Erschienen in:
01.09.2012 | Originalien
Hauttemperaturerhöhungen bei Spinalanästhesie
Prädiktiver Wert als Vorhersagewahrscheinlichkeit einer chirurgischen Toleranz
verfasst von:
Dr. A. Penno, M. Arumugam, G. Antweiler, T. Laubert, J. Habermann, H.-P. Bruch
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 9/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Während einer Spinalanästhesie verursacht die dabei entstehende sympathische Blockade eine Gefäßerweiterung der Kapillaren mit einem höheren Blutfluss, der zu einem Anstieg der lokalen Hauttemperatur führt.
Material und Methoden
Elf chirurgische Patienten einer Universitätsklinik mit Eingriffen der unteren Extremität in beidseitiger Spinalanästhesie wurden untersucht. Zum Einsatz kam ein digitales Mehrkanal-Hautoberflächen-Thermometer, das kontinuierlich vor, während und 45 min nach der Spinalanästhesie die Hauttemperatur an 8 definierten Messpunkten aufzeichnete. Gleichzeitig wurde an diesen Messpunkten ein neurologischer „Pin-prick“-Test als Maß der chirurgischen Toleranz in den betreffenden Dermatomen durchgeführt.
Ergebnisse
Die Korrelation mit dem Auftreten einer chirurgischen Toleranz zeigte für die untere Extremität die sichere Vorhersagewahrscheinlichkeit einer Analgesie. Mit 95%iger Vorhersagewahrscheinlichkeit konnte bei einer definierten Differenztemperatur von 1,05°C für die untere Extremität (Fuß, Knie, Leiste) eine sichere Analgesie vorhergesagt werden (n = 11).
Schlussfolgerung
Damit eignet sich die Messung der Hauttemperaturerhöhung nach Spinalanästhesie als Parameter einer chirurgischen Toleranz. Diese Untersuchungsmethode wird weiterer Forschungsgegenstand sein und in größeren Untersuchungen bestätigt werden müssen.