Skip to main content
Erschienen in: Die Anaesthesiologie 10/2018

13.08.2018 | Hygiene- und Umweltmedizin | Originalien

Perspektiven für Anästhesisten in der Krankenhaushygiene

verfasst von: Dr. med. M. Bonsignore, C. Alefelder, N. Pausner, P. Gastmeier, I. Nachtigall

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 10/2018

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Hygieneverordnungen der Länder schreiben vor, dass sich Krankenhäuser von einem Krankenhaushygieniker beraten lassen müssen. Der empfohlene zeitliche Umfang hat in den letzten Jahren zugenommen. Um den Bedarf zu decken, hat die Bundesärztekammer 2011 die strukturierte curriculare Fortbildung Krankenhaushygiene entwickelt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den aktuellen Stand dieser Fortbildung darzustellen.

Methodik

Insgesamt 91 curriculare Krankenhaushygieniker wurden per E‑Mail eingeladen, an einer Umfrage über das Online-Abfragetool SurveyMonkey (San Mateo, USA) teilzunehmen. Per Internetrecherche sowie Anfragen per E‑Mail und Telefon wurden die Rahmenbedingungen der Landesärztekammern (LÄK) und die Anzahl der Abschlüsse ermittelt.

Ergebnisse

Circa 250 Ärzte hatten die Fortbildung bis Ende 2017 abgeschlossen. Es waren häufig Fachärzte für Anästhesie, die sich für die Hygiene entschieden (45 %). Die Mehrheit (78 %) hat eine zusätzliche Weiterbildung in Antibiotic Stewardship (ABS) und/oder Infektiologie. Die Vorgaben zu Weiterbildungszeit, Prüfung und Abschluss unterscheiden sich zwischen den einzelnen LÄK. Die Supervision wird hinsichtlich Umfang und Inhalt unterschiedlich umgesetzt.

Diskussion

Durch die curriculare Fortbildung konnte die Anzahl an Krankenhaushygienikern deutlich erhöht werden. Um eine vergleichbare Qualität zu garantieren, müssen die Rahmenbedingungen der Ausbildung bundesweit vereinheitlicht und die Supervision genauer vorgegeben werden. Stärken der Krankenhaushygieniker mit curricularer Fortbildung sind die klinische Erfahrung, Führungsroutine und die Expertise in Infektiologie/ABS. Durch die verbindliche Integration von ABS und Infektiologie in das Curriculum würde die Fortbildung weiter an Profil gewinnen.
Literatur
8.
Zurück zum Zitat Gastmeier P (2017) Antibiotic Stewardship und Hygiene – 2 Seiten einer Medaille. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 52(4):248–259CrossRef Gastmeier P (2017) Antibiotic Stewardship und Hygiene – 2 Seiten einer Medaille. Anasthesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 52(4):248–259CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Geiss HK (1991) Die Perspektiven und Aufgaben der Krankenhaushygiene innerhalb der modernen Krankenhausmedizin. In: Universität-Gesellschaft Heidelberg (Hrsg) Heidelberger Jahrbücher, Band 35. Springer, Berlin, Heidelberg, S 83–93CrossRef Geiss HK (1991) Die Perspektiven und Aufgaben der Krankenhaushygiene innerhalb der modernen Krankenhausmedizin. In: Universität-Gesellschaft Heidelberg (Hrsg) Heidelberger Jahrbücher, Band 35. Springer, Berlin, Heidelberg, S 83–93CrossRef
13.
Zurück zum Zitat Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) (2016) Empfehlung zum Kapazitätsumfang für die Betreuung von Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen durch Krankenhaushygieniker/innen. Bundesgesundheitsblatt 59:1183–1188CrossRef Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) (2016) Empfehlung zum Kapazitätsumfang für die Betreuung von Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen durch Krankenhaushygieniker/innen. Bundesgesundheitsblatt 59:1183–1188CrossRef
14.
Zurück zum Zitat Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) (2009) Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen. Bundesgesundheitsblatt 52:951–962CrossRef Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) (2009) Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen. Bundesgesundheitsblatt 52:951–962CrossRef
15.
Zurück zum Zitat Richtlinie des Bundesgesundheitsamtes zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Bundesgesundheitshbl. 1976; 19(1). Richtlinie des Bundesgesundheitsamtes zur Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhausinfektionen. Bundesgesundheitshbl. 1976; 19(1).
Metadaten
Titel
Perspektiven für Anästhesisten in der Krankenhaushygiene
verfasst von
Dr. med. M. Bonsignore
C. Alefelder
N. Pausner
P. Gastmeier
I. Nachtigall
Publikationsdatum
13.08.2018
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 10/2018
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-018-0478-6

Weitere Artikel der Ausgabe 10/2018

Die Anaesthesiologie 10/2018 Zur Ausgabe

Einführung zum Thema

Das Leid mit den Leitlinien

Delir bei kritisch Kranken – Antipsychotika versus Placebo

16.05.2024 Delir nicht substanzbedingt Nachrichten

Um die Langzeitfolgen eines Delirs bei kritisch Kranken zu mildern, wird vielerorts auf eine Akuttherapie mit Antipsychotika gesetzt. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe äußert jetzt erhebliche Vorbehalte gegen dieses Vorgehen. Denn es gibt neue Daten zum Langzeiteffekt von Haloperidol bzw. Ziprasidon versus Placebo.

Eingreifen von Umstehenden rettet vor Erstickungstod

15.05.2024 Fremdkörperaspiration Nachrichten

Wer sich an einem Essensrest verschluckt und um Luft ringt, benötigt vor allem rasche Hilfe. Dass Umstehende nur in jedem zweiten Erstickungsnotfall bereit waren, diese zu leisten, ist das ernüchternde Ergebnis einer Beobachtungsstudie aus Japan. Doch es gibt auch eine gute Nachricht.

Darf man die Behandlung eines Neonazis ablehnen?

08.05.2024 Gesellschaft Nachrichten

In einer Leseranfrage in der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology möchte ein anonymer Dermatologe bzw. eine anonyme Dermatologin wissen, ob er oder sie einen Patienten behandeln muss, der eine rassistische Tätowierung trägt.

Ein Drittel der jungen Ärztinnen und Ärzte erwägt abzuwandern

07.05.2024 Klinik aktuell Nachrichten

Extreme Arbeitsverdichtung und kaum Supervision: Dr. Andrea Martini, Sprecherin des Bündnisses Junge Ärztinnen und Ärzte (BJÄ) über den Frust des ärztlichen Nachwuchses und die Vorteile des Rucksack-Modells.

Update AINS

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.