Erschienen in:
01.05.2012 | Leitthema
Klinische Ergebnisse nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik
verfasst von:
Dr. J. Jung, K. Anagnostakos, D. Kohn
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Ziel
Es wurde eine Darstellung und Auswertung der aktuellen Literatur der klinischen Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung der verschiedenen aktuell angewendeten Verfahren nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik vorgenommen.
Methode
In einer Medline-Recherche wurden Studien analysiert, die klinische Ergebnisse nach Implantation einer Hüfttotalendoprothesen(HTEP)-Implantation darstellten. Besonderer Fokus würde auf einen möglichst hohen Evidence-based-medicine(EBM)-Level gelegt. Es wurden Daten von Studien zwischen 2007 bis 2011 berücksichtigt. Wir untersuchten die vorliegenden Arbeiten nach klinischen Scores, Ganganalysen, postoperativen Schmerzangaben und anderen Scores.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 24 Studien (davon 19 vergleichende) mit insgesamt 801 minimal-invasiv (MIS) operierten und 695 konventionell operierten Hüften untersucht. In nahezu allen Studien zeigte sich eine Überlegenheit der MIS- gegenüber den konventionellen Gruppen in Bezug auf postoperative Schmerzen, Blutverlust und rasche Rehabilitation. Diese Vorteile waren nach 3 bis 6 Monaten weitestgehend verschwunden. Die Komplikationsraten waren in beiden Gruppen nie signifikant unterschiedlich. Die klinischen Scores (z. B. Harris Hip Score) zeigten nach 3 bis 6 Monaten zumeist keinen signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerung
Die vorliegenden Studien zeigen für alle MIS-Zugänge Vorteile in der frühen postoperativen Phase gegenüber den konventionellen Hüftzugängen. Diese verschwinden nach etwa 3 bis 6 Monaten. Bei vergleichbarem Risiko für Komplikationen bieten die MIS-Zugänge Vorteile in der frühen postoperativen Phase und Rehabilitation.