Grundsätze der Erstellung und Handhabung von Leitlinien

Leitlinien haben die Verbesserung der medizinischen Versorgung durch Wissensvermittlung bei Ärzten und Betroffenen zum Ziel. Sie sollen bei der Entscheidungsfindung über angemessene, effektive gesundheitliche Betreuung Hilfestellung leisten, insbesondere in Bereichen mit großen Unterschieden in der Versorgungsroutine oder -qualität. Dazu gilt es, das umfangreiche Wissen zu speziellen Fragestellungen zu werten, gegensätzliche Standpunkte zu klären und unter Abwägung von Nutzen und Schaden das derzeitige Vorgehen der Wahl zu definieren. Gradmesser für die methodische Qualität von Leitlinien ist das Deutsche Leitlinienbewertungsinstrument (DELBI). DELBI erleichtert die Einschätzung der Zuverlässigkeit von Leitlinienempfehlungen und die Entscheidung, welche Leitlinien zur Anwendung in der eigenen Praxis, als Grundlage für Behandlungspfade oder Konzepte der Integrierten Versorgung in Frage kommen. Der Erfolg von Leitlinien wird aber nicht nur von ihrer methodischen Qualität bestimmt, sondern auch von der Themenwahl (Bedarf), der Verbreitung, der Umsetzung (Implementierung) und den Auswirkungen auf Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der Versorgung (Evaluation durch Qualitätsindikatoren).