Erschienen in:
01.01.2012 | Übersichten
Onychomykose – ein Update
Teil 1 – Prävalenz, Epidemiologie, disponierende Faktoren und Differenzialdiagnose
verfasst von:
Prof. Dr. P. Nenoff, G. Ginter-Hanselmayer, H.-J. Tietz
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Die Onychomykose (OM) ist eine chronische Pilzinfektion der Nägel, am häufigsten verursacht durch Dermatophyten, meist Trichophyton rubrum, außerdem spielen Hefepilze (z. B. Candida parapsilosis), seltener Schimmelpilze (Scopulariopsis brevicaulis) eine Rolle. Im Einzelfall ist zu klären, ob es sich lediglich um eine Kontamination oder nur um sekundäres Wachstum auf pathologisch verändertem Nagelmaterial handelt. Die „Foot Check-Studie“ im Rahmen des europäischen Achilles-Projektes hat für Deutschland eine bevölkerungsbezogene Punktprävalenz für die OM von 12,4% ergeben. Bislang sah man die OM nur sehr selten bei Kindern und Jugendlichen, es kommt jedoch offenbar zu einer langsamen Zunahme der Nagelpilzinfektionen auch in der Kindheit. Mehr und mehr rückt als disponierender Faktor für die Tinea pedis und Onychomykose der Diabetes mellitus in den Blickpunkt. Im Umkehrschluss muss die Onychomykose als unabhängiger und wichtiger Prädiktor eines diabetischen Fußsyndroms und Fußulkus angesehen werden. Eine Vielzahl von infektiösen und nichtinfektiösen Nagelveränderungen ist differenzialdiagnostisch auszuschließen. Die Psoriasis der Nägel stellt wahrscheinlich keinen speziellen Risikofaktor für die OM dar, jedoch muss damit gerechnet werden, dass bei Psoriasis unguium zumindest Hefe- und Schimmelpilze vermehrt isoliert werden können. Es handelt sich hierbei aber eher um ein sekundäres Wachstum. Stigmatisierung und Beeinträchtigung der Lebensqualität durch eine Onychomykose sind mittlerweile ebenfalls nachgewiesen.