Erschienen in:
01.11.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Angststörungen und Phobien im Kindes- und Jugendalter
Evidenzbasierte Diagnostik und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. Silvia Schneider , Tina In-Albon
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 6/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Sie sind sowohl mit hohem Leidensdruck als auch langfristig ungünstiger Prognose verbunden und werden oft nicht erkannt. Um eine reliable und valide Diagnostik sowie Therapieevaluation zu gewährleisten, werden Kind und Eltern zur Symptomatik des Kindes befragt. Standardisierte klinische Interviewverfahren zur kategorialen Diagnostik, ergänzt um störungsspezifische Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren, sind dabei die Methoden der Wahl. Sekundäranalysen zeigen, dass nur kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen als ausreichend evidenzbasiert betrachtet werden können. Keine Unterschiede finden sich, wenn die kognitive Verhaltenstherapie individuell oder in der Gruppe, mit dem Kind allein oder unter Einbezug der Eltern durchgeführt wurde. Der kurzfristige Erfolg psychopharmakologischer Behandlung („selective serotonin reuptake inhibitor“, SSRI) gilt heute als belegt. Zentrale empirisch validierte psychotherapeutische Interventionen sind die Psychoedukation, kognitive Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken und systematische Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen.