Erschienen in:
01.05.2004 | Übersichten
Entwicklung der Chromatallergie in der deutschen Bauwirtschaft
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 5/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Im Zement enthaltenes Kaliumdichromat ist seit Jahrzehnten die häufigste Ursache allergischer Kontaktekzeme in der Bauindustrie. In den skandinavischen Ländern ging nach Einführung von chromatarmem Zement in den 80er- und 90er-Jahren die Prävalenz der Chromatsensibilisierungen deutlich zurück. In Deutschland ist hingegen im Verlauf der 90er-Jahre weder im Berufskrankheitenregister Haut-Nordbayern (BKH-N) noch bei den Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft ein Rückgang der Chromatekzeme von Bauarbeitern zu verzeichnen, und dies trotz Verabschiedung der TRGS 613 im Jahr 1993 und der Selbstverpflichtung der Zementindustrie, wonach nur noch Sackzement mit weniger als 2 ppm wasserlöslichen Chromats verwendet werden soll. Diese Regelung wurde allerdings erst im Jahr 2000 für alle Zementarten anerkannt und ist auch seither nicht für den mengenmäßig größten Anteil, den Fertigbeton, verbindlich. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Inzidenz der Chromatekzeme in der deutschen Bauwirtschaft in den nächsten Jahren zurückgehen wird. Auf Grundlage der von uns erhobenen Daten, erscheint es wünschenswert, wie in Skandinavien auch in Deutschland generell nur noch chromatarmen Zement zu verarbeiten.