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Erschienen in: Die Onkologie 12/2021

18.10.2021 | Mammografie | Leitthema

Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings

Eine kritische Bestandsaufnahme

verfasst von: Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann, Diana Lüftner

Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 12/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das Mammographie-Screening führt zu einer Detektion von Mammakarzinomen in einem frühen Stadium und damit potenziell zur Senkung der krebsspezifischen Mortalität sowie zur Reduktion von Therapieintensität und therapieassoziierter Morbidität. Risiken der mammographischen Früherkennung sind Überdiagnostik, falsch-positive Befunde und Übertherapie.

Ergebnisse

Das von den Krankenkassen finanzierte qualitätsgesicherte deutsche Mammographie-Screening-Programm ist fest etabliert, die Teilnahmerate der eingeladenen Frauen liegt jedoch unter 50 % mit leicht fallender Tendenz. Herausforderungen für die nahe Zukunft sind: gezielte Programme für Personengruppen mit einer unterdurchschnittlichen Teilnahme an Früherkennungsprogrammen, Überprüfung der Altersgrenzen in Analogie zu den EU-Empfehlungen, Senkung der Rate falsch-positiver Befunde, Vermeidung von Übertherapie bei nichtinvasiven und bei frühen Mammakarzinomen, Ergänzung/Substitution der Mammographie durch weitere bildgebende Verfahren wie Sonographie, 3‑D-Mammographie und Magnetresonanztomographie, Nutzung von genetischen Risikofaktoren und klinischen Risiko-Scores zur Stratifikation der Früherkennung in Bezug auf die optimale Methode, den Zeitpunkt des Beginns der Früherkennung und die Untersuchungsintervalle.

Schlussfolgerung

Neue Entwicklungen in der Onkologie machen auch eine kritische Überprüfung und ggf. Anpassung etablierter Programme erforderlich. Die Diskussion über die Krebsfrüherkennung muss entemotionalisiert, entideologisiert und auf der Ebene der evidenzbasierten Medizin geführt werden.
Literatur
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Metadaten
Titel
Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings
Eine kritische Bestandsaufnahme
verfasst von
Prof. Dr. med. Bernhard Wörmann
Diana Lüftner
Publikationsdatum
18.10.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 12/2021
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-021-01049-9

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