Erschienen in:
18.06.2021 | Lungenödem | CME
Internistische Notfälle bei der schwangeren Patientin
Peripartale Sepsis, Stoffwechselentgleisungen, endokrinologische Notfälle und Lungenödem
verfasst von:
J. Fischer, G. Gerresheim, Prof. Dr. U. Schwemmer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Peripartale Notfälle, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, stellen eine große Herausausforderung an das interdisziplinäre Behandlungsteam dar. Aufgrund physiologischer Veränderungen der Schwangeren können Symptome maskiert und eine Therapieeinleitung verzögert werden. Die peripartale Sepsis weist eine relativ hohe Inzidenz auf. Die antiinfektive Therapie richtet sich nach dem zu erwartenden Keimspektrum. Endokrinologische Notfälle sind selten, können jedoch fulminant und tödlich sein. Die Entstehung einer Ketoacidose wird durch erniedrigte Bikarbonatpuffer und Plazentahormone begünstigt. Im Rahmen einer Thyreotoxikose stehen zur Therapie Propylthiouracil und Thiamazol in Abhängigkeit vom Gestationszeitpunkt zur Verfügung. Das Sheehan-Syndrom ist eine Infarzierung des Hypophysenvorderlappens im Rahmen einer Hämorrhagie. Durch Produktionsausfall lebenswichtiger Hormone kann dieses letal enden. Ebenso akut ist die Entstehung eines Lungenödems. Dieses wird durch physiologische Veränderungen während der Schwangerschaft begünstigt. Kausal ist für die Therapie die Unterscheidung eines hyper- oder hypotensiven Lungenödems von Bedeutung.