Erschienen in:
02.06.2016 | Ernährung | Leitthema
Ernährungstherapie bei Nahrungsmittelallergien
verfasst von:
Dr. Imke Reese
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Eine therapeutische Diät ist dann indiziert, wenn die eindeutige Diagnose Lebensmittelallergie vorliegt. Ist die Diagnose (noch) nicht sicher gestellt, richten sich die ernährungstherapeutischen Maßnahmen vorerst auf die Untermauerung oder aber Entkräftung der Verdachtsdiagnose mittels diagnostischer Maßnahmen (Krankengeschichte, Ernährungsanamnese, Ernährungs- und Symptomprotokoll). Die Ernährungstherapie bei gesichertem Vorliegen einer Lebensmittelallergie hat verschiedene Ziele: Allen voran stehen die Identifizierung und konsequente Meidung des oder der Auslöser(s) in verpackter und loser Ware, wobei individuelle Verträglichkeiten Berücksichtigung finden sollten. Vor allem dann, wenn Grundnahrungsmittel gemieden werden müssen, ist eine ausreichende Nährstoffzufuhr zur täglichen Bedarfsdeckung aller Mikro- und Makronährstoffe zu sichern. Darüber hinaus ist es ein Anliegen der allergologisch orientierten Ernährungsfachkraft, die Lebensqualität auf hohem Niveau zu erhalten. Bei der Erstellung therapeutischer Empfehlungen sollten ggf. allgemeine und individuelle Augmentationsfaktoren sowie Kreuzreaktionen berücksichtigt werden. Darüber hinaus sollten ernährungstherapeutische Maßnahmen derart gestaltet sein, dass eine bestehende Toleranz erhalten und nicht durch freiwilligen bzw. unnötigen Verzicht negativ beeinflusst wird.
Inwieweit das Krankheitsmanagement im Alltag effektiv gemeistert wird, ist maßgeblich von der Qualität der Ernährungstherapie abhängig.