Erschienen in:
01.03.2007 | Trends und Medizinökonomie
Kennzahlen der OP-Effizienz
Mythos und Evidenz der Steuerungskennzahlen im OP-Management
verfasst von:
PD Dr. M. Schuster, L.L. Wicha, M. Fiege
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Es steht eine Vielzahl von verschiedenen Kennzahlen zur Beurteilung der OP-Effizienz zur Verfügung, die in Prozessablaufkennzahlen und Finanzkennzahlen unterschieden werden können. Bestimmte Kennzahlen, wie Auslastung und Wechselzeiten, scheinen sich hierbei als allgemeiner Standard durchzusetzen und werden in sehr vielen Krankenhäusern verwendet, um die Prozessabläufe im OP zu beurteilen. Trotz ihrer allgemeinen Verfügbarkeit und Verwendung ist die wissenschaftliche Evidenz hinter den aktuell am häufigsten verwendeten Prozessablaufkennzahlen im OP-Bereich relativ gering. Die Prozessablaufkennzahlen werden stark von Artefakten beeinflusst und sind von Planungsprozessen, Ressourceneinsatz und der Dokumentation abhängig. Direkte Finanzkennzahlen gewinnen durch die zunehmende Eigenständigkeit des OP-Managements an Bedeutung. Hierzu gehört neben der Budgeteinhaltung zunehmend auch das Finanzergebnis der internen Leistungsverrechnung. Diese ermöglicht es, das OP-Management über die Budgetverantwortung von einem reinen Verursacher von Kosten zu einem aktiven Gestalter der perioperativen Prozesse zu wandeln. Hierzu ist aber eine genaue Kenntnis der Mechanismen der Kostenentstehung und der Fallstricke einer internen Leistungsverrechnung notwendig. Die erhöhte Transparenz durch die freie Zugänglichkeit der „Diagnosis-related-groups- (DRG-)Kostendaten“ kann dem OP-Management helfen, entsprechende Werkzeuge zu entwickeln, die ökonomischen Grundlagen des Leistungsprozesses korrekt zu analysieren.