Bis zur Identifizierung des PLA
2R als spezifisches Zielantigen in der primären membranösen
Nephropathie erfolgte die Diagnose der MN ausschließlich durch histologische sowie elektronenmikroskopische Untersuchung von
Nierenbiopsien. Kennzeichnend ist hierbei die Ablagerung von
Immunkomplexen auf der Außenseite der glomerulären Basalmembran. Mittlerweile stellt der Nachweis der
Autoantikörper gegen PLA
2R und THSD7A eine nicht invasive Alternative in der Diagnostik der MN dar. Anti-PLA
2R-Antikörper gehören der Immunglobulinklasse IgG an, sind hochspezifisch und können im
Serum von bis zu 75 % der Patienten mit primärer MN nachgewiesen werden. Bei Patienten mit sekundärer MN (MN als Folge einer anderen Grunderkrankung) wurden Anti-PLA
2R-Antikörper nur in Einzelfällen beschrieben, wobei nicht ausgeschlossen werden konnte, dass in diesen Fällen die Grunderkrankungen parallel zu einer primären MN auftraten. Der Anti-PLA
2R-Antikörpertiter korreliert mit der Krankheitsaktivität, wobei ein Anstieg, Rückgang oder Verschwinden der
Antikörper dem klinischen Bild vorangeht. Somit hat die Bestimmung des
Antikörpertiters einen hohen prädiktiven Wert zur Vorhersage einer klinischen Remission (spontan oder durch erfolgreiche Therapie) oder eines Rezidivs sowie zur Risikoeinschätzung des Wiederauftretens der MN nach einer
Nierentransplantation. Bei Patienten mit Verdacht auf MN und negativem Anti-PLA
2R-Befund ist die Untersuchung der Anti-THSD7A-Antikörper (vgl.
Autoantikörper gegen THSD7A (thrombospondin type 1 domain containing 7A)) sinnvoll.