Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Histopathologische Diagnostik in der Endoprothetik
Periprothetische Neosynovialitis, Hypersensitivitätsreaktion und Arthrofibrose
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, M. Otto, L.. Morawietz, T. Hopf, M. Jakobs, W. Klauser, B. Schwantes, T. Gehrke
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die Standzeit von Endoprothesen großer Gelenke hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. In einer nordamerikanischen Studie wurde für Hüftendoprothesen eine 10-Jahres-Standzeit von 94% ermittelt, europäische Daten weisen Standzeiten von 88–95% aus. Aus Sicht des Pathologen ergeben sich ätiologisch folgende wesentliche Erkrankungsgruppen für die „Pathologie der Endoprothese“, welche zu einer Reduktion der Prothesenstandzeit führen: die periprothetische Partikelerkrankung (sog. aseptische Lockerung), die Infektion (septische Lockerung) und die periprothetische Ossifikation und die Arthrofibrose. Vier Typen der Neosynovialitis bzw. der periprothetischen Membran sind in einer Konsensusklassifikation zusammengefasst: abriebinduzierter Typ [Typ I, mittlere Prothesenstandzeit (mPS) 12 Jahre], infektiöser Typ (Typ II, mPS=2,5 Jahre), Mischtyp (Typ III, mPS=4,2 Jahre) und Indifferenztyp (Typ IV, mPS=5,5 Jahre). Die Arthrofibrose wird histopathologisch in 3 Grade eingeteilt: Grad 1 benötigt zur Diagnosestellung immer klinische Informationen, wohingegen Grad 2 und 3 eindeutige histopathologische Befunde ausweisen.