Erschienen in:
01.05.2011 | Originalien
Malignome des Saccus lacrimalis
Seltenheit unter den Tränenwegserkrankungen
verfasst von:
E. Bertelmann, S. Pahl, P. Rieck
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Maligne Neoplasien des Saccus lacrimalis sind Seltenheiten in der ophthalmologischen Literatur, für die es nur sehr limitierte diagnostische und therapeutische Handlungsempfehlungen gibt. Wir stellen 5 konsekutive Fälle unserer Klinik aus den Jahren 2006 bis 2009 vor.
Methode
Retrospektive Auswertung aller operativ behandelten Patienten mit Tränenwegserkrankungen der Jahre 2006 bis 2009, Erfassung der malignen Neoplasien und Darstellung des diagnostischen und therapeutischen Vorgehens.
Ergebnisse
Von 1/2006 bis 10/2009 wurden 213 Dakryozystorhinostomien in der Augenklinik Charité, Campus Virchow Klinikum, durchgeführt. Bei 5 Patienten wurde eine intrasakkale maligne Neoplasie mittels Biopsie histologisch nachgewiesen. Keiner der Patienten wies charakteristische Symptome wie blutige Epiphora auf. Bei 2 Patienten lag ein Plattenepithelkarzinom vor, 1 Patient wies ein Adenokarzinom auf. Die anderen Patienten hatten ein Lymphom und ein malignes fibröses Histiozytom. Das therapeutische Vorgehen umfasste die chirurgische Resektion sowie Strahlentherapie. Systemische Manifestationen lagen bei den 4 Patienten mit solidem Tumor nicht vor. In der begrenzten Nachbeobachtungszeit wurden keine Rezidive und keine Metastasierung gesehen.
Schlussfolgerung
In ausgewählten Kollektiven können Malignome des Saccus lacrimalis häufiger als erwartet auftreten. Die klinische Symptomatik erscheint uncharakteristisch.