Erschienen in:
01.01.2009 | Leitthema
Innovative Versorgungsstrukturen in der Behandlung von Menschen mit Schizophrenie in Deutschland
verfasst von:
S. Weinmann, B. Puschner, Prof. Dr. T. Becker
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
In diesem Artikel werden mittels eines narrativen Literatur-Reviews innovative Modelle psychiatrischer Versorgung für Menschen mit Schizophrenie beschrieben, strukturelle Aspekte der psychiatrischen Versorgung, insbesondere hinsichtlich einer integrierten Versorgung schizophren Erkrankter, werden behandelt sowie neue Paradigmen und Forschungsansätze diskutiert. Ein wichtiges Ziel bleibt die Verbesserung der therapeutischen Kontinuität, die Einrichtung teambasierter gemeindenaher Behandlung, insbesondere bei schwer psychotisch Erkrankten, die Verbesserung der Zusammenarbeit aller Therapeuten und die Integration von medizinischer Behandlung und sozialer Betreuung. In fast allen Modellen integrierter Versorgung ist eine verstärkte Einbindung psychosozialer Behandlungen vorgesehen. Die Herausforderung eines psychiatrischen Versorgungsmodells besteht darin, einerseits Ziele der Betroffenen abzubilden und gleichzeitig die biologische Vulnerabilität und die Krankheitssymptome und kognitiven Beeinträchtigungen der Patienten zu berücksichtigen, die spezifische Interventionen erfordern. Leitgedanke einer integrierten Versorgung sollte das Ziel einer möglichst selbstbestimmten Lebensführung sein. Dies beinhaltet, dass die Betroffenen immer die Behandlung erhalten sollten, die bei gleicher Zielsetzung mit den wenigsten Einschränkungen für sie verbunden ist.