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Erschienen in: Die Pathologie 6/2008

01.11.2008 | Originalien

Evaluation des klinischen Nutzens der Obduktion

Eine Untersuchung am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Leipzig

verfasst von: K. Nestler, T. Gradistanac, Prof. Dr. C. Wittekind

Erschienen in: Die Pathologie | Ausgabe 6/2008

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Zusammenfassung

Hintergrund

Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, inwieweit bei den an unserem Institut durchgeführten Obduktionen spezielle Fragestellungen beantwortet werden konnten und ob die klinischen Anforderungen erfüllt wurden.

Methode

Ein von uns entworfener Fragebogen wurde mit jedem Obduktionsbericht in die jeweils zuständige Klinik geschickt. In zwei Untersuchungsabschnitten wurde überprüft, wie häufig bei der Sektion zusätzliche, klinisch vorher nicht bekannte Befunde erhoben werden konnten und ob diese klinisch relevant gewesen wären.

Ergebnisse

Bei insgesamt 72% aller Sektionsfälle beider Untersuchungsabschnitte konnten nach Einschätzung der Kliniker prämortal nicht bekannte Diagnosen gestellt werden. Zur Rechtfertigung diagnostischer oder therapeutischer Entscheidungen hätten 36% dieser Befunde herangezogen werden können. Schwachstellen der interdisziplinären Zusammenarbeit konnten eruiert und behoben werden.

Schlussfolgerung

Der große Nutzen der an unserem Institut durchgeführten Obduktionen konnte durch die Evaluierung bestätigt werden. Die Ergebnisse unterstreichen einmal mehr die Bedeutung der klinisch-pathologischen Obduktion für die Qualitätssicherung des ärztlichen Handelns.
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Metadaten
Titel
Evaluation des klinischen Nutzens der Obduktion
Eine Untersuchung am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Leipzig
verfasst von
K. Nestler
T. Gradistanac
Prof. Dr. C. Wittekind
Publikationsdatum
01.11.2008
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Pathologie / Ausgabe 6/2008
Print ISSN: 2731-7188
Elektronische ISSN: 2731-7196
DOI
https://doi.org/10.1007/s00292-008-1094-z

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