Erschienen in:
01.10.2009 | Originalien
Vitreal induzierte RPE-Zell-Traktion
Untersuchung pathologischer Glaskörperproben in einem In-vitro-Kontraktionsmodell
verfasst von:
J. Beutel, M. Lüke, K.-U. Bartz-Schmidt, Prof. S. Grisanti
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zielsetzung dieser Studie war, die Kontraktilität von retinalen Pigmentepithel- (RPE-)Zellen zu quantifizieren, die durch bioaktive Faktoren pathologischer Glaskörperproben induziert wird.
Material und Methoden
Unter Verwendung eines In-vitro-Kontraktionsmodells konnten die Aktivität von Glaskörperproben unterschiedlicher vitreoretinaler Erkrankungen untersucht werden. Dazu wurden transdifferentierte porcine RPE-Zellen auf hemisphärische Typ-I-Kollagen-Gele aufgebracht. Nach Zugabe der Glaskörperproben [physiologisch (n=6); rhegmatogene Ablatio (n=11); proliferative Vitreoretinopathie (PVR, n=10); proliferative diabetische Retinopathie (PDR, n=6)] wurde die induzierte Gelkontraktion bestimmt.
Ergebnisse
Die spezifische Aktivität der unklassifizierten Proben betrug 0,04 (Median, Spannweite, SW: 0–0,08). Glaskörperproben, die von Patienten mit verschiedenen PVR-Stadien gewonnen wurden, wiesen eine spezifische Aktivität von 0,45 (Median, SW: 0,03–1,45) auf. Die Glaskörperproben von rhegmatogen bedingten Netzhautablösungen zeigten eine Aktivität von 0,13 (Median, SW: 0,01–0,93). Die spezifische Aktivität von Glaskörperproben von Patienten mit diabetischer Retinopathie betrug 0,17 (Median, SW: 0,06–0,29). Die mittlere spezifische Aktivität und Gesamtaktivität dieser Gruppen waren signifikant im Vergleich zu den unklassifizierten Proben bzw. den Basiswerten erhöht (p<0,05).
Schlussfolgerung
Pathologische Glaskörperproben unterschiedlicher vitreoretinaler Erkrankungen enthalten ausreichende Mengen von biologisch aktiven Substanzen, die eine Kontraktion von Extrazellulärmatrix induzieren können.