Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Parastomale Hernienversorgung mit prothetischer Netzplastik
verfasst von:
L.A. Israelsson, MD, PhD
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Nach Stomaanlage treten bei 30–50% der Patienten parastomale Hernien auf. Ein Drittel dieser Hernien erfordert eine operative Korrektur. Die Rezidivrate ist nach einer Korrektur, die lediglich unter Verwendung von Nahtmaterial oder einer Verlegung des Stomas durchgeführt wird, sehr hoch. Durch offene oder laparoskopische Eingriffe konnten unter Verwendung von Netzmaterial deutlich niedrigere Rezidivraten erzielt werden. Langzeitbeobachtungen zu den verschiedenen Eingriffstechniken zur Korrektur parastomaler Hernien stehen noch aus, ebenso randomisierte Studien.
Randomisierte Studien konnten zeigen, dass unter der prophylaktischen Verwendung eines prothetischen Netzes in Sublay-Technik im Rahmen des Ersteingriffs das Auftreten parastomaler Hernien reduziert werden kann. Auch in nichtrandomisierten Studien war der prophylaktische Einsatz von Netzmaterial in Onlay-, Sublay- und intraperitonealer Onlay-Position mit einer niedrigen Rezidivrate verbunden.
Obwohl viele Fragen zu diesem Thema noch beantwortet werden müssen, erscheint es offensichtlich, dass die Verwendung von Netzmaterial eine geeignete Maßnahme sowohl zur Prävention als auch zur Korrektur von parastomalen Hernien darstellt.