Erschienen in:
03.04.2018 | Magenkarzinom | Leitthema
Chirurgische Therapie beim peritoneal metastasierten Magenkarzinom
verfasst von:
A. Brandl, E. Pachmayr, S. Gül-Klein, M. Alberto, P. Thuss-Patience, Prof. Dr. B. Rau, MBA
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Magenkarzinome weisen bei Diagnosestellung bei bis zu 17 % der Patienten eine peritoneale Metastasierung auf, die mit einer schlechten Prognose verbunden ist. Die multimodale Therapie besteht aus systemischer Chemotherapie und zytoreduktiver Chirurgie (CRS), welche die Entfernung des Magenkarzinoms und des befallenen Peritoneums beinhaltet. Die anschließende hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) hat möglicherweise einen positiven Effekt und steht daher auf dem Prüfstand.
Fragestellung
Welchen Stellenwert nimmt die chirurgische Therapie beim peritoneal metastasierten Magenkarzinom ein und welche Patienten profitieren von diesem intensiven multimodalen Therapiekonzept?
Material und Methode
Es erfolgte eine ausführliche Literaturrecherche, um die bestehende Datenlage in dieser Übersichtsarbeit darzustellen.
Ergebnisse
CRS und HIPEC können in ausgewählten Fällen zu einer Verlängerung des medianen Überlebens auf 11 Monate beitragen. Patienten mit geringer und lediglich lokaler peritonealer Metastasierung sowie einem Peritonealkarzinoseindex ≤6 profitieren am meisten. Diese intensive Therapie geht jedoch mit einer Morbidität von 15–50 % und einer Mortalität von 1–10 % einher. Der wichtigste prognostische Faktor ist die komplette Zytoreduktion, d. h. eine komplette makroskopische Tumorfreiheit nach Resektion.
Schlussfolgerung
CRS und HIPEC kann bei ausgewählten Patienten zu einer deutlichen Verlängerung des Gesamtüberlebens beitragen. Aufgrund der relativ hohen Morbidität und Mortalität sollte die Evaluation durch ein erfahrenes Team, bestehend aus Chirurg, Onkologe und Intensivmediziner, erfolgen, um eine möglichst hohe Rate an kompletter Zytoreduktion verbunden mit einer geringen Komplikationsrate zu gewährleisten. Im Rahmen der GASTRIPEC-Studie wird derzeit geklärt, ob die HIPEC einen zusätzlichen positiven Effekt zeigen wird.