Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Tube und Mittelohrmechanik
verfasst von:
Prof. Dr. H.W. Pau
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Auch die besten Prothesen zur Wiederherstellung des Schallleitungsapparats können wenig zur Hörverbesserung beitragen, wenn eine Tubendysfunktion vorliegt. Diese Arbeit bietet eine Übersicht über die Physiologie der Mittelohrbelüftung und gängige Tubenfunktionstests. Letztere überprüfen die Tubenfunktion meist durch Applikation unphysiologisch großer Reize. Neue Ansätze hierbei sind die Sonotubometrie mit sog. „perfekten Sequenzen“ (PSEQ) oder die Tubenmanometrie mit der Estève-Technik. Diese Tests geben jedoch nur ein Momentbild der Tubenöffnungsfähigkeit wieder, nicht aber die Paukenbelüftung über längere Zeit; hierzu werden Lösungsvorschläge gemacht. Zur Verbesserung der Tubenfunktion gibt es neue Ansätze in Form der Laserchirurgie bzw. durch die Ballondilatation für die gute Langzeitwirkungen beschrieben wurden, die jedoch noch in größeren kontrollierten Studien zu prüfen ist. Tubendysfunktionen können nicht nur durch eine behinderte Öffnungs-, sondern auch durch mangelnde Schlussfähigkeit verursacht sein. Hierfür werden neue therapeutische Ansätze dargestellt. Bei Verdacht auf Tubenfunktionsstörungen sollte für einen Trommelfellverschluss eher Knorpel verwendet werden, um frühen Trommelfellretraktionen oder Rezidivperforationen vorzubeugen; ggf. ist eine externe Belüftung über Röhrchen zu erwägen.