Erschienen in:
01.09.2009 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Osteomyelitis
Infektionen im Kiefer- und Gesichtsbereich
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. med. dent. B. Al-Nawas, P.W. Kämmerer
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Die Osteomyelitis im Bereich des Kiefers unterscheidet sich signifikant von Osteomyelitiden anderer skelettaler Bereiche. Ursächlich hierfür sind die speziellen immunologischen und mikrobiologischen Gegebenheiten der oralen Kavität, die spezielle enorale Umgebung (u. a. mit dem Vorkommen von Zähnen) sowie eine andere Dichte an Blutgefäßen. Weiterhin liegt hier eine, im Vergleich zur Haut, dünne Mukosaschicht vor. Bei der Osteomyelitis des Kiefers existiert eine verwirrende Anzahl von Klassifikationen und Terminologien, wobei mit der Zürich-Klassifikation in jüngerer Zeit ein Vorschlag der Neuordnung unterbreitet wurde. Trotz der Verfügbarkeit einer antibiotischen Therapie und einer verbesserten dentalen und medizinischen Versorgung hat die Entwicklung resistenter Mikroorganismen und die steigende Anzahl immunsupprimierter Patienten sowie anderer kompromittierender Voraussetzungen zu einer wieder ansteigenden Zahl therapierefraktärer Fälle geführt. Besonders ältere Patienten mit Prädispositionsfaktoren wie vaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus und einer schlechten oralen Hygiene sind betroffen.