Erschienen in:
01.10.2005 | Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Frakturen der Patella
verfasst von:
Dr. M. Galla, P. Lobenhoffer
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Mit einer Häufigkeit von 0,5–1,5% bezogen auf die Gesamtzahl aller Frakturen ist die Patellafraktur eine eher seltene Verletzung. Patellafrakturen entstehen meist durch ein direktes Anpralltrauma. Der häufigste Frakturtyp ist die einfache Querfraktur.
Ziel der operativen Therapie der Patellafraktur ist die stufenfreie Reposition und die sichere Retention. Stabile Patellafrakturen ohne oder mit allenfalls minimalem Dislokationsgrad können konservativ funktionell behandelt werden. Die Indikation zur operativen Versorgung besteht bei Patellafrakturen mit Dislokationen oder Stufenbildung im Bereich der Gelenkfläche von ≥2 mm sowie bei Trümmerfrakturen. Als Osteosyntheseverfahren stehen Zuggurtungsosteosynthesen und Schraubenosteosynthesen sowie deren Kombination zur Verfügung. Zunehmend Anwendung finden arthroskopisch kontrollierte Repositionstechniken.
Ist eine exakte Reposition und eine genaue Rekonstruktion der Gelenkfläche nicht möglich, kann eine primäre Teilpatellektomie oder eine vollständige Patellektomie sinnvoll sein. Die Indikation zur Patellektomie sollte aber zurückhaltend gestellt werden, da sie immer in einer Kraftminderung des M. quadriceps femoris resultiert.