Erschienen in:
01.08.2004
Prävalenz, Komorbidität und Behandlungsintensität der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit in der Hausarztpraxis
Ergebnisse der getABI-Studie
verfasst von:
Prof. Dr. J.-R. Allenberg, H.-J. Trampisch, H. Darius, S. Lange, R. Haberl, B. v. Stritzky, G. Tepohl, D. Pittrow, C. Diehm
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 3/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland lagen bislang keine aktuellen und repräsentativen Daten zur Prävalenz, Komorbidität und zur Behandlungsintensität der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (AVK) in der hausärztlichen Versorgung vor.
Methodik
Beobachtungsstudie mit 6880 Patienten (≥ 65 Jahre; einziges Ausschlusskriterium: Lebenserwartung <6 Monate) bei 344 gleichmäßig über Deutschland verteilten Hausärzten, angeleitet durch 34 Angiologen und Gefäßchirurgen.
Ergebnisse
42% der Patienten waren Männer, das mittlere Alter lag bei 72,5 Jahren, der mittlere Körpermassenindex bei 27,3 kg/m2, der mittlere Blutdruck bei 144/81 mmHg. Die Prävalenz der AVK, definiert als Knöchel-Arm-Index (ABI) <0,9, betrug 18,0% (19,8% bei Männern und 16,8% bei Frauen). Von 36,5% der Patienten mit irgendeiner Manifestation der Atherothrombose hatten in der Anamnese jeweils etwa die Hälfte eine kardiovaskuläre Erkrankung (KHK) bzw. eine AVK, und ein Viertel eine zerebrovaskuläre Erkrankung (CVD). Patienten mit (alleiniger) AVK erhielten signifikant seltener Thrombozytenfunktionshemmer und Statine als Patienten mit KHK bzw. CVD als alleiniger Manifestation.
Schlussfolgerung
Das Screening auf AVK sollte bei älteren Patienten (insbesondere solchen mit Risikofaktoren) regelmäßig durchgeführt werden. Identifizierte AVK-Patienten sollten auf weitere Manifestationen der Atherothrombose untersucht werden, und öfter eine nicht-medikamentöse und medikamentöse Sekundärprävention erhalten.