Erschienen in:
01.04.2013 | Schwerpunkt
Schmerzmanagement bei Menschen mit Tumorerkrankung
Die Sicht einzelner Netzwerkakteure
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. J. Osterbrink, S. Hemling, N. Nestler, R. Becker, U. Hofmeister, I. Gnass
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schmerzen infolge einer Tumorerkrankung zeigen einen großen Versorgungsbedarf. Betroffene suchen nicht nur in akut stationären, sondern zum wesentlich größeren Anteil auch in ambulanten Versorgungsstrukturen Hilfe. Um schmerztherapeutische Fehl-, Unter- oder Überversorgung bei Menschen mit Tumorerkrankung zu vermeiden, ist es erforderlich, die Aufgaben und Rollen der Akteure in einem Netzwerk differenziert mit Blick auf spezifische Aspekte des Schmerzmanagements zu beleuchten.
Material und Methoden
Aspekte wie die Schmerzeinschätzung und der in der Schmerzbehandlung für notwendig erachtete Handlungsspielraum werden aus der Perspektive von Pflegenden, Haus- und Fachärzten sowie der allgemeinen (AAPV) bzw. speziellen ambulanten Palliativversorgung (SAPV) anhand von Befragungsergebnissen und einer Dokumentationsanalyse beleuchtet.
Ergebnisse
Ambulant tätige Pflegende (93 %) sowie Haus- und Fachärzte (64 %) nutzen Skalen zur Schmerzerfassung. Welche Skalen genutzt werden, erweist sich als heterogen. Ein Handlungsspielraum in der schmerztherapeutischen Versorgung beim Patienten, also in der direkten Versorgungssituation, wird von über der Hälfte der Pflegenden (56,6 %) genannt.
Schlussfolgerung
Zur Sicherung einer adäquaten schmerztherapeutischen Versorgung bedarf es gezielter interprofessioneller Abstimmungen zwischen ambulant tätigen Pflegenden sowie Haus- und Fachärzten hinsichtlich der Aspekte Schmerzerfassung, Handlungsspielräume und Erreichbarkeit.