Das gynäkologische „TUR-Syndrom“

Flüssigkeitsüberladung und Verdünnungshyponatriämie sind eine als TUR-Syndrom bekannte Komplikation der transurethralen Prostataresektion. Weniger häufig ist das Auftreten dieser durch exzessive Absorption von hypotoner, elektrolytfreier Distensionslösung verursachten Komplikation auch während endoskopischer Uteruschirurgie, z. B. bei der operativen Hysteroskopie. Es wird über den Fall einer 44-jährigen Patientin berichtet, die sich einer operativen Hysteroskopie zur Entfernung eines intrakavitalen Myoms unter Allgemeinanästhesie unterziehen musste. Sie erlitt intraoperativ ein schweres Absorptionssyndrom mit ausgeprägter Hyponatriämie von 106 mmol/l sowie Hypoxämie durch Lungenödem, das den sofortigen Abbruch der Operation und eine anschließende Intensivtherapie notwendig machte. Es werden anatomische, physiologische und technische Aspekte des Absorptionssyndroms beleuchtet. Empfehlungen zum anästhesiologischen Management und Therapiestrategien der akuten Hyponatriämie werden diskutiert.