Erschienen in:
01.03.2012 | Übersicht
Klinisch relevante pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen in der Intensivmedizin
Eine Übersicht
verfasst von:
Prof. Dr. W. Kämmerer
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die gleichzeitige Verabreichung von zwei oder mehr Arzneimitteln vermag eine pharmakologische Wirkung auszulösen, die größer oder kleiner als die Summe der Wirkung der einzelnen Medikamente ist. Dabei ist eine geringfügige medikamenteninduzierte Veränderung der Pharmakokinetik oder Pharmakodynamik eines anderen Medikaments nicht klinisch relevant. Sie ist es jedoch in den Fällen, wenn sie entweder zu einem unerwarteten Verlust der Wirksamkeit führt oder die Toxizität erhöht. Faktoren, die mit einem erhöhten Potenzial von Interaktionen einhergehen, sind fortgeschrittenes Alter der Patienten, Anzahl der gleichzeitig verordneten Arzneimittel sowie die Schwere der Erkrankung. Daher ist der Patient auf einer Intensivstation für Wechselwirkungen dieser Art besonders prädisponiert, d. h. sie können ein klinisch relevantes Problem darstellen. Momentan existieren nur vereinzelte kleinere Untersuchungen, meist retrospektive Auswertungen, zur Prävalenz von Arzneistoffinteraktionen auf Intensivstationen. Auch die Anzahl der Arbeiten, die sich mit Interaktionen in der Intensivmedizin befassen, ist gering.
Ziel dieser Übersicht ist es, den auf einer Intensivstation tätigen Mediziner mit den wichtigsten Mechanismen von Arzneimittelinteraktionen vertraut zu machen und Kenntnisse über die wichtigsten Arzneistoffe und Arzneistoffkombinationen zu vermitteln, bei denen Arzneimittelinteraktionen möglich und wahrscheinlich sind.