Erschienen in:
01.11.2013 | Leitthema
Aktueller Status von ECST-2
verfasst von:
F. Kennedy, R.L. Featherstone, Prof. M.M. Brown
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Karotisendarteriektomie (CEA) ist bei Patienten nach Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA) ein geläufiges Verfahren zur Vermeidung eines Rezidivs. Klinische Studien belegen die Sicherheit und Wirksamkeit der CEA bei Patienten mit kürzlich symptomatischen Karotisstenosen. Das Stenting der A. carotis ist ein alternativer Ansatz. Jedoch hat sich auch die medikamentöse Behandlung in den vergangenen 30 Jahren verbessert. In laufenden klinischen Studien wird an ausgewählten Patienten mit Stenosen der extrakraniellen A. carotis der Einsatz der modernen medikamentösen Therapie als Alternative zur Revaskularisierung untersucht.
Methoden
Wir haben die publizierten Ergebnisse klinischer Studien gesichtet, in denen die beste Behandlung symptomatischer und asymptomatischer Karotisstenosen ermittelt wurde. In diesem Review geben wir einen Überblick über die CEA, das Stenting und die medikamentöse Therapie. Zudem haben wir ein Update zum Second European Carotid Surgery Trial (ECST-2) mit aufgenommen, einer laufenden Studie, in der bei Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko für ein Schlaganfallrezidiv die Revaskularisation mit einer optimierten medikamentösen Therapie verglichen wird.
Ergebnisse
Sowohl der North American Symptomatic Carotid Endarterectomy Trial (NASCET) als auch der European Carotid Surgery Trial (ECST) zeigen, dass Patienten mit symptomatischer Karotisstenose und hohem Risiko von einer CEA gegenüber der alleinigen medikamentösen Behandlung profitieren. Bei Patienten mit einem niedrigen Schlaganfallrezidivrisiko schien ein chirurgisches Eingreifen dagegen schädlich oder zumindest ohne Nutzen zu sein. Der Asymptomatic Carotid Surgery Trial (ACST) ergab bei asymptomatischen Patienten einen kleinen Vorteil der CEA gegenüber der medikamentösen Therapie. In einigen publizierten Studien wurde das Stenting mit der Endarteriektomie verglichen. Auch wenn die CEA kurzfristig sicherer erscheint, ist das Langzeit-Outcome beider Verfahren vergleichbar. Aus diesem Grund können ausgewählte Patienten alternativ zur CEA dem Stenting unterzogen werden.
Schlussfolgerung
Die CEA wie auch das Stenting können Patienten mit seit Kurzem symptomatischer Karotisstenose zur Vermeidung eines Schlaganfallrezidivs angeboten werden. In laufenden Studien wird die Rolle der modernen medikamentösen Therapie als Alternative zur Revaskularisierung an ausgewählten Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko für ein Rezidiv untersucht.