weiterer radiologischer Befunde beinhalten. Die Beurteilung der seitengetrennten Nierenfunktion und des Nuklidabflusses sind entscheidend für die Therapiefestlegung. Beim primär nichtobstruktivem, nichtrefluxiven Megaureter lässt sich meist keine wesentliche Nierenfunktionseinschränkung nachweisen, allerdings kann ein verzögerter Nuklidabfluss durch die erhöhte Kapazität des erweiterten Nierenbeckens und Harnleiters imitiert werden. Bezüglich der Beurteilung einer Obstruktion auf Höhe des vesikoureteralen Übergangs spielt die Blasenfüllung eine entscheidende Rolle. Bei unklaren Befunden und ausgeprägten Megaureteren sollte im Intervall eine Wiederholung der Untersuchung mit Einlage eines transurethralen Katheters in Erwägung gezogen werden, wenn bei Erstuntersuchung keine Miktion erfolgte. Entsprechend umfasst die Interpretation der Ausscheidungskurve eine Zusammenschau der Befunde aus seitengetrennter Nierenfunktion und Dilatation des Nierenbeckens. Eine seitengetrennte Funktion von weniger als 40 % oder ein Funktionsverlust von 5 % im Rahmen der Follow-up-Untersuchungen können Hinweise auf eine Obstruktion bzw. einen klinisch relevanten Funktionsverlust darstellen. Im Gegensatz dazu ist ein Megaureter mit szintigrafisch verzögerter Ausscheidung bei seitengetrennter Funktion über 40 % mit stabiler oder verbesserter Harnleiterdilatation eher als nicht obstruktiv zu werten. Insbesondere die Unterscheidung von obstruktiv und nicht obstruktiven Megaureteren ist meist nur in Kenntnis klinischer und radiologischer Befunde möglich. Im klinischen Alltag ist die Befundkonstellation und Interpretation teilweise weniger eindeutig und obliegt der Erfahrung des/der behandelnden Kinderurologen/-in.
Die Durchführung der Diureseszintigrafie wird erst nach Ausreifung der tubulären Funktion ab der 5.–6. Lebenswoche empfohlen.
Kinder oder Jugendliche, die auf Grund einer Symptomatik mit Megaureter diagnostiziert werden, z. B. im Rahmen der Abklärung von Bauchschmerzen oder eines Harnwegsinfektes, folgen dem gleichen diagnostischen Ablauf.
Bei unklaren anatomischen oder funktionellen Verhältnissen kann die Durchführung einer Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll sein (Abb. 4). Aktuell ist diese Untersuchung Patienten mit komplexen Fehlbildungen, beispielsweise bei V. a. ektopen Harnleiter oder Ureterozelen mit assoziiertem Megaureter, vorbehalten. Diese Untersuchung ist vergleichsweise aufwendig und kostenintensiv, zudem ist meist eine Sedierung oder Narkose bei Kleinkindern aufgrund der langen Untersuchungszeiten erforderlich.

Differenzialdiagnosen

Differenzialdiagnostisch müssen andere Veränderungen des Harntraktes abgegrenzt werden. Zu diesen zählen ein hochgradiger vesikoureteraler Reflux, eine obstruktiv wirksame Ureterozele oder das Megazystis-Megaureter-Syndrom. Bei diesen Krankheitsbildern kommt es durch einen beidseitigen hochgradigen Reflux zu hohen Pendelurinvolumina zwischen der Harnblase und den Ureteren während und nach dem Miktionsvorgang, die das Vorliegen von Megaureteren vortäuschen können (Beetz et al. 2012).

Therapie

Die grundlegende Fragestellung beim klinischen Management eines Kindes mit Megaureter liegt in der Beurteilung einer Behandlungsbedürftigkeit überhaupt. Die klinische Herausforderung besteht darin, das Vorhandensein bzw. Ausmaß der Obstruktion zu beurteilen und den obstruktiven vom nicht refluxiven, nicht obstruktiven Megaureter zu unterscheiden.

Konservative Therapie

Neugeborene mit primären Megaureteren bei szintigraphisch ausgeglichener Nierenfunktion, konstanten sonografischen Befunden und ohne klinische Symptome folgen einem konservativen Management. Circa 80 % dieser Kinder benötigen auch im weiteren Verlauf keine operative Therapie. Eine Remission oder Verbesserung der Dilatation wird in der Mehrzahl der Fälle beobachtet (Baskin et al. 1994). Selten kann es zur spontanen Verschlechterung der Nierenfunktion nach jahrelangem unauffälligen Follow-up im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter kommen. Aus diesem Grund werden langfristig zumindest jährliche Kontrollen empfohlen, sofern zuvor keine komplette Remission nachweisbar war (Shukla et al. 2005). Daher ist es bei primär konservativem Vorgehen von elementarer Bedeutung, die Nierenfunktion regelmäßig zu überwachen. Aus der Verschlechterung der Nierenfunktion oder einer klinischen Symptomatik resultiert in aller Regel die Indikationsstellung zur Durchführung eines operativen Eingriffes.
Es existieren keine allgemein anerkannten und validierten Parameter bzw. Algorithmen, die es ermöglichen diejenigen Kinder zu identifizieren, bei denen im Verlauf der Nachbeobachtung eine operative Therapie notwendig sein wird oder nicht. Arena et al. berichteten anhand einer Serie von 60 Neugeborenen mit 72 primären Megaureteren über die Rate und die Prädiktoren einer spontanen Remission. Nach einer Beobachtungszeit von 15 Jahren wurde bei 53 % der diagnostizierten Megaureteren eine spontane Remission beobachtet, 25 % zeigten eine persistierende Dilatation und bei 22 % der Megaureteren war eine operative Therapie notwendig. Als Prädiktoren für eine operative Therapie erwiesen sich in dieser retrospektiven Untersuchung eine deutliche verzögerte 99mTc-DTPA-Clearence, eine Hydronephrose III. oder IV. Grades sowie ein retrovesikal erweiterter Ureter von 15 mm (Arena et al. 2012).
Für primär refluxive, sowohl obstruktiv als auch nicht obstruktive Megaureteren orientieren sich die Behandlungsoptionen letztlich an der Standardtherapie des VUR in Zusammenschau mit den erhobenen sonografischen und szintigrafischen Befunden. Auch bei höhergradigem Reflux mit erheblicher Dilatation wird zunächst ein konservatives Management empfohlen.

Operative Therapie

Bei Neugeborenen mit einem symptomatischen Megaureter oder eingeschränkter Nierenfunktion bei denen eine operative Therapie erforderlich ist, sollte auf eine primäre Harnleiterneueinpflanzung wegen der hohen Komplikationsrate und der Blasenunreife verzichtet werden.
Diese Kinder werden zunächst mit einer endständigen tiefen Ureterostomie, temporären Ringureterostomie, Pyelokutaneostomie oder Nephrostomie versorgt. Die Entscheidung, welche Form der Ableitung sinnvoll ist, erfolgt vor dem Hintergrund der Genese, des Ausgangsbefundes, des Vorliegen eines ein- oder beidseitigen Megaureters bzw. zusätzlicher Begleiterkrankungen des Neugeborenen.
1.
Bei der tiefen endständigen Ureterostomie ist im Intervall in jedem Fall eine Ureterozystoneostomie erforderlich. Da diese Ureterostomie im Pfannenstiel-Schnittverlauf angelegt wird, erfolgt die Urindrainage problemlos in die Windel, was das Management in der täglichen Versorgung durch die Eltern wesentlich erleichtert. Nach endgültiger Versorgung ist das kosmetische Ergebnis sehr zufriedenstellend ohne zusätzliche Narben. Bei einseitigem Befund ist dies die bevorzugte temporäre Ableitung der Autorinnen.
 
2.
Die Ringureterostomie hat vor allem bei beidseitigen Megaureteren oder kontralateraler Nierenagenesie seine Berechtigung um ein komplettes „Trockenlegen“ der Blase zu vermeiden. Insbesondere bei sekundären Megaureteren kann nach Therapie des Grundproblems und zumindest teilweiser Rückbildung der Detrusorhypertrophie im Intervall ein ausreichend guter Abfluss am ureterovesikalen Segment vorliegen, und eine Ureterneuimplantation ist ggf. nicht erforderlich. Der alleinige Ureterostomieverschluss im Intervall ist in manchen Fällen ausreichend.
 
3.
Eine Pyelokutaneostomie bleibt seltenen Indikationen bei Verdacht auf das zusätzliche Vorliegen einer Nierenbecken-Harnleiterabgangsstenose vorbehalten.
 
4.
Bei der Anlage einer perkutanen Nephrostomie kann es sich nur um eine zeitlich sehr limitierte Drainage handeln.
 
Die definitive, operative Behandlung nach Ableitung des oberen Harntraktes erfolgt nach Abschluss des 1. Lebensjahres.
Einen interessanten Behandlungsansatz berichtete die Arbeitsgruppe um Carrol et al. (2010), die eine passagere Ableitung der betroffenen Niere mittels endoskopisch assistierter Schienung des Harnleiters (Doppel-J-Stent) für 3–6 Monate als Alternative zur chirurgischen Ableitung der betroffenen Niere empfehlen. Bei einer Nachbeobachtungszeit von mindestens zwei Jahren wurde eine spontane Rückbildungsrate von 66 % beobachtet. Verschiedene Autoren (Torino et al. 2012; Bujon et al. 2015) berichten zudem über gute Behandlungserfolge mittels endoskopischer Ballondilatation für primär obstruktive Megaureteren bei derzeit noch unzureichendem Follow-up.
Die Ureterozystoneostomie (UCN) stellt die operative Methode der Wahl für die betroffenen Kinder dar. Diese wird als intravesikale, extravesikale oder kombiniert intra- und extravesikale Technik unter Resektion des aperistaltischen Uretersegmentes durchgeführt (Abb. 5).
Entscheidend für eine erfolgreiche Harnleiterreimplantation ist ein submuköser Tunnel in ausreichender Länge, ein guter muskulärer Support des Detrusors sowie eine sichere Ankernaht des distalen Harnleiter. Nach temporärer Harnableitung kommt es zur suffizenten Rückbildung des zuvor stark elongierten und dilatierten Harnleiters. In diesem Fall ist die operative Methode der Wahl die Harnleiterneueinpflanzung modifiziert nach Politano-Leadbetter. Es erfolgt die Pfannenstiel-Inzision mit komplett extraperitonealer Präparation des Harnleiters. Nach Eröffnung der Blase und Bildung eines ausreichend langen, submukösen Tunnels erfolgt die Neueinpflanzung des Harnleiters. Das Neoostium sollte medial des originären Ostiums liegen (Abb. 6).
Die UCN in Psoas-Hitch-Technik stellt die operative Methode der Wahl für primär versorgte Patienten mit Megaureter dar, bei denen noch eine relative Dilatation des Harnleiters vorliegt (Abb. 7).
Selten ist bei ausgeprägter Dilatation Modellierung des distalen, elongierten Harnleiters notwendig. Um die Durchblutung nicht zu beeinträchtigen, kann die Falttechnik nach Kalicinski (1977) oder Starr (1979) angewandt werden. Alternativ kann eine Exzision und Readaptation der Harnleiterwand nach Hendren (1969) erfolgen (Abb. 8).
Wegen der anzunehmenden Blasenunreife und höherer Komplikationsrate sollte innerhalb des ersten Lebensjahres kein operativer rekonstruktiver Blaseneingriff vorgenommen werden.
Bei beidseitigen Megaureteren sollte ein zweizeitiges Vorgehen der operativen Korrektur in Erwägung gezogen werden, um einer Innervationsstörung der Harnblase vorzubeugen. In den seltenen Fällen einer gleichzeitig bestehenden Harnleiterabgangsstenose sollte zunächst diese chirurgisch mit einer Nierenbeckenplastik nach Andersen-Hynes (Kontinuitätsdurchtrennung) versorgt werden und im Intervall von mindestens 3 Monaten die UCN erfolgen. (Stein et al. 2012). Bei Neugeborenen mit stark elongiertem Harnleiter und zusätzlichem Bild einer Nierenbeckenabgangsstenose ist zunächst die Ausschaltung der tiefen Abflussenge sinnvoll, da in diesem Fall die Nierenbeckenagbangsenge am ehesten sekundär bedingt ist (s. o.: z. B. Pyelokutaneostomie vs. tiefer Ureterostomie) und nach Rückbildung der Elongation eine Obstruktion am Nierenbecken-Harnleitersegement nicht mehr nachweisbar ist.
Die Erfolgsrate der offenen Operation liegt in Bezug auf die Vermeidung eines postoperativen Refluxes und einer Obstruktion bei über 90 %. Die routinemäßige Durchführung eines MCU zur Erfolgskontrolle wird daher nicht empfohlen.
Mittlerweile haben sich in entsprechenden Zentren auch laparoskopische und robotisch-assistierte Techniken der UCN etabliert. Effektivität und Sicherheit müssen durch längere Nachbeobachtungszeiten und größerer Serien allerdings noch belegt werden (Lopez et al. 2017).

Therapie der sekundären Megaureteren

Die Therapie sekundärer Megaureteren zielt auf die Beseitigung der jeweiligen Ursache ab. Dies gilt beispielsweise für symptomatische Ureterozelen, bei denen nach primärer Ureterozelenschlitzung im Intervall im Alter von einem Jahr bei Nachweis eines Refluxes eine Harnleiterneueinpflanzung erfolgen sollte.
Bei Jungen mit Harnröhrenklappen und eingeschränkter Nierenfunktion ist neben der Harnblasenentlastung ggf. eine hohe Harnableitung in Erwägung zu ziehen.
Bei neurogen bedingten Harnblasenentleerungsstörungen besteht das Ziel in einer Senkung des Blasendruckes durch den Beginn des intermittierenden Katheterismus und einer anticholinergen Therapie. Bei unzureichendem Effekt kann die Indikation zur Anlage einer temporären Vesikostomie bestehen. Es entscheidet sich im weiteren klinischen Verlauf, ob eine Blasenaugmentation notwendig ist.

Verlauf, Nachsorge und Prognose

Die Prognose von konservativ behandelten Megaureteren ist sehr gut. In aller Regel fallen die Patienten heute bereits pränatal mit einer sonografisch diagnostizierten Dilatation des oberen Harntraktes auf. Postpartale sonografische Kontrollen und ggf. weiterführende Untersuchungen innerhalb der ersten. Lebensmonate sind obligat, um eine obstruktive Komponente und eine potenzielle Verschlechterung der Nierenfunktion rechtzeitig vorbeugen zu können. Zudem wird in der Regel der Beginn einer antibiotischen Prophylaxe empfohlen. Unter konservativem Management kommt es bei bis zu 80 % der Patienten zu einer spontanen Remission innerhalb mehrerer Jahre.
Bei Neugeborenen mit Harnwegsinfektion (Sepsis, Pyelonephritis) und eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Anlage einer temporären Ureterostomie erfolgen. Alternativ kann die Ableitung mittels interner Schiene als vorübergehende Lösungen bis zum Operationszeitpunkt in Betracht gezogen werden.
Eine operative Therapie ist bei rezidivierender, fieberhafter Harnwegsinfektion oder nachweislichem Nierenfunktionsverlust indiziert. Die Erfolgsrate der operativen Therapie liegt bei über 90 % und hat das Ziel mit der Harnleiterneueinpflanzung die Problematik dauerhaft zu beseitigen.
Die Nachsorge erfolgt individuell, entsprechend dem Ausmaß der sonografisch nachweisbaren Nieren- und Harnleiterdilatation, der Dynamik des klinischen Verlaufes sowie der Nierenfunktion und kann bis weit in den Zeitraum der Pubertät erforderlich sein, da sowohl unter konservativem Management, als auch nach operativer Therapie die Harntraktdilatation über einen längeren Zeitraum persistieren kann.
Bei einigen wenigen Patienten ist zudem eine dauerhafte nephrologische Anbindung erforderlich, um ggf. erweiterte Kontrollen bezüglich der Nierenfunktion bzw. möglichen Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck oder Proteinurie, rechtzeitig zu bemerken. Derzeit bestehen keine klaren Empfehlungen bezüglich Nachsorgeintervallen oder der Erhebung renaler Funktionsparameter.
Zusammenfassung
  • Megaureter: prävesikal erweiterter Harnleiter von 7 mm oder mehr ohne Rückschluss auf Ätiologie oder Ausprägungsgrad
  • primärer Megaureter: bedingt durch Entwicklungsstörung des vesikoureteralen Übergangs des Harnleiters in die Blase
  • sekundärer Megaureter: bedingt durch gestörte Blasenfunktion oder subvesikale Obstruktion
  • Diagnosestellung meist pränatal
  • wichtigste Bildgebung für Diagnose und Verlaufskontrolle prä- und postnatal: Sonografie
  • bei höhergradiger Dilatation des gesamten Harnleiters bis in die Niere (SFU Grad 3 und 4): antibiotische Prophylaxe beim Neugeborenen (meist bis zum 1. Geburtstag), Planung weiterer diagnostischer Verfahren: MCU, alternativ MUS bei entsprechender Erfahrung, Nierenfunktionsszintigrafie (FSG) und selten MRT
  • Unterscheidung zwischen obstruktivem und nicht obstruktivem Megaureter: meist nur im Verlauf in Zusammenschau aller Befunde möglich
  • 80 % der primären Megaureteren: keine operative Therapie erforderlich, Rückbildung im Verlauf über Jahre
  • operative Therapie bei ca. 20 % bei Verschlechterung der Nierenfunktion, ungenügendem Abfluss bei zunehmender Harnleiterdilatation oder Auftreten von Komplikationen
  • Therapie des sekundären Megaureters: Behandlung der Ursache (Blasenfunktion, subvesikale Obstruktion)
  • Nachsorge für konservativ geführte als auch operativ korrigierte Megaureteren über Jahre bis in das frühe Erwachsenenalter, i. d. R. mittels Sonografie, ggf. intermittierend FSG, je nach klinischem Verlauf und Ausprägung auch anhand renaler Funktionsparameter
  • klare Empfehlungen zu Nachsorgeintervallen und -parametern derzeit nicht vorliegend
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