Erschienen in:
21.09.2021 | Magenkarzinom | Topic
Therapie ösophagogastraler Tumoren: Magenkarzinom
verfasst von:
Michael Masetti, Sylvie Lorenzen
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Zulassung verschiedenster PD-1/PD-L1- und CTLA-4-Inhibitoren haben die Behandlungsmöglichkeiten bei diversen Tumorentitäten nachhaltig beeinflusst und die Immuntherapie als neue onkologische Behandlungsstrategie etabliert.
Ziel der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit wurden der derzeitige klinische Stand der Therapie des lokal fortgeschrittenen und metastasierten Magenkarzinoms zusammengefasst und die laufenden und zukünftigen Entwicklungsprogramme sowie ihre Umsetzung im klinischen Alltag bewertet.
Material und Methoden
Publikationen aus der Datenbank MEDLINE sowie von den Fachgesellschaften American Society of Clinical Oncology (ASCO) und European Society for Medical Oncology (ESMO) wurden systematisch gesammelt und ausgewertet.
Ergebnisse
Viele Immuntherapiestudien der Phase I–III wurden in den letzten Jahren bei oberen gastrointestinalen Tumoren durchgeführt, allerdings ohne vergleichbare Erfolge zu anderen Tumorentitäten – mit lediglich moderaten Ansprechraten zwischen 10 und 25 % in der Monotherapie. Subgruppen wie u. a. Patienten mit mikrosatelliteninstabilen (MSI) und mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) assoziierten Tumoren scheinen in besonderem Maße von der Behandlung mit Immuncheckpointinhibitoren zu profitieren. Erste vielversprechende Ansätze zur Kombination von Chemo- und Immuntherapie wurden kürzlich veröffentlicht und könnten zur Etablierung neuer Therapiestandards beim Magenkarzinomen führen.
Schlussfolgerung
Aufgrund des Überlebensvorteils beim progressionsfreien und Gesamtüberleben durch die Kombination von Chemo- und Immuntherapie bei fortgeschrittenen, nicht vorbehandelten Magenkarzinomen ist zu erwarten, dass, eine Zulassung vorausgesetzt, sich diese Therapie rasch als neuer Standard etablieren wird.