Erschienen in:
25.10.2016 | Mammakarzinom | Panorama
Erblicher Brustkrebs
Wirkstoff aus dem Knochenstoffwechsel zur Prävention?
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 5/2016
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Auszug
_ Gegen skelettale Komplikationen bei Knochenmetastasen stehen seit fünf Jahren Antikörper zur Verfügung. Ihr Angriffsziel ist der RANK/RANKL-Signalstoffwechsel. Ob und warum sich dieselben Antikörper womöglich auch präventiv gegen das Mammakarzinom einsetzen lassen, diese Fragen stehen im Fokus eines nordamerikanisch-europäischen Gemeinschaftsprojekts, kofinanziert über das „US Department of Defense“. In Wien mit von der Partie ist das Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA). Dort wurde ebenfalls vor fünf Jahren bereits konstatiert, dass RANK/RANKL ätiologisch bei der Brustkrebs-Entstehung beteiligt sein könnten. IMBA-Mitarbeiterin Verena Sigl entdeckte nun, dass RANKL auch bei BRCA1-bedingtem Brustkrebs eine Rolle spielt [Sigl V et al. Cell Res. 2016;26(7): 761-74]. Im Umkehrschluss bedeutet das: RANKL-Antikörper sind womöglich zur Vorbeugung bei erhöhtem Brustkrebsrisiko aufgrund genetischer Prädisposition geeignet. Für IMBA-Chef Josef Penninger ist eine noch weiter greifende Anwendung denkbar: „Wir haben ja gezeigt, dass RANK/RANKL auch in sexualhormonabhängigem Brustkrebs eine kritische Rolle spielen. Wenn das Prinzip dann bei Hochrisiko-Patientinnen funktioniert, könnte es vielleicht auch für alle anderen Frauen wirksam sein.“ …